Sinan Karweina (Austria Klagenfurt) und Neraysho Meritchio Kasanwirjo (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Klagenfurt und Rapid spielen nicht auf Remis

Das direkte Duell zwischen Austria Klagenfurt und Rapid um die Teilnahme an der Meistergruppe der Admiral Bundesliga am Sonntag (17.00 Uhr) hat viel Brisanz. Ausgerechnet der bisher letzte Rapid-Meistermacher Peter Pacult könnte seinen Ex-Club in die Qualifikationsgruppe befördern, die Wiener müssen nach den Derby-Eklat-Sperren ersatzgeschwächt antreten. Und über alldem schwebt die Tabellenkonstellation – ein Remis würde beiden Teams zum Top-Sechs-Ticket reichen.

Einen „Nichtangriffspakt“ wie bei der WM 1982 zwischen Österreich und Deutschland in Gijon werde es nicht geben, versprach Rapid-Coach Robert Klauß. „Wir gehen raus, um zu gewinnen. Ich habe noch nie zu meiner Mannschaft gesagt, heute versuchen wir, einen Punkt zu holen.“ Pacult äußerte sich ähnlich: „Man ist Sportler, um zu gewinnen, nicht, um irgendwo dabei zu sein.“

Nach dem Urteil des Protestkomitees ist Rapids Goalie Niklas Hedl spielberechtigt, allerdings fehlen die gesperrten Guido Burgstaller, Thorsten Schick, Maximilian Hofmann, Terence Kongolo und Marco Grüll. Letzter wäre wegen einer Erkrankung möglicherweise ohnehin nicht spielfähig gewesen.

Bundesliga, 22. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Austria Klagenfurt – Rapid

28 Black Arena, SR Ebner

Mögliche Aufstellungen:

Klagenfurt: Menzel – Bonnah, Gkezos, Mahrer, Wimmer, Schumacher – Irving, Benatelli, Cvetko – Schwarz, Binder

Rapid: Hedl – Kasanwirjo, Querfeld, Sollbauer, Auer – Sattlberger, Grgic – Lang, Seidl, Jansson – Mayulu

Rapid trotz Sperren guten Mutes

Klauß sieht die vielen Ausfälle auch als Gelegenheit für Kicker, die zuletzt etwas im Abseits standen. „Wir haben eine gute Energie in der Gruppe drin. Jetzt kriegen andere ihre Chance, ich hoffe, sie nützen sie.“ Durch die vielen Änderungen könne es zwar sein, „dass ein, zwei Abläufe nicht so passen. Aber ich bin nicht ängstlich oder unsicher, sondern eher gespannt darauf, was die Jungs zeigen können. Wir haben immer noch genug Spieler, die unsere Abläufe kennen“, erklärte der Coach. „Die Sperren tun weh, doch wir haben eher geschaut, was uns die Jungs geben können, die wir neu reinbringen.“

Auch Sportchef Markus Katzer zeigte sich guten Mutes. „Wir haben vollstes Vertrauen in die Spieler, die jetzt von der Bank kommen. Ich bin voll davon überzeugt, dass wir alles klarmachen und am Ende unter den Top Sechs sind.“ Allerdings verlor Rapid die jüngsten beiden Partien gegen die Klagenfurter, die im bisherigen Saisonverlauf durch ihre Kaltschnäuzigkeit überzeugten. „Wir müssen wach sein“, warnte Klauß. „Das ist ein Gegner, der effizient und abgeklärt ist.“

Pacult sieht Rapid mehr unter Druck

Für die einen Punkt vor dem Sechsten Rapid liegenden viertplatzierten Klagenfurter geht es um die dritte Meistergruppenteilnahme in Folge. Dabei sieht Pacult die Hütteldorfer Personalsorgen nicht als Vorteil für sein Team, auch wenn „ihnen Burgstaller und Grüll natürlich abgehen werden. Aber bei uns fehlen auch Sinan Karweina und Florian Jaritz, und wir spielen vorne mit zwei Jungen“, sagte Pacult mit Blick auf den 22-jährigen, von Rapid gekauften Nicolas Binder und den 19-jährigen, von Rapid ausgeliehenen Aaron Sky Schwarz.

Klagenfurt-Trainer Peter Pacult
GEPA/Chris Bauer
Klagenfurt-Trainer Peter Pacult muss wie sein Gegenüber Robert Klauß auf zwei wichtige Offensivspieler verzichten

Pacult sieht Rapid stärker unter Zugzwang. „Aus dem einfachen Grund, dass sie unter den ersten sechs sein müssen. Aber Druck hin und her, in dem Moment, wenn die Spieler auf den Platz gehen, denkt keiner mehr von ihnen an irgendwelche Szenarien, da wollen sie Fußball spielen.“