Zudem feierte Ralph Hasenhüttl als Wolfsburg-Trainer mit einem 2:0-Auswärtserfolg in Bremen einen gelungenen Einstand. ÖFB-Teamstürmer Michael Gregoritsch stellte beim 3:0-Erfolg von Freiburg in Gladbach vier Tage nach seinem Dreierpack gegen die Türkei seine Treffsicherheit erneut unter Beweis.
Im Spitzenspiel landete Dortmund den ersten Bundesliga-Sieg in München seit knapp zehn Jahren. Konrad Laimer agierte aufseiten der Bayern auf der Doppelsechs, Marcel Sabitzer fehlte den Borussen gesperrt. Zudem mussten beide Mannschaften auf ihre Stammtorhüter Manuel Neuer beziehungsweise Gregor Kobel verzichten.
Führung durch Adeyemi
Die Münchner starteten aktiver, der Treffer fiel aber auf der Gegenseite. Julian Brandt bediente Karim Adeyemi, der Ex-Salzburger überwand mit einem nicht unhaltbaren Schuss aus spitzem Winkel Bayerns Ersatztormann Sven Ulreich (10.).
Dortmund verteidigte leidenschaftlich, die Bayern kamen dennoch zu Chancen. Torjäger Harry Kane vergab aus aussichtsreicher Position per Kopf (23.), einen Kopfball von Eric Dier kratzte Mats Hummels per Kung-Fu-Sprung von der Linie (35.).
Nach Seitenwechsel vereitelte Ulreich zunächst eine Riesenchance von Felix Nmecha (53.). In den Münchner Dauerdruck der Schlussphase erhöhte Ryerson mit einem Flachschuss auf 2:0 (83.). Für die Bayern war es ein verpatzter Abend, der vermeintliche Anschlusstreffer von Kane zählte wegen hauchdünnem Abseits nicht (89.).
Tuchel gratuliert Bayer
Bayern-Trainer Thomas Tuchel gratulierte Leverkusen nach der Pleite jedenfalls bereits zum Titel. „Ja, selbstverständlich“ und „klar, ja, natürlich“, antwortete Tuchel bei Sky auf die Frage, ob die Saison entschieden sei. „Nach dem Spiel heute brauchen wir nichts erzählen. Glückwunsch nach Leverkusen.“ Der Frust über die Niederlage war dem Noch-Bayern-Coach ins Gesicht geschrieben: „Es ist schwer zu erklären und natürlich absolut zu wenig. Es ist offensichtlich extrem schwer für uns, mit dem richtigen Biss, mit der richtigen Leidenschaft Spiele anzugehen.“
Joshua Kimmich übte harte Kritik an sich und seinen Bayern-Teamkollegen. „Völlig frustrierend, völlig unerklärlich“, sagte er. „Gegen den BVB brauchst du eigentlich keinen, der dich motiviert, da musst von selbst rennen schon einen Tag vorher. Das haben wir überhaupt nicht gezeigt.“ In der zweiten Halbzeit habe man „quasi das Gefühl gehabt, es geht um nichts, es ist ein Freundschaftsspiel“, fügte der deutsche Nationalspieler an.
Leverkusen dreht Partie
Leverkusen rannte einen Tag nachdem der europaweit umworbene Trainer Xabi Alonso seinen Verbleib über das Saisonende hinaus verkündet hatte, im Duell mit Hoffenheim lange Zeit immer wieder an und ließ die Präzision im Abschluss vermissen. Auf der Gegenseite glückte den Gästen mit dem ersten Torschuss die Führung. Neo-DFB-Nationalspieler Maximilian Beier vollendete nach einem Doppelpass mit Wout Weghorst (33.).
Auch im zweiten Spielabschnitt dominierte Leverkusen die Partie, Florian Wirtz, Jeremie Frimpong sowie Patrik Schick ließen allesamt gute Gelegenheiten liegen. Dem Spitzenreiter gelang es aber wie so oft in der Saison, die Partie in den Schlussminuten zu drehen.
Zunächst traf Robert Andrich per Volley (88.), ehe Schick in der ersten Minute der Nachspielzeit aus kurzer Distanz den viel umjubelten Siegtreffer erzielte (91.). Leverkusen blieb damit auch im 39. Pflichtspiel in Folge ungeschlagen.
Topeinstand für Hasenhüttl
Hasenhüttl verhalf Wolfsburg zum ersten Dreier nach zuvor elf Spielen ohne Erfolg. Eine überschaubare erste Hälfte endete schließlich vorentscheidend. Zunächst wurde Bremens Anthony Jung wegen einer Notbremse des Platzes verwiesen, tief in der Nachspielzeit traf Maxence Lacroix nach einer Ecke zur Wolfsburger Führung (45.+4).
Der Torschütze musste nach einer umstrittenen Notbremse an Romano Schmid zu Beginn der Schlussviertelstunde ebenfalls vom Platz (76.), Lovro Majer machte für Wolfsburg aber alles klar (84.). Die „Wölfe“ vergrößerten den Abstand auf den Relegationsplatz auf acht Punkte.
Nächstes Tor von Gregoritsch
Gregoritsch traf in Gladbach bereits nach sieben Minuten zur Freiburger Führung. Der Angreifer drückte einen abgefälschten Schuss aus kurzer Distanz über die Linie und agierte wieder einmal als „Dosenöffner“. Bereits zum zehnten Mal erzielte Gregoritsch in seiner Zeit in Freiburg in der Bundesliga das wichtige 1:0.
Nach Seitenwechsel konnte Gladbach-Keeper Jonas Omlin einen Schuss des ÖFB-Teamspielers noch parieren, beim Nachschuss von Merlin Röhl war er letztlich geschlagen (47.). Ritsu Doan traf zum 3:0-Endstand (58.).
RB Leipzig kam trotz klarer Überlegenheit nicht über ein torloses Remis zu Hause gegen Mainz 05 hinaus. Der Rückstand auf die viertplatzierten Dortmunder beträgt nach deren Erfolg drei Zähler. Ebenso ohne Treffer endete die Partie zwischen Frankfurt und Union Berlin.
Deutsche Bundesliga, 27. Runde
Samstag:
Leverkusen – Hoffenheim 2:1 (0:1)
Tore: Andrich (88.), Schick (91.) bzw. Beier (33.)
Hoffenheim: mit Grillitsch
Bayern München – Dortmund 0:2 (0:1)
Tore: Adeyemi (10.), Ryerson (83.)
Bayern: Laimer bis 73. Minute
Bremen – Wolfsburg 0:2 (0:1)
Tore: Lacroix (45.+4), Majer (84.)
Rote Karten: Jung (43.) bzw. Lacroix (76.)
Gladbach – Freiburg 0:3 (0:1)
Tore: Gregoritsch (7.), Röhl (47.), Doan (58.)
Gladbach: Wöber ab 70., Lainer ab 75. Minute
Freiburg: Gregoritsch (Tor zum 0:1) bis 75., Adamu ab 91. Minute
Leipzig – Mainz 0:0
Leipzig: mit Schlager, Baumgartner bis 68., Seiwald ab 82. Minute
Mainz: mit Mwene, Onisiwo bis 56. Minute
Frankfurt – Union Berlin 0:0
Union: Trimmel bis 82. Minute
Sonntag:
Augsburg – Köln 1:1 (1:1)
Tore: Maier (18.) bzw. Selke (33.)
Köln: mit Ljubicic, Kainz bis 66. Minute
Stuttgart – Heidenheim 3:3 (1:0)
Tore: Guirassy (41.), Stiller (53.), Nübel (62./Eigentor), Undav (98.) bzw. Kleindienst (84., 85.)
Heidenheim: Dovedan ab 70. Minute
Rote Karte: Dovedan (96.)
Bochum – Darmstadt 2:2 (1:0)
Tore: Hofmann (30., 48.) bzw. Skarke (62.), Vilhelmsson (76.)
Bochum: mit Stöger
Darmstadt: mit Klarer und Karic, Honsak bis 62. Minute