Fernando Dos Santos Pedro (Salzburg) und Andres Andrade (LASK)
GEPA/Thomas Fuernholzer
Bundesliga

Salzburg geht mit Sieg in Meistergruppe

Titelverteidiger Red Bull Salzburg startet als Tabellenführer in die Meistergruppe der Admiral Bundesliga. Der Serienmeister setzte sich am Samstag in seinem letzten Spiel des Grunddurchganges beim drittplatzierten LASK mit 1:0 durch. Das Goldtor erzielte der Brasilianer Fernando bereits in der ersten Minute.

Die Salzburger bauten damit ihren Vorsprung auf Sturm Graz vorerst auf fünf Zähler aus. Der erste Verfolger ist vor der Punkteteilung noch am Sonntag in Hartberg im Einsatz. Salzburg fehlte der beste Saisontorschütze Karim Konate, der zuletzt beim 1:0 gegen Austria Klagenfurt getroffen hatte, gesperrt.

Einzige personelle Änderung war daher die Rückkehr von Spielmacher Oscar Gloukh, der vergangene Woche aus persönlichen Gründen gefehlt hatte. Der Israeli war wegen des Begräbnisses seines besten Freundes, der im Armeedienst im Gazastreifen gefallen war, in der Heimat, kehrte aber am Mittwoch in den Trainingsbetrieb zurück.

Salzburg geht mit Sieg in Meistergruppe

Der Serienmeister setzte sich am Samstag in seinem letzten Spiel des Grunddurchganges beim drittplatzierten LASK mit 1:0 durch. Das Goldtor erzielte der Brasilianer Fernando bereits in der ersten Minute.

LASK-Trainer Thomas Sageder setzte vor 14.800 Zuschauerinnen und Zuschauern auf eine offensive Grundausrichtung. Lenny Pintor spielte erstmals 2024 von Beginn an, Angreifer Moses Usor rückte ins linke Mittelfeld zurück. Dazu rückten Valon Berisha und der zuletzt gesperrte Kapitän Robert Zulj gegen ihren Ex-Club ins Team. Zulj musste aber bereits vor der Pause mit einer Knieverletzung vom Platz.

Salzburg führt bereits nach 26 Sekunden

Die Salzburger schlugen schon nach 26 Sekunden zu. Gloukh hatte in einer Umschaltsituation viel Platz und schickte Amar Dedic in die Tiefe. Dessen Querpass verwertete Fernando, der schon im Cupviertelfinale Anfang Februar beim LASK (3:2) zweimal getroffen hatte. Das Tor hielt auch der VAR-Überprüfung wegen möglichen Abseits stand. Nach einer Freistoßflanke von Maurits Kjaergaard verfehlte Petar Ratkov per Kopf (11.).

Zulj ging nach einer Viertelstunde erstmals zu Boden. Der 32-Jährige biss die Zähne zusammen, probierte es noch einmal, musste aber letztlich mit einem dick mit Eis bandagierten Knie auf der Bank Platz nehmen. Die Linzer ließen sich von dem Ausfall in der Offensive nicht beirren, waren an Chancen vor der Pause zumindest ebenbürtig. Nach einem Fehler von Oumar Solet verlor Pintor das Duell mit Salzburg-Keeper Alexander Schlager. Den Nachschuss brachte Marin Ljubicic nicht im Tor unter (19.).

Torchancen nicht verwertet

Schlager war in der stärksten LASK-Phase auch gegen Sascha Horvath auf dem Posten (22.). Ein Usor-Fernschuss zwang ihn zu einer Faustabwehr (46.). Auf der Gegenseite fabrizierte Maxim Talowjerow nach einer Hereingabe von Aleksa Terzic beinahe ein Eigentor (31.). In der Nachspielzeit verhinderte Tobias Lawal mit einer glänzenden Fußabwehr gegen den von Gloukh eingesetzten Fernando das 2:0 (49.). Der spielstarke Gloukh versuchte auch noch selbst sein Glück (50.).

Tor von Fernando (Salzburg) gegen den LASK
GEPA/Manuel Binder
Fernando brachte Salzburg schon 26 Sekunden nach dem Anpfiff in Führung

Nach Seitenwechsel musste Lawal gegen Ratkov eingreifen (52.). Dazu nahm er im Eins-gegen-Eins Fernando den Ball vom Fuß, der sich diesen im Konter nach Gloukh-Zuspiel zu weit vorgelegt hatte (58.). Lucas Gourna-Douath schoss nach einem Sololauf von Fernando knapp über das Tor (65.). Der LASK steckte nicht auf, fand aber kaum noch zwingende Szenen vor und hatte bei einigen schlecht zu Ende gespielten Umschaltsituationen der Salzburger auch Glück.

Salzburg baut Auswärtsrekordserie aus

Salzburg baute seine Bundesliga-Rekordserie auf saisonübergreifend 26 Auswärtsspiele ohne Niederlage aus. Die „Bullen“ sind elf Ligaspiele ungeschlagen, haben in den jüngsten sieben aber nur einmal – beim 7:0 gegen das völlig überforderte Schlusslicht Austria Lustenau – mehr als einen Treffer erzielt. In 13 von 22 Grunddurchgangsspielen, darunter den drei jüngsten Partien, stand für den Meister dafür hinten der Nuller.

Der LASK hat mittlerweile zehn Ligaheimspiele gegen Salzburg nicht gewonnen. Die Linzer warten nach sechs Pflichtspielen 2024 immer noch auf ihren ersten Sieg. In den jüngsten vier Partien gelang dem Sageder-Team nicht einmal ein Treffer. Den Grunddurchgang schlossen die Oberösterreicher mit lediglich 36 erzielten Treffern ab. Am Sonntag droht im schlimmsten Fall der Rückfall auf Rang fünf.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Sageder (LASK-Trainer): „So einen Start wünschst du dir nicht, dass du praktisch mit einem 0:1 ins Spiel gehst. Die Mannschaft wollte ein anderes Gesicht zeigen, das ist ihr gelungen. Es hat aber leider nicht für mehr gereicht. Vier Spiele ohne Tore sind einfach zu wenig. Dass wir das Tor für uns erzwingen, dazu hat es heute nicht gereicht. Obwohl wir das Spiel verloren haben, können wir nicht unzufrieden sein mit der Leistung. Wir hätten uns gewünscht, weiter vorne zu sein, das ist klar. Der Punkteunterschied nach oben ist trotz der Punkteteilung sehr groß. Das erklärte Ziel ist jetzt Platz drei.“

Philipp Ziereis (LASK-Verteidiger): „Wir können uns nichts vorwerfen. Wir schlafen aber am Anfang, das darf uns nicht passieren. Wir sind in einer Phase, wo wir uns alles doppelt und dreifach erarbeiten müssen. Man hat gemerkt, dass wir den Rückstand nicht ganz so locker wegstecken können. Es waren einfach in den letzten Wochen zu schlechte Resultate. Alles geht schwerer, wir haben nicht das Selbstvertrauen. Vielleicht brauchen wir einen dreckigen Sieg, um so wieder besseren Fußball zu spielen und Siege einzufahren.“

Gerhard Struber (Salzburg-Trainer): „Am Ende bin ich zufrieden. Dass wir ein weiteres Mal die Null halten, ist für uns schon sehr wichtig. In den Umschaltsituationen müssen wir konsequenter sein. Wir müssen schauen, dass wir den Sack früher zumachen. Dass wir im Grunddurchgang auf Platz eins sind, ist ein erster Step in einem Marathon, der uns sehr freut. Mit der Punkteteilung rückt alles näher zusammen, und ich würde nichts ausschließen. Aber für uns ist es wichtig, dass wir bei uns bleiben, und dann müssen wir nicht an Graz oder Linz denken.“

Amar Dedic (Salzburg-Kapitän): „Wir haben gut begonnen und gleich ein Tor gemacht. Wir wissen aber, wie schwer es hier ist, gegen den LASK zu spielen. Wir müssen einfach früher den Sack zumachen. Wir nehmen uns immer vor, von Anfang an voll da zu sein. Der Sieg war sehr wichtig, um mit diesem Selbstvertrauen nun in die Meistergruppe zu gehen.“

Admiral Bundesliga, 22. Runde

Samstag:

LASK – Salzburg 0:1 (0:1)

Linz, Raiffeisen Arena, SR Ciochirca

Tor:
0:1 Fernando (1.)

LASK: Lawal – Ziereis, Andrade, Talowjerow (89./Taoui) – Flecker, Horvath, Berisha (67./Jovicic), Usor – Ljubicic, Zulj (29./Bello), Pintor (67./Havel)

Salzburg: Schlager – Dedic (73./Daniliuc), Solet, Pavlovic, Terzic (86./Guindo) – Bidstrup (86./Diambou), Gourna-Douath, Kjaergaard – Gloukh (69./Forson) – Fernando (69./Simic), Ratkov

Gelbe Karten: Jovicic bzw. keine