Lustenau Spieler Yadaly Diaby
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Abstiegskampf mit neuen Karten

Trotz eines katastrophalen Saisonstarts darf sich Schlusslicht Austria Lustenau berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt in der Admiral Bundesliga machen. Dank der Punkteteilung und des ersten Heimsieges am Ende des Grunddurchganges gehen die Vorarlberger mit einem minimalen Rückstand in die Qualifikationsgruppe. „Jetzt sind wir dabei, jetzt ist alles offen“, sagte Trainer Andreas Heraf, dessen Team am Samstag (17.00 Uhr) bei BW Linz gastiert.

Der Vorsprung des Tabellenvorletzten WSG Tirol auf die Lustenauer, die mit drei Punkten aus 17 Runden in die Saison gestartet waren und am Sonntag gegen die Oberösterreicher ihren zweiten Sieg feierten, schmolz aufgrund der Halbierung auf zwei Zähler.

Auch die seit acht Spielen sieglosen Linzer und der Cashpoint SCR Altach finden sich mit einem Vorsprung von vier statt neun Punkten im Kampf gegen den Abstieg wieder. Allerdings haben die beiden Letztgenannten einen Stern in der Hinterhand, bei Punktegleichheit mit der WSG und Lustenau werden Blau-Weiß sowie Altach vorgereiht.

„Jetzt geht es richtig los“

„Wir haben uns eine sehr gute Ausgangsposition geschaffen, jetzt geht es richtig los“, sagte Heraf, unter dem die Lustenauer sieben der insgesamt zehn Punkte holten. „Wir haben zuletzt gezeigt, dass wir in der Lage sind, Punkte zu holen und auch zu gewinnen. Daher wollen wir nun natürlich auch in Linz die Partie für uns entscheiden“, erklärte der Lustenau-Trainer selbstbewusst. Man wisse, wie die Linzer spielen. „Wir haben vergangenen Sonntag viele Dinge gut gemacht. Das wollen wir am Samstag wieder auf den Platz bringen.“ Gegen den Aufsteiger sind die Vorarlberger in zwei Saisonduellen (0:0/2:0) bisher unbesiegt.

Coach Andreas Heraf (A.Lustenau)
GEPA/Oliver Lerch
Lustenau-Trainer Andreas Heraf gibt sich für die Qualifikationsgruppe kämpferisch

„Der Start ist enorm wichtig. Man muss unbedingt in den ersten Spielen punkten. Da kann man nicht ganz so befreit auftreten. Es gilt, den Kampf anzunehmen und voll da zu sein“, sagte Blau-Weiß-Linz-Trainer Gerald Scheiblehner, dem die Punkteteilung sauer aufstößt. „Aus sportlicher Sicht ist es weder unten noch oben fair, dass die Punkte geteilt werden. Es wird dir etwas genommen, das du dir schon erarbeitet hast“, erklärte Scheiblehner.

23. Runde, Qualigruppe

Samstag, 17.00 Uhr

BW Linz – Lustenau

Linz, Hofmann Personal Stadion, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

BW Linz: N. Schmid – Tursch, Maranda, F. Strauss – Gölles, Krainz, Briedl, Pirkl – Mensah, Ronivaldo, Noß

Lustenau: Schierl – Anderson, Maak, Meisl, Grujcic, Berger – Gorzel, Chato, Diaby – Bobzien, Fridrikas

Die Oberösterreicher müssen nun gegen Lustenau eine erneute Niederlage unter allen Umständen verhindern. „Wir müssen mit Überzeugung auftreten, gute Energie entwickeln und die Fans mitnehmen. Es gilt, mit vollster Kraft alles für den Verein zu geben. Beherzigen wir das, bin ich überzeugt, dass wir die Klasse halten werden“, meinte der BWL-Coach, der von zehn Finalspielen sprach. „Wir waren von Beginn weg im Abstiegskampf, darauf haben wir uns immer vorbereitet, und das war auch immer klar für uns.“ Die Blau-Weißen warten seit Mitte November auf einen Ligasieg, seitdem wurden in acht Spielen nur drei Pünktchen eingesammelt.

Austria und WAC als Zünglein an der Waage

WSG-Trainer Thomas Silberberger, in der Vergangenheit bereits großer Kritiker der Punkteteilung im Abstiegskampf, sieht genauso wie Heraf einen Vierkampf um den Klassenerhalt. „Nur die Austria und der WAC werden eine ruhige Qualigruppe spielen. Es wird darauf ankommen, wer besser mit dem Druck umgeht, wer weniger haarsträubende Fehler macht", so Silberberger, der nach elf Jahren die WSG im Sommer verlassen wird. „Viele Mannschaften werden den Ansatz wählen, ‚heute dürfen wir nicht verlieren‘. Den wähle ich definitiv nicht.“

Die Altacher hoffen im Gegensatz zum dramatischen Abstiegskampf im Vorjahr auf ein ruhigeres Saisonfinish. „Wir wollen schauen, dass wir so schnell wie möglich viele Punkte machen. Jedes Spiel werden wir darum kämpfen, dass wir gewinnen, damit wir so schnell wie möglich wegkommen vom Abstiegsstrudel“, sagte Trainer Joachim Standfest, dessen Mannschaft zum Qualigruppenauftakt die Austria empfängt.