Daniel Mantenuto (Bozen) und Benjamin Nissner (EC RBS)
IMAGO/Geoff Burke
Eishockey

Salzburg steht mit dem Rücken zur Wand

Red Bull Salzburg steht im Halbfinale der win2day ICE Hockey League gegen den HCB Südtirol mit dem Rücken zur Wand. Der Titelverteidiger unterlag am Donnerstag vor Heimpublikum mit 2:3, geriet in der „Best of seven“-Serie ebenfalls mit 2:3 in Rückstand und muss deshalb am Samstag in Bozen unbedingt gewinnen. Setzen sich hingegen die Südtiroler in der nächsten Partie vor heimischen Fans durch, ziehen sie ins Endspiel ein, in dem nach einem 4:0 gegen Pustertal der KAC wartet.

In die fünfte Partie der Serie starteten die Salzburger mit dem Rückkehrer Peter Schneider stark und gingen auch verdient in Führung. Drake Rymsha (9.) traf im ersten Überzahlspiel mit einem verdeckten Schuss. Erst danach wurden auch die Gäste mehrmals gefährlich, Atte Tolvanen hielt sein Tor aber sauber. Seine Vorderleute kontrollierten im Mitteldrittel weiterhin das Spielgeschehen, Benjamin Nissner (28.) schrammte mit einem Lattenschuss besonders knapp am 2:0 vorbei. Mehr Glück hatten in der 36. Minute hingegen die Gäste, als Luca Frigo bei einem der seltenen Angriffe der Ausgleich gelang.

Wenig später handelten sich die Salzburger auch noch eine Strafe ein. Ausgerechnet in Unterzahl und wenige Sekunden vor Drittelende stellte Mario Huber auf 2:1. Der zuvor bereits mehrfach an Bozen-Goalie Sam Harvey gescheiterte Stürmer verwertete im mit 3.400 Fans ausverkauften Volksgarten einen Gegenstoß.

Bozen bringt „Bullen“ unter Zugzwang

Im Halbfinale der ICE Hockey League hat sich Bozen auswärts in Salzburg mit 3:2 durchgesetzt und in der „Best of seven“-Serie damit auf 3:2 gestellt. Die „Bullen“ müssen nun am Samstag in Bozen gewinnen, um die Finalchance zu wahren.

Bozen dreht Spiel

Zehn Minuten vor dem Ende schien die Entscheidung gefallen, das vermeintliche 3:1 von Phillip Sinn wurde nach Videobeweis aber nicht gegeben. Zu allem Überfluss für die Salzburger glich Frigo quasi im Gegenzug mit seinem zweiten Tor auch noch aus. Damit aber noch nicht genug, denn Verteidiger Dylan Di Perna glückte drei Minuten vor dem Ende mit einem verdeckten Weitschuss sogar der 3:2-Siegestreffer.

„Sie haben ihre Chancen reingemacht, wir eben nicht. Es ist einfach so, wir können es nicht ändern. Wir müssen sowieso nach Bozen fahren und gewinnen. Es führt kein Weg daran vorbei. Wir hatten viele Schüsse, großteils waren wir auch defensiv gut. Am Ende gab es halt einen glücklichen Treffer. Wir müssen uns nicht verstecken, auf keinen Fall“, sagte Salzburgs Philipp Sinn nach dem Spiel.

„Verkettung unglücklicher Umstände“

„Wir hatten eine Verkettung unglücklicher Umstände, das ist ein Alptraum. Schlechter geht es nicht. Dann haben wir noch einen Penalty bekommen. Unglücklicherweise haben wir dann einen Block verpasst – und das war dann das dritte Tor“, zeigte sich auch Salzburg-Coach Oliver David enttäuscht. Er blickte aber schon auf das Spiel am Samstag: „Aber es ist eine Serie über sieben Spiele, wir haben noch die Chance. Wir müssen gute Arbeit abliefern, es ist eine sehr kompetitive Liga. Jeder kann gewinnen.“

Ermittlung bleibt folgenlos

Eine Ermittlung der Liga wegen angeblicher rassistischer Äußerungen und Schmähungen von Bozen-Fans in Richtung Salzburg-Spieler Ali Wukovits im vierten Duell am Dienstag in Südtirol blieb für den italienischen Club folgenlos. Die ICE-Rechtskommission entschied, dass unter den vorliegenden Beweisen „ein diskriminierendes Verhalten, insbesondere ‚Affenlaute‘, nicht objektivierbar“ gewesen sei. Denn kein Spieler oder Betreuer beider Mannschaften noch anwesende Offizielle und Ligavertreter hätten die behaupteten Laute wahrgenommen.

Win2Day ICE Hockey League, Halbfinale

Donnerstag:

Salzburg – Bozen 2:3

(1:0 1:1 0:2)

Tore: Rymsha (9.), Huber (40.) bzw. Frigo (36., 50.), Di Perna (57.)

Strafminuten: 8 bzw. 8

Stand in der „Best of seven“-Serie: 2:3