Ski alpin

Shiffrin beendet Saison mit Jubiläum

Mikaela Shiffrin hat ihren Winter am Samstag mit einem Jubiläumssieg beendet. Die Ausnahmeläuferin aus den USA triumphierte im Rahmen des Weltcup-Finales in Saalbach-Hinterglemm im Slalom und feierte ihren 60. Erfolg in ihrer Spezialdisziplin. Dank Katharina Huber durften sich die Österreicherinnen über einen Platz in den Top Fünf freuen.

Shiffrin, nach dem ersten Durchgang noch Zweite, setzte sich am Ende 0,54 Sekunden vor der Überraschungszweiten Mina Fürst Holtmann aus Norwegen durch. Die zur Halbzeit führende Schwedin Anna Swenn-Larsson komplettierte 0,63 Sek. hinter der Siegerin das Podest. Für Shiffrin war es nicht nur der siebente Slalom-Sieg, sondern auch der insgesamt neunte Weltcup-Erfolg in dieser Saison. In der ewigen Statistik fehlen der Rekordhalterin nur noch drei zur Marke von 100 Siegen.

Die Österreicherinnen verkauften sich im letzten Slalom der Saison noch teuer. Huber verbesserte sich in der Entscheidung um fünf Plätze und wurde hinter der Slowenin Neja Dvornik, die gleich 17 Ränge gutmachen konnte, Fünfte. Die Niederösterreicherin durfte sich mit 0,79 Sek. Rückstand auf die Siegerin über ihr bestes Weltcup-Ergebnis freuen. Davor war ein sechster Platz im Slalom von Lienz Ende Dezember als Topergebnis zu Buche gestanden. Auf das Podest fehlten Huber nur 16 Hundertstelsekunden.

Huber beste Österreicherin

Die Niederösterreicherin verpasste bei ihrer Fahrt zwar die Zwischenführung, machte am Ende aber doch fünf Plätze gut.

Licht und Schatten bei ÖSV-Damen

Unmittelbar hinter Huber wurde Katharina Liensberger, Österreichs beste Slalom-Läuferin in dieser Saison, Sechste (+0,93). Für Katharina Truppe war der letzte Saisonslalom einer zum Vergessen. Die Kärntnerin, die heuer als Dritte in Courchevel einmal auf das Stockerl gefahren war, musste sich mit Platz 13 (+1,66) begnügen. Kein Happy End gab es für Katharina Gallhuber. Die Niederösterreicherin, zur Halbzeit noch als 13. in Schlagdistanz zu den Top Ten, schied in der Entscheidung aus.

1. Mikaela Shiffrin (USA)
2. Mina Fürst Holtmann (NOR)
3. Anna Swenn-Larsson (SWE)

Liensberger war trotz ihres Spitzenplatzes mit dem Ergebnis nur mäßig zufrieden. „Ärgerlich, weil noch mehr drinnen gewesen war, andererseits kann ich auf den sechsten Platz aufbauen. Man hat Geduld gebraucht, die Schwünge fertig zu fahren“, sagte die 26-jährige Ex-Weltmeisterin im Slalom. In ihrem letzten Auftritt in dieser Saison will die Vorarlbergerin es im Riesentorlauf am Sonntag (9.00 bzw. 12.00 Uhr, live in ORF1) besser machen: „Für morgen nehme ich mir das vor und will die Saison schön abschließen.“

Shiffrins Geduld wird belohnt

Der perfekte Abschluss gelang Shiffrin, die nach ihrer langen Verletzungspause ihre beiden Comebackrennen gewinnen konnte. Schon zuletzt in Aare hatte sich die US-Amerikanerin die Krone aufgesetzt. Aufgrund des verletzungsbedingten Saisonendes ihrer schärfsten Konkurrentin Petra Vlhova, die vor ihrem Ausfall drei Rennen gewonnen hatte, gewann Shiffrin auch souverän zum achten Mal die kleine Kristallkugel in ihrer Spezialdisziplin.

„Es war viel Arbeit für das gesamte Team, aber nach einer Verletzung zurückzukommen ist wie ein Wettlauf. Ich bin glücklich, noch diese zwei Rennen bestritten zu haben. Diese Saison war wieder eine Lehre für mich. Sie hat mich Geduld, Vertrauen, Kommunikation und auch, wie man Schmerzen verarbeiten kann, gelehrt“, sagte Shiffrin, „ich will eigentlich nicht, dass die Saison schon vorbei ist, aber ich freue mich auch, seit 1. Oktober wieder nach Hause zu kommen und auch Aleks (Aleksander Aamodt Kilde, Anm.) wiederzusehen.“

Die Ausnahmekönnerin, die erst vor drei Tagen ihren 29. Geburtstag gefeiert hatte, überlässt mir ihrem Verzicht auf weitere Einsätze im WM-Ort von 2025 auch Lara Gut-Behrami im Kampf um den Gesamtweltcup mehr oder weniger das Feld. Die einzige verbliebene Konkurrentin der Schweizerin im Kampf um die große Kugel ist die Italienerin Federica Brignone, die drei Rennen vor Schluss allerdings 282 Rückstand auf Gut-Behrami aufweist.