Marco Odermatt (SUI)
GEPA/Harald Steiner
Ski alpin

Absage beschert Odermatt Abfahrtsweltcup

Die für Sonntag geplante Abfahrt beim alpinen Weltcup-Finale in Saalbach-Hinterglemm ist witterungsbedingt abgesagt worden. Nach den Schneefällen in der Nacht und aufgrund des Windes war die Durchführung des letzten Saisonbewerbs trotz unermüdlicher Arbeiten auf der Strecke unmöglich geworden. Die kleine Kristallkugel ging damit an den Schweizer Marco Odermatt, der die Disziplinenwertung 42 Punkte vor dem Franzosen Cyprien Sarrazin für sich entschied.

Mit der ersten Abfahrtskugel erfüllte sich der Weltmeister einen Traum, sie war der Herzenswunsch des Schweizers in dieser Saison. Mit Kristall in Riesentorlauf-, Super-G- und Gesamtweltcup begab er sich zudem in die Spuren von Hermann Maier, dem dieses Kunststück zuletzt 2001 gelungen war. Erfolgreicher als Odermatt war nur dessen Landsmann Pirmin Zurbriggen mit fünf Kugeln in der Saison 1986/87.

Dass Odermatt am Ende die Kristallkugel überreicht wurde und nicht Sarrazin, verdankte er auch der Absenz des Franzosen bei der Abfahrt in Kvitfjell nach einem Trainingssturz. Der 29-Jährige gewann in Bormio im Dezember seine erste Weltcup-Abfahrt und packte das Double in Kitzbühel drauf. Einen Sieg weniger verbuchte Odermatt, der seine beiden Heimabfahrten in Wengen für sich entschied.

Absage beschert Odermatt Abfahrtsweltcup

Die für Sonntag geplante Abfahrt beim alpinen Weltcup-Finale in Saalbach-Hinterglemm ist witterungsbedingt abgesagt worden. Die kleine Kristallkugel ging damit an den Schweizer Marco Odermatt, der die Disziplinenwertung 42 Punkte vor dem Franzosen Cyprien Sarrazin für sich entschied.

Odermatt sprach nach der Absage von „gemischten Gefühlen“ bei ihm und seinem letzten verbliebenen Konkurrenten Sarrazin. „Aber uns beiden ist das so lieber als ein unfaires Rennen. Ich glaube, er kann mit dem leben und wird bestimmt nächstes Jahr noch mehr angreifen.“

Präperation der Piste in Saalbach
GEPA/Harald Steiner
Die Arbeiten an und auf der Piste sind letztlich nicht belohnt worden

Die Warterei zum Schluss sei „mühsam“ gewesen, erzählte später Sarrazin. Und da das wohl auch für die Fans das Gleiche gewesen sei, hätten Marco und er beschlossen, zusammen hinunterzufahren. „So konnten wir dem Publikum, das ausgeharrt hatte, danken. Den steilen Zielhang haben wir dann synchron im Parallelschwung absolviert. Ich hoffe, dass das gefilmt worden ist. Es war wirklich lustig.“

„Diese Kugel bedeutet mir extrem viel“

Die anschließende Siegerehrung war vor allem für Odermatt speziell. Obwohl es eine kleine Kristallkugel sei, wirke sie auf ihn doch ein bisschen größer als diejenigen für den Gewinn des Riesentorlauf und Super-G, sagte Odermatt. „Die Abfahrt ist die Königsdisziplin. Diese Kugel bedeutet mir extrem viel.“ Die Absage der Abfahrt in Saalbach ändert für ihn nichts an der Wertigkeit. „Ich glaube, gestohlen ist die Kugel nicht“, sagte er im ORF.

Interview mit Marco Odermatt

Mit einer Absage des Abfahrtsrennens zum Abschluss holt sich Marco Odermatt auch die Abfahrtskugel. Mit Kristall in Riesentorlauf-, Super-G- und Gesamtweltcup stand er in dieser Saison über allem. Über seine überragenden Leistungen spricht er im Studiogespräch.

Den Gesamtweltcup beendete Odermatt mit 1.947 Zählern, mit einem Sieg in der Abfahrt hätte er seinen eigenen Punkterekord von 2.042 noch um fünf Punkte verbessern können. Mit seinem 14. Saisonerfolg wäre er in der Bestenliste auch zum alleinigen Rekordhalter vor Marcel Hirscher, Maier und Ingemar Stenmark avanciert.

Österreicher ohne Sieg

Österreichs Herren blieb durch die Absage die Chance auf den ersten und einzigen Saisonsieg in der Königsdisziplin verwehrt. Erstmals seit der Saison 2015/2016 blieben die ÖSV-Speed-Fahrer ohne Weltcup-Erfolg. Platz zwei in Kvitjell von Vincent Kriechmayr blieb der einzige Podestplatz. In der vergangenen Saison hatte der Oberösterreicher vier Abfahrten gewonnen.

Im Abfahrtsweltcup belegte Kriechmayr als erneut bester Österreicher diesmal Platz vier – 44 Punkte fehlten auf Dominik Paris (ITA) und Platz drei, 254 auf Odermatt. Als nächstbester Österreicher schloss Stefan Babinsky den Abfahrtsweltcup mit 109 Zählern auf dem 15. Platz ab.