Lachender Oliver Bearman (Ferrari)
IMAGO/Motorsport Images/Mark Sutton
Formel 1

Ferrari-Teen Bearman begeistert bei Debüt

Im Windschatten von Red-Bull-Star Max Verstappen, der seinen Siegeszug am Sonntag beim GP von Saudi-Arabien unbeirrt fortgesetzt hat, ist in Dschidda auch ein Teenager erstmals ins Rampenlicht gefahren. Der 18-jährige Ferrari-Ersatzmann Oliver Bearman überflügelte unter anderen seine britischen Landsmänner Lando Norris und Lewis Hamilton, am Ende wurde er Siebenter. „Es war sehr emotional, ich habe jede Sekunde genossen“, sagte Bearman.

Der Teenager gab jedenfalls eine eindrucksvolle Bewerbung für die Zukunft ab. „Ich weiß nicht einmal, was im Rennen passiert ist. Es ist komisch und wahrscheinlich das erste Formel-1-Rennen seit sehr langer Zeit, bei dem ich nicht zugeschaut habe“, sagte „Ollie“ Bearman und sprach von einem „fantastischen Rennen“ und einem „unglaublichen Tag“. Es sei eine große Freude, die Anerkennung der Routiniers zu spüren.

Bearman, normalerweise in der Nachwuchsserie Formel 2 für das Prema-Team unterwegs, durfte aufgrund des kurzfristigen Ausfalls von Stammfahrer Carlos Sainz wegen einer Blinddarmentzündung erstmals in der Königsklasse an den Start gehen. Damit stellte er einige Rekorde auf: Mit 18 Jahren und 305 Tagen avancierte er zum jüngsten Ferrari-Fahrer sowie jüngsten Briten in der Formel-1-Historie. Nur Max Verstappen und Lance Stroll waren noch jünger, als sie das erste Mal bei einem F1-Grand-Prix ihre Runden drehten bzw. Punkte holten.

Ferrari-Teen Bearman begeistert bei Debüt

Im Windschatten von Red-Bull-Star Max Verstappen, der seinen Siegeszug am Sonntag beim GP von Saudi-Arabien unbeirrt fortgesetzt hat, ist in Dschidda auch ein Teenager erstmals ins Rampenlicht gefahren.

Von Lampenfieber keine Spur

„Er verdient das absolut und hat einen super Job gemacht. Er war unglaublich, Siebenter im ersten Formel-1-Rennen mit einem Training in einem Auto, das du nicht kennst – das ist beeindruckend“, betonte Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc. Jeder habe mitbekommen, wie talentiert Bearman sei, ergänzte der Dritte des zweiten Saisonrennens. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er in die Formel 1 kommt.“

Auch Norris war sich sicher, „dass wir in Zukunft noch mehr von ihm sehen werden“. Ferrari-Teamchef Fred Vasseur war ebenfalls zufrieden, Bearman sei von Beginn an sehr konstant gewesen, habe keine Fehler gemacht und gutes Feedback gegeben. Der Rookie hielt mit seinen Vorbildern sehr gut mit, verbesserte sich von Startplatz elf um vier Positionen und wurde auch deshalb von den Fans mit großem Abstand zum Fahrer des Tages gewählt.

„Tadellos und sensationell abgeschnitten“

Auch Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko, der bereits mehrere Weltmeister und Supertalente entdeckt hat, hätte für den Ferrari-Youngster abgestimmt. „Ganz klar. Bearman ist ins kalte Wasser geworfen worden. Das ist sicher keine einfache Strecke, tadellos und sensationell abgeschnitten“, sprach Marko lobende Worte. „Da kann man nur gratulieren. Man sieht, dass man jungen Leuten eine Chance geben muss.“

Verstappen rast zu nächstem Sieg

So holprig die Formel-1-Saison für Red Bull Racing abseits der Rennstrecken begonnen hat, so klaglos verläuft die WM sportlich. Max Verstappen feierte am Samstag beim Grand Prix von Saudi-Arabien in Dschidda seinen saisonübergreifend neunten Sieg in Serie.

Bei Ferrari war die Freude über das starke Abschneiden jedenfalls allgegenwärtig. Sainz verfolgte den Auftritt seines Ersatzmanns einen Tag nach seiner Blinddarm-OP bereits persönlich in der Box mit. Ob Bearman in zwei Wochen in Australien ebenfalls wieder im Ferrari-Cockpit sitzen wird, ist offen. „Ich denke, ich habe meine Sache gut gemacht. Das ist alles, was ich machen kann“, sagte Bearman nach seinem Traumdebüt zurückhaltend. Zur Belohnung gönnte sich der 18-Jährige in Dschidda ein „schönes, großes Abendessen. Und eine große Nachspeise. Ich glaube, das habe ich mir verdient.“

Grand Prix von Saudi-Arabien in Dschidda

Endstand nach 50 Runden (308,45 km):
1. Max Verstappen NED Red Bull 1:20:43,273
2. Sergio Perez MEX Red Bull + 13,643
3. Charles Leclerc MON Ferrari 18,639
4. Oscar Piastri AUS McLaren 32,007
5. Fernando Alonso ESP Aston Martin 35,759
6. George Russell GBR Mercedes 39,936
7. Oliver Bearman GBR Ferrari 42,679
8. Lando Norris GBR McLaren 45,708
9. Lewis Hamilton GBR Mercedes 47,391
10. Nico Hülkenberg GER Haas 1:16,996
11. Alexander Albon THA Williams 1:28,354
12. Kevin Magnussen DEN Haas 1:45,737
13. Esteban Ocon FRA Alpine 1 Runde
14. Yuki Tsunoda JPN RB 1 Runde
15. Logan Sargeant USA Williams 1 Runde
16. Daniel Ricciardo AUS RB 1 Runde
17. Valtteri Bottas FIN Kick Sauber 1 Runde
18. Zhou Guanyu CHN Kick Sauber 1 Runde

Out: Pierre Gasly (FRA/Alpine), Lance Stroll (CAN/Aston Martin)

Schnellste Runde: Leclerc 1:31,632 (50.)