Fußball

Nagelsmann hat mit DFB-Team wieder Spaß

DFB-Teamchef Julian Nagelsmann hat die Stimmungslage in der deutschen Nationalmannschaft auf den Punkt gebracht: „Das tut gut“, sagte der Coach am Dienstag nach dem 2:1-Erfolg in einem Testspiel gegen Österreichs dritten EM-Gegner Niederlande.

Nach Jahren der Tristesse mit drei Turnierflops in Folge haben das Team und der Trainer bei den Fußballfans mit zwei Testspielsiegen zum Start ins EM-Jahr große Vorfreude auf das Heimturnier geweckt. „Die zehn Tage haben sehr viel Spaß gemacht von A bis Z“, sagte Nagelsmann.

Bei den Niederlagen im November gegen die Türkei (2:3) und vor allem in Wien gegen Österreich (0:2) schien dem Teamchef nach einem verheißungsvollen Start die Kontrolle schon entglitten zu sein. Aber er zog seine Schlüsse, baute den Kader radikal um, holte Toni Kroos aus dem Teamruhestand zurück und verteilte klare Rollen an jeden einzelnen Spieler. „Der Spirit hat sich ganz anders angefühlt als im November“, sagte Nagelsmann. Der Verband will mit ihm noch vor der EM verlängern. Aber auch für diverse Vereine ist er wohl wieder ein Thema.

Julian Nagelsmann
APA/AFP/Kirill Kudryavtsev
Für Deutschland soll es mit Julian Nagelsmann wieder nach oben gehen

Keine großen Änderungen bis zur EM

Auf den Turnierkader hat sich Nagelsmann – bis auf wenige Ausnahmen – offenbar schon festgelegt. Die Hierarchie im Team wurde neu geordnet, eine eingeschworene Einheit ist dem Coach für die Heim-EM wichtiger als ein großer Konkurrenzkampf. „Außer Frage steht: Falls alle gesund bleiben und so weiter performen, werden wir auf jeden Fall nicht zehn Spieler tauschen im Sommer. Eigentlich auch nicht fünf, vielleicht ein, zwei – plus Verletzte“, sagte der 36-Jährige.

Obwohl er im März gesperrt war, wird auch Bayern-Spieler Leroy Sane mit von der Partie sein. Aus seinem ursprünglich 26 Spieler umfassenden Aufgebot müsste Nagelsmann also noch vier Spieler aussortieren, darunter einen Torhüter. Die diesmal nicht berücksichtigten Mats Hummels, Niklas Süle, Serge Gnabry und Leon Goretzka dürften also kaum noch EM-Chancen haben.

Seinen Kader wird Nagelsmann nach jetzigem Planungsstand zwischen dem letzten Bundesliga-Spieltag am 18. Mai und dem Pokalfinale am 25. Mai in Berlin verkünden. Möglicherweise nimmt er ins Trainingslager in Thüringen und für die ersten Tage im Turnierquartier in Herzogenaurach auch mehr als die letztlich 23 Turnierspieler mit. Der endgültige Kader muss bis zum 7. Juni um Mitternacht bei der UEFA gemeldet werden. Eine Woche später steigt das EM-Eröffnungsspiel in München gegen Schottland.