Rapid-Fans feuern Pyrotechnik ab
GEPA/David Bitzan
Bundesliga

Derby-Randale kostet Rapid Punkte

Die Vorfälle rund um das letzte Wiener Derby am 25. Februar verfolgen die beteiligten Clubs Rapid und Austria weiterhin. Diskriminierende Gesänge von Rapid-Spielern und Fans wurden bereits bestraft. Am Dienstag behandelte die Bundesliga zusätzlich die „sicherheitsrelevanten Vorfälle“ im Rahmen dieses Spiels. Dadurch wurde Rapid mit einem Abzug von zwei Punkten für die kommende Saison bestraft. Die Austria kam mit einer Geldstrafe davon.

Neben diskriminierenden Sprechchören nach dem 3:0-Sieg von Rapid wurden auch pyrotechnische Gegenstände geworfen und die Sicherheit im Stadion gefährdet. Zusätzlich zu den zwei Punkten wurde Rapid zu einer Geldbuße von fix 40.000 Euro verurteilt. Weitere 20.000 Euro wurden bedingt ausgesprochen, wenn bauliche Veränderungen an einem Stadiontor vorgenommen werden.

Der Punkteabzug wurde deshalb nun schlagend, weil es sich um den dritten schwerwiegenden Vorfall handelte. „Der vom Protestkomitee am 29. Februar 2024 bedingt nachgesehene Abzug von einem Punkt wird widerrufen sowie ein weiterer unbedingter Abzug von einem Punkt ausgesprochen“, verlautete die Liga. Rapid nahm den Entscheid in einer ersten Reaktion zur Kenntnis und kündigte an, den Entscheidungsweg zu beschreiten. Bis auf Weiteres wolle man darüber hinaus keinen Kommentar zu dieser Entscheidung abgeben.

Neue Strafe: Punkteabzug für Rapid

Die Vorfälle rund um das letzte Wiener Derby am 25. Februar verfolgen die beteiligten Clubs Rapid und Austria weiterhin. Diskriminierende Gesänge von Rapid-Spielern und Fans wurden bereits bestraft.

Hohe Geldstrafe für die Austria

Die Austria wurde von der Bundesliga wegen „missbräuchlicher Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen“ zu einer Geldstrafe von 60.000 Euro verurteilt. Dieses Vergehen wurde von der Liga als „erster schwerwiegender Vorfall“ eingestuft.

Die Austrianer mussten vergangene Saison aufgrund eines Lizenzverstoßes mit drei Minuspunkten in Angriff nehmen. Nun droht den Hütteldorfern ein ähnliches Schicksal.

Neues Video für Liga nur begrenzt relevant

Im Fall eines neu aufgetauchten Videos aus dem VIP-Bereich von Rapid, in dem mehrere Spieler erneut bei beleidigenden Gesängen zu sehen sind – Marco Grüll, Thorsten Schick, Niklas Hedl –, wird nicht mehr weiter ermittelt, weil die Bundesliga diese Causa als erledigt betrachtet. Sehr wohl wird aber ein Verfahren gegen Kotrainer Daniel Seper eröffnet.

„Er war auf keinem der bis dato bekannten Videos zu sehen, damit konnte der Sachverhalt bei ihm bis dato nicht bewertet werden“, begründete die Liga. Zuvor hatte mit Stefan Kulovits bereits ein anderer Assistenztrainer wegen Diskriminierung eine dreimonatige Funktionssperre, davon ein Monat bedingt, erhalten.

Über Geschäftsführer Steffen Hofmann wurde wegen Ehrverletzung eine Funktionssperre von zwei Monaten, davon ein Monat unbedingt, verhängt. Zudem wurden die Spieler Grüll, Guido Burgstaller, Schick und Maximilian Hofmann mit Sperren bestraft.

Verbale Ausfälle nach seltenem Derby-Erfolg in Hütteldorf

Die Hütteldorfer hatten am 25. Februar die Austria mit 3:0 besiegt und erstmals seit zehn Jahren (seit 9. Februar 2014) ein Heimderby in Hütteldorf gewonnen. In den Tagen danach tauchten verstörende Videos auf, die bei den Siegesfeiern gemacht worden waren. Zunächst wurde publik, dass Geschäftsführer Hofmann deftig gegen den Stadtrivalen austeilte.

Stunden später war auf einem Mitschnitt zu sehen und zu hören, wie Kulovits sowie Burgstaller, Grüll, Schick, Hofmann und Hedl beleidigende und teils homophobe Gesänge gegen die Austria anstimmten. Bei Hedl war nach einem Protest von Rapid die unbedingte Sperre in eine bedingte umgewandelt worden.