Ski alpin

Gut-Behrami sichert sich zweimal Kristall

Lara Gut-Behrami hat sich beim Saisonfinale in Saalbach-Hinterglemm erstmals die kleine Kristallkugel im Riesentorlauf gesichert. Der Schweizerin, die auch den Triumph im Gesamtweltcup vorzeitig fixierte, reichte am Sonntag ein zehnter Platz (+3,22 Sek.). Den Sieg holte sich die Italienerin Federica Brignone vor der Neuseeländerin Alice Robinson (+1,36 Sek.) und der Norwegerin Thea Louise Stjernesund (+1,67 Sek.).

Brignone hätte Gut-Behrami die kleine Kugel noch abluchsen können, wenn die Schweizerin nicht in die Top 15 gekommen wäre. „Mein Fokus für heute war der Sieg, dafür habe ich alles gegeben“, sagte die Italienerin im ORF-Interview. „Ich habe im zweiten Lauf einen großen Fehler gemacht und dachte, dass der Sieg weg ist. Die Atmosphäre war sehr gut, das liebe ich.“

Gut-Behrami krönte indes eine starke Saison mit ihrem zweiten Gesamtweltcup nach 2016. Die 32-Jährige punktete in vier Disziplinen konstant und profitierte in den vergangenen Wochen auch vom Verletzungsausfall von Mikaela Shiffrin. Die US-Amerikanerin verpasste etliche Rennen, in denen Gut-Behrami in der Gesamtwertung dann an ihr vorbeizog. In Abfahrt und Super-G kann Gut-Behrami am nächsten Wochenende sogar einen historischen Kugelviererpack schnüren.

1. Federica Brignone (ITA)
2. Alice Robinson (NZL)
3. Thea Louise Stjernesund (NOR)

RTL-Kugel bedeutet Gut-Behrami „sehr viel“

„Die Riesentorlauf-Kugel bedeutet mir sehr viel. Bei mir ist immer alles über den Riesentorlauf gegangen, das war meine größte Baustelle. Ich wusste, wenn ich da schnell bin, geht es auch in den anderen Disziplinen“, meinte Gut-Behrami. Wer im RTL vorne mitmischt, sei technisch stark unterwegs. Die Schweizerin habe immer gehofft, in dieser Disziplin um die Kugel mitzufahren. „Jetzt bin ich stolz.“ Der zweite Sieg im Gesamtweltcup sei ein „wunderschönes Gefühl.“

Die Schweizerin ging das Rennen taktisch an. „Ich musste clever Ski fahren. Das ist normal nicht meine Stärke. Ich wusste, nicht volles Risiko, aber trotzdem probieren, zu beschleunigen. Ich habe bis ins Ziel gekämpft“, erklärte Gut-Behrami – und das auf Schneebedingungen, die ihr nicht so liegen. „Es waren heute nicht unbedingt Sicherheitsläufe, ich bin auf diesem Schnee einfach schlecht.“

Brunner hatte „richtig Spaß“

Beste Österreicherin wurde Stephanie Brunner, die sich in der Entscheidung mit Laufbestzeit vom zwölften auf den vierten Platz (+1,92 Sek.) verbesserte und Rang drei nur um 0,25 Sekunden verpasste. Damit müssen die ÖSV-Läuferinnen seit Dezember 2019 auf einen RTL-Podestplatz warten. „Ich habe mir am Start gedacht, dass ich nichts zu verlieren habe. Ich wollte einfach das Rennen vor Heimpublikum genießen. Das hat gut funktioniert und richtig Spaß gemacht“, sagte Brunner. „Es wäre mir lieber, die Saison ginge weiter. Aber mit einem vierten Platz abzuschließen ist schon sehr cool.“

Brunner verbessert sich auf Platz vier

Stephanie Brunner belegte mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang den vierten Platz.

Julia Scheib landete auf Rand fünf (+2,01 Sek.) und zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. „Das nehme ich gerne mit. Ich weiß, wo die Zeit liegen geblieben ist. Unten bin ich nicht mehr so auf Zug gekommen. Ich habe gefightet und bin happy mit dem Platz“, meinte die Steirerin. Weltcup-Punkte beim Saisonfinale gab es auch noch für Katharina Liensberger als 13. (+3,61 Sek.), Franziska Gritsch kam auf Rang 19 (+5,10 Sek.). Ricarda Haaser schied im zweiten Durchgang aus.