Das Training am Mittwoch war nicht nur das einzige, sondern auch das letzte. Die für Donnerstag geplanten Trainingsläufe wurden noch am Mittwoch abgesagt. „Es sind Temperaturen im zweistelligen Plusbereich und Regen prognostiziert. Ziel von allen hier ist, die vier Rennen am langen Wochenende durchzubringen. Deshalb müssen wir die Piste ein bisschen schützen“, sagte Peter Gerdol, der FIS-Chef-Renndirektor der Frauen.
Die klare Nacht und die etwas tieferen Temperaturen hätten zwei „supergute“ Trainings am Mittwoch möglich gemacht, das habe man so nicht erwartet. Nun wolle man alles daran setzen, die zwei Super-Gs am Freitag sowie die Abfahrt der Frauen am Samstag und jene der Männer am Sonntag noch durchzuführen. „Wir werden morgen so früh wie möglich den Super-G setzen und an der Linie mit Salz arbeiten“, so Gerdol. Sobald mehr Regen komme, werde man die Crews vom Berg abziehen, um möglichen weiteren Problemen vorzubeugen.
Den Abfahrtsweltcup der Damen führt vor dem letzten Bewerb am Samstag (11.15 Uhr, live in ORF1) die Schweizerin Lara Gut-Behrami mit insgesamt 369 Punkten vor Sofia Goggia (350) an. Im Rennen um die kleine Kristallkugel sind auch noch Venier (301), Hütter (297) und die Schweizerin Jasmine Flury (275). Im Super-G-Weltcup liegt Hütter vor dem Finale am Freitag (10.00 Uhr, live in ORF1) 69 Punkte hinter Gut-Behrami auf Platz zwei.
„Fokussiert und zielstrebig“
„Ich habe gleich die richtige Linie gefunden, das war mein Ziel für das Training“, sagte Hütter im ORF-Interview. Skifahrerisch und bei der Konsequenz habe sie noch Reserven. „Ich bin aber auch nicht irgendwo in der Garage gestanden, von daher hat es gepasst.“
Ihre Chancen, Gut-Behrami im Weltcup noch abzufangen, schätzt sie realistisch ein. „Ich glaube nicht, dass bei ihr nach den Kugeln in Riesentorlauf- und Gesamtweltcup die Luft draußen ist, sie wird dran bleiben. Also wird es schwierig. Aber ich kann ohnehin nur meine Leistung beeinflussen. Ich werde fokussiert und zielstrebig an die Sache herangehen. Das ist mein Plan.“
„Cool zum Fahren, alles dabei“, sagte Venier, Siebente im Training. „Technische und schnelle Passagen. Das Training war ein Abtasten, ich weiß, was ich im Rennen machen muss.“ Die kleine Kugel in der Abfahrt hat sie wie Hütter nicht abgeschrieben. „Dafür müsste aber alles zusammenpassen. Ich hatte eine super Saison, vielleicht die beste bisher. Alles, was noch kommt, wäre eine Draufgabe.“
Sarrazin ist bereit
Um die Kristallkugel bei den Herren kämpfen der Schweizer Marco Odermatt (Trainings-13.) und Sarrazin, der am Sonntag (11.15 Uhr, live in ORF1) mit 42 Punkten Rückstand auf Odermatt ins finale Rennen geht. Sarrazin meldete sich in Saalbach nach seiner Wadenverletzung fit zurück. Allerdings war für ihn davor nur je ein Tag Riesentorlauf- und Super-G-Training möglich gewesen.
„Ich habe keine Schmerzen mehr, aber auch keine Erwartungen, denn vor einer Woche wusste ich noch nicht, ob ich hier sein kann. Dann habe ich mir gesagt, okay, dann bin ich halt nicht dabei. Ich habe mental losgelassen, und dann ging es mir besser. Das ist einfach ein Bonus, dass ich hier bin“, meinte der Kitzbühel-Doppelsieger. „Aber ich bin bereit zu kämpfen. Ich muss mein Bestes geben, das andere kann ich nicht kontrollieren.“
Hoffen auf die Abfahrt
Striedinger erklärte, dass für die hohen Temperaturen eine sehr gute Piste hergezaubert worden sei. „Hoffen wir, dass das Wetter hält. Ich war absolut nicht zufrieden mit meiner Saison und möchte einen für mich versöhnlichen Saisonausklang haben. Das soll Motivation für die neue sein.“
Kriechmayr, im Training Sechster, hofft ebenso auf noch eine Abfahrt in diesem Winter. „Wenn wir vielleicht eine nicht ganz so gute Piste haben, ist mir das gleich. Hauptsache noch ein Rennen.“ Im Super-G am Freitag (11.30 Uhr, live in ORF1) hat der Oberösterreicher noch Chancen auf die Kugel, 81 Zähler liegt er hinter Odermatt.