Scheib ging bei windigen Verhältnissen und Schneefall mit Startnummer 13 ins Rennen. Im oberen Teil hielt sie den Rückstand in Grenzen, ehe ihr im Mittelteil ein gröberer Fehler unterlief. In den letzten Toren erzielte die Steirerin aber die Bestzeit und wahrte damit die Chance auf das Stockerl. Platz drei wird aktuell von der Italienerin Federica Brignone (1,16) gehalten. Vierte ist ihre Landsfrau Marta Bassino (1,39). Scheibs Rückstand auf Hector beträgt 1,45 Sekunden.
„Im unteren Teil hat es sich eigentlich anders angefühlt, da hätte ich gemeint, dass ich da am meisten Zeit kassiert habe. Das war aber nicht der Fall. In der Mitte musste ich einen Schwung abstechen, da war ich viel zu gerade. Der Lauf war aber schwer in Ordnung. Oben war ordentlich Wind. Die Piste ist in einem sehr guten Zustand. Die beste Sicht haben wir nicht, es war aber kein Problem“, erklärte Scheib, die auf ihr erstes Einzel-Podest im Weltcup hofft, im ORF-Interview.
Fünf ÖSV-Damen im zweiten Durchgang dabei
Für die restlichen Österreicherinnen sind die Spitzenplätze wohl schon außer Reichweite. Franziska Gritsch klassierte sich mit einem Rückstand von 2,46 Sekunden auf dem elften Zwischenrang. Stephanie Brunner hat als 14. einen Rückstand von 2,97 Sekunden, Ricarda Haaser (19./3,59) und Elisabeth Kappaurer (24./3,81) schafften die Qualifikation. „Es ist unruhig, und man sieht den Boden nicht richtig. Das macht es extrem schwierig. Diesen Kampf gewinnt man, wenn man genug Selbstvertrauen hat. An dem scheitert es bei uns ein bisschen“, erklärte Kappaurer.
Katharina Truppe (34./4,85), die 20-jährige Weltcup-Debütantin Viktoria Bürgler (41./6,33) und Elis Mörzinger (42./6,77) verpassten den Sprung in die Top 30. Katharina Liensberger kam zu Sturz und klagte danach über Kopfschmerzen. Auch Lisa Hörhager schied aus.
Hector greift nach erstem Heimsieg
An der Spitze scheint unterdessen alles für einen Heimsieg von Hector angerichtet. Es wäre der sechste im RTL und auch der sechste ihrer Karriere. „Es hat sich nicht einfach angefühlt. Der Schnee war gut, und mit Nummer eins war es super. Ich hatte kein gutes Gefühl. Manchmal kann man aber nicht dem Gefühl vertrauen. Wie es aussieht, war es ein richtig guter Lauf für mich. Es ist aber erst ein Durchgang absolviert“, sagte die 31-Jährige, die in Aare das Skigymnasium absolviert hat.
Hector fährt zur Zwischenführung
Sara Hector sicherte sich mit Startnummer eins die klare Zwischenführung und greift nach ihrem ersten Heimsieg.
RTL-Kugel liegt für Gut-Behrami parat
Knapp sechs Zehntelsekunden hinter Hector liegt Gut-Behrami. Für die Schweizerin geht es allerdings nicht unbedingt um den Tagessieg. Bleibt die 31-Jährige im zweiten Durchgang vor Brignone, hätte sie vor dem letzten RTL in Saalbach-Hinterglemm erstmals in ihrer Karriere die kleine Kristallkugel für den Sieg im RTL-Weltcup sicher. Aktuell hat Gut-Behrami 135 Punkte Vorsprung auf die Italienerin. Auch im Gesamtweltcup würde die Schweizerin einen großen Schritt machen.
Im Kampf um die große Kristallkugel liegt Brignone 326 Punkte zurück. „Ich hatte kein gutes Gefühl im ersten Teil. Es war viel Wind und keine gute Sicht. Normalerweise liegt mir das, aber heute war es nicht einfach. Ich bin hier nur für das Rennen, an den Weltcup denke ich gar nicht“, erklärte Brignone. Mikaela Shiffrin verzichtete auf einen Start im RTL und wird in Aare nur den Slalom am Sonntag (10.30/13.30 Uhr, live in ORF1) bestreiten.