Formel 1

Verstappen rast zu nächstem Sieg

So holprig die Formel-1-Saison für Red Bull Racing abseits der Rennstrecken begonnen hat, so klaglos verläuft die WM sportlich. Max Verstappen feierte am Samstag beim Grand Prix von Saudi-Arabien in Dschidda seinen saisonübergreifend neunten Sieg in Serie. Unbeeindruckt vom Trubel um seinen Entdecker und Mentor Helmut Marko raste der dreifache Weltmeister zu seinem 56. Karriereerfolg insgesamt.

Der 26-jährige Niederländer war nicht zu bremsen, setzte sich am Start ab und gewann 50 Runden später vor seinem Teamkollegen und Vorjahressieger Sergio Perez (+13,6 Sekunden). Der österreichisch-britische Rennstall nahm damit wie vor einer Woche zum Auftakt in Bahrain die volle Punktezahl von 43 Zählern für die Konstrukteurswertung mit. Nur die schnellste Rennrunde ging in Saudi-Arabien an den drittplatzierten Charles Leclerc (+ 18,6 Sek.).

Platz drei eroberte damit auch diesmal ein Ferrari. Statt des wegen einer Blinddarmoperation außer Gefecht gesetzten Carlos Sainz war es jedoch Leclerc, der auf dem Podest stand. Sainz‘ britischer Ersatzmann Oliver Bearman, mit 18 Jahren der jüngste Ferrari-Neuling aller Zeiten, erfüllte seine Aufgabe mit Bravour. Er wurde vom elften Startplatz aus Siebenter und holte sich bei seinem Debüt sechs WM-Punkte.

„Ein fantastisches Wochenende“

„Wieder ein fantastisches Wochenende“, funkte Verstappen an die Box. Erstmals in seiner Karriere siegte der Triple-Weltmeister in den ersten beiden Rennen einer Saison. „Es war in Summe ein fantastisches Wochenende für das ganze Team, aber auch für mich, ich habe mich großartig gefühlt im Auto.“

Verstappen jubelt über 56. Sieg

Erstmals in seiner Karriere siegte der Triple-Weltmeister in den ersten beiden Rennen einer Saison.

Einzig der verpasste Punkt für die schnellste Rennrunde schien Verstappen ein wenig zu ärgern. „Die letzten Runden mit den alten Reifen waren etwas rutschig, aber wir konnten es mit dem Vorsprung gut managen. Idealerweise fährt man keinen allzu langen Stint mit dem Reifen, aber wir mussten das nach dem Safety-Car.“

Perez trauert erster Startreihe nach

Teamkollege Perez trauerte ein wenig einer vergebenen Chance auf ein Duell mit Verstappen nach: „Schade, dass ich beim Start nicht in der ersten Reihe war. Die Duelle mit Charles waren sehr intensiv. Mein Rennen war schon auch beeinträchtigt durch das Safety-Car. Es war schwierig. Aber es ist ein großartiger Tag für das Team. Es ist eine ganz andere Strecke als Bahrain, aber wir waren stark. Das müssen wir mitnehmen.“

Red Bull feiert Doppelsieg

Red Bull feierte den zweiten Doppelsieg im zweiten Rennen und hält in der Konstrukteurswertung bei 87 von 88 möglichen Punkten.

Ferrari-Fahrer Leclerc blieb wieder einmal nichts anderes übrig, als die Überlegenheit von Red Bull anzuerkennen: „Wir hatten eine gute Pace, die schnellste Runde zum Schluss zeigt das auch. Das Gefühl war grundsätzlich gut, aber es war ein bisschen langweilig, weil Red Bull halt so schnell war. Aber wir haben das Beste rausgeholt.“

Entscheidung am Start

Auf dem schnellsten Straßenkurs der Formel 1 – Verstappen kam im Qualifying auf einen Schnitt von 254 km/h – legte der Niederländer einen Blitzstart hin und zog unwiderstehlich davon. Es war, wie schon öfter, die Vorentscheidung im Rennen. Dahinter kämpften Perez und Leclerc um den zweiten Platz, doch der Ferrari-Pilot behielt auf der Innenseite den Vorteil und verteidigte seinen zweiten Rang aus dem Qualifying.

Verstappen geht auf und davon

Von der Poleposition weg legte der Niederländer einen Blitzstart hin und zog unwiderstehlich davon.

In der siebenten Runde rutschte Lance Stroll nach einem Ausflug über die Curbs mit gebrochener Spurstange mit seinem Aston Martin in die Streckenbegrenzung. In der folgenden Safety-Car-Phase wechselten die Teams erstmals die Reifen. Dabei wurde Perez von der Red-Bull-Box zu früh auf die Strecke zurückgeschickt, womit sich der Mexikaner eine Fünfsekundenstrafe einhandelte.

Positionen bald bezogen

Am Rennverlauf änderte diese Strafe jedoch nichts. Unbeirrt trieb Verstappen sein Auto mit Rundenbestzeit über den 6,174 Kilometer langen Dschidda Corniche Circuit. Dahinter folgten Perez und Lando Norris, der allerdings auf einen Reifenwechsel bei seinem McLaren, ebenso wie Lewis Hamilton im Mercedes, verzichtet hatte.

Formel-1-Autos auf der Rennstrecke von Dschidda (Saudi-Arabien)
Reuters/Hamad I Mohammed
Im Grand Prix von Saudi-Arabien herrschte nur in der Startphase Gedränge auf der Piste

Bereits zur Hälfte des Rennens waren die Positionen bezogen. Grundlegende Platzverschiebungen fanden trotz diverser Strafen und Überholmanöver keine mehr statt. In zwei Wochen wird die mit 24 Rennen längste Saison der Formel-1-Geschichte am 24. März mit dem Grand Prix von Australien in Melbourne fortgesetzt. Ob die Konkurrenz bis dahin den Rückstand auf die überlegenen „Bullen“ verkürzen kann, scheint fraglich.

Grand Prix von Saudi-Arabien in Dschidda

Endstand nach 50 Runden (308,45 km):
1. Max Verstappen NED Red Bull 1:20:43,273
2. Sergio Perez MEX Red Bull + 13,643
3. Charles Leclerc MON Ferrari 18,639
4. Oscar Piastri AUS McLaren 32,007
5. Fernando Alonso ESP Aston Martin 35,759
6. George Russell GBR Mercedes 39,936
7. Oliver Bearman GBR Ferrari 42,679
8. Lando Norris GBR McLaren 45,708
9. Lewis Hamilton GBR Mercedes 47,391
10. Nico Hülkenberg GER Haas 1:16,996
11. Alexander Albon THA Williams 1:28,354
12. Kevin Magnussen DEN Haas 1:45,737
13. Esteban Ocon FRA Alpine 1 Runde
14. Yuki Tsunoda JPN RB 1 Runde
15. Logan Sargeant USA Williams 1 Runde
16. Daniel Ricciardo AUS RB 1 Runde
17. Valtteri Bottas FIN Kick Sauber 1 Runde
18. Zhou Guanyu CHN Kick Sauber 1 Runde

Out: Pierre Gasly (FRA/Alpine), Lance Stroll (CAN/Aston Martin)

Schnellste Runde: Leclerc 1:31,632 (50.)