Romano Schmid
GEPA/Armin Rauthner
Fußball

Die ÖFB-Spieler in der Einzelkritik

Österreichs Fußballnationalteam hat einmal mehr Gusto auf die Europameisterschaft im Juni gemacht. Beim 6:1-Heimsieg gegen die Türkei war trotz eindeutigen Ergebnisses wieder nicht alles Gold, was glänzt, und erneut eine Leistungssteigerung nach der Pause für den hohen Sieg vonnöten, die Mannschaft von Teamchef und Trainerfuchs Ralf Rangnick ist aber in Sachen Engagement, Teamgeist und Flexibilität reif. Mit drei Treffern war Michael Gregoritsch der logische Mann des Spiels, aber dieser Erfolg hatte natürlich viele Väter, etwa Romano Schmid.

Alexander Schlager: Gut

Der Salzburg-Goalie kehrte als nominelle Nummer eins gegen die Türken wieder anstelle von Patrick Pentz in den Kasten zurück. War in und vor dem Sechzehner aufmerksam, gegen Calhanoglus Elfmeter und beim vermeintlichen 4:2 allerdings chancenlos. Ein Gustostückerl von Real-Legionär Arda Güler hielt er dann noch auf der Linie sicher.

Stefan Posch: Gut

Auch der Rechtsverteidiger stand wieder in der Startelf und hatte zunächst mit Güler seine liebe Not. Der Bologna-Legionär kämpfte sich aber in die Partie und klärte vor dem Ausgleich in höchster Not. Nach vorne ging erst wenig, aber auch das änderte sich nach der Pause, er holte später den Elfmeter heraus, der das 4:2 in ein 5:1 verwandelte.

Kevin Danso: Gut

Im Gegensatz zum Slowakei-Spiel rückte der Lens-Verteidiger wieder auf seine angestammte halbrechte Seite im Abwehrzentrum. Gegen die flinken Türken kam auch der 25-Jährige öfters einen Schritt zu spät, der Handelfmeter war patschert, besser jetzt als im Sommer. Nach der Pause ließen er und seine Mannen dann aber kaum noch etwas zu.

Maximilian Wöber: Gut

Seine Rolle scheint sich vorerst nach innen verlagert zu haben, auch im Hinblick eines drohendes Ausfalls von David Alaba bei der EM. Der Gladbacher übernahm die Spieleröffnung, doch der Gegner stellte die Anspielstationen vor der Pause gut zu. War öfters aufmerksam, hatte beim vermeintlichen 4:2 Glück, als er eine Abseitsstellung aufhob.

Philipp Mwene: Gut

Seine Chancen, bei der EM als Linksverteidiger zu starten, erhöhen sich mit jedem Spiel von Anfang an. Defensiv wie Posch immer wieder gefordert und da vor allem nach der Pause besser dran. Im Offensivspiel mit einer guten Balleroberung vor der Halbzeit, aber insgesamt war auch sein Spiel nach vorne schon einmal auffälliger.

Konrad Laimer: Gut

Nach den Ausfällen von David Alaba, Marko Arnautovic und Sabitzer war der Bayern-Allrounder als Ersatzkapitän dran und ging auch mit Bemühen und Aggressivität voran. Dadurch fiel er schon deutlich mehr auf als in der Slowakei, steigerte sich im Offensivspiel mit Fortlauf, holte einen Elfmeter heraus und sich mit Abschlüssen Vertrauen.

Nicolas Seiwald: Sehr gut

Die Leipziger Laufmaschine gab den defensiven Part im Zentrum des Mittelfelds und wurde als Anspielstation aber gut zugestellt. Befreite sich mit seiner entscheidenden Balleroberung vor dem 2:1 und gab beim so erfolgreichen Anlaufen in der zweiten Hälfte den Takt an.

Xaver Schlager: Sehr gut

Nach einer verordneten Pause zurück und traf nach 103 Sekunden zur Führung, als er bei einem Baumgartner-Abschluss im Stile eines Torjägers antizipierte und abstaubte. Der Leipzig-Linksfuß hatte dann auch seine Mühe mit den Türken, war aber wie Seiwald dann in der entscheidenden Phase einer, der zahlreiche Ballgewinne provozierte.

Romano Schmid: Sehr gut

Der Bremen-Legionär empfahl sich nach starken 20 Minuten in der Slowakei samt Assist zum 2:0-Endstand als Ersatz für den erkrankten Marcel Sabitzer und bestätigte diesen Eindruck mit dem Ballgewinn vor dem 1:0. Auch danach immer wieder auffällig, spielfreudig und Assistgeber vor dem 3:1. Ein klarer Gewinner dieser März-Länderspiele.

Christoph Baumgartner: Gut

Der Weltrekordmann konnte wenig überraschend sein Kunststück von Samstag nicht wiederholen und spielte nach Anstoß einen Fehlpass. Rund 100 Sekunden später hätte er fast wieder früh getroffen, doch Tormann Cakir hielt da noch gekonnt. Danach war nicht immer viel zu sehen, weil ihn die Türken im Griff hatten. Er traf zum 5:1 per Elfmeter, verwehrte aber damit auch Gregoritsch einen möglichen Viererpack.

Michael Gregoritsch: Sehr gut

Geduld und Fleiß zahlen sich aus: Praktisch eine Hälfte lang war der Freiburg-Stürmer nicht zu sehen, er arbeitete aber für die Mannschaft. Dann probierte es der 29-jährige Freiburger aus der Distanz und hatte wie beim 3:1 nach der Pause das Glück, dass Goalie Cakir die Haltbaren heute passieren ließ. Den Elfmeter verwertete der Steirer souverän, die verwehrte Chance auf seinen vierten Treffer nahm er sportlich.

Alexander Prass: Zu kurz eingesetzt

Kam in der 70. Minute für Philipp Mwene.

Andreas Weimann: Zu kurz eingesetzt

Maximilian Entrup: Zu kurz eingesetzt

Der Hartberger erzielte mit der letzten Aktion sein erstes Länderspieltor.

Patrick Wimmer: Zu kurz eingesetzt

Der „Joker“ legte den Endstand mit seiner Hereingabe auf.

Muhammed Cham: Zu kurz eingesetzt

Flavius Daniliuc: Zu kurz eingesetzt