Eishockey

Salzburg nach Krimi erneut im ICE-Finale

Red Bull Salzburg darf weiter vom Hattrick träumen. Der Titelverteidiger schaffte in der win2day ICE Hockey League dank eines 3:2 nach Verlängerung (1:0 0:1 1:1) im siebenten Spiel des Halbfinales gegen Bozen Südtirol Alperia den Finaleinzug. Im mit 3.400 Zuschauern und Zuschauerinnen ausverkauften Volksgarten traf Nicolai Meyer am Dienstag nach 1:59 Minuten der Overtime zur Entscheidung. In der Finalserie trifft Salzburg auf den KAC, die erste Partie steigt am Freitag in Klagenfurt.

Meyer, schon Siegestorschütze beim finalen Erfolg gegen die Bozener im letzten Jahr, hämmerte den Puck nach einem gelungenen Salzburger Forechecking leicht abgefälscht ins Tor. Ein Duell mit dem KAC um den Meistertitel gab es zuletzt vor 13 Jahren. 2011 gewannen die Salzburger die Serie mit 4:3, zwei Jahre davor hatte Österreichs Rekordmeister aus Kärnten mit 4:3 triumphiert.

„Es fühlt sich gut an. Das war ein guter Kampf, eine harte Serie. Ein Sieg in der Verlängerung in Spiel sieben zu Hause, das fühlt sich richtig gut an. Ich habe versucht, viele Pässe zu verteilen in dieser Serie. Diesmal habe ich mir gedacht, schieß – und es ist über den Schläger des Gegners ins Tor gegangen. Gegen Klagenfurt wird es auch richtig hart, aber jetzt haben wir einmal einen Tag frei, dann sind wir bereit für das Finale“, erklärte Meyer.

Nicolai Meyer trifft zum 3:2 für Salzburg
IMAGO/Revierfoto
Kurz nach Beginn der Verlängerung brachten die Salzburger den Puck zur Entscheidung über die Linie

Im bereits vierten Play-off-Duell der beiden Teams über die volle Distanz begann Salzburg forsch. Der Champion erarbeitete sich ein Chancenplus, musste aber auf der Hut sein. Beinahe hätte sich ein Südtiroler Forechecking gelohnt, Luca Frigo traf die Stange. Ans Metall klopfte schon im Finish des ersten Drittels auch Salzburg durch Ryan Murphy an, ehe Lucas Thaler (20.) von einem Scheibengewinn von Florian Baltram tief im gegnerischen Drittel profitierte und 13 Sekunden vor der Sirene auf 1:0 stellte.

Matchstrafe für Bozens Halmo

Keine Minute nach Wiederanpfiff schwächte sich Bozen erneut. Mike Halmo checkte Chay Genoway überhart in den Rücken, der Bozen-Angreifer kassierte dafür eine Matchdauerstrafe. Die fünfminütige Überzahl konnte Salzburg jedoch nicht in einen weiteren Treffer ummünzen. Genoway, der bei seinem Abgang in die Kabine eine Blutspur hinter sich zog, kehrte später mit einer Naht auf der Stirn ins Spiel zurück.

Salzburg versuchte weiter, Bozen-Goalie Sam Harvey mit Schüssen einzudecken, die „Foxes“ hatten aber die Antwort parat: Der Kanadier Cristiano DiGiacinto (34.) versenkte einen Abpraller von der Bande zum 1:1. Der Ausgleich sollte den Südtirolern Energie verleihen, sie agierten im Angriff nun deutlich druckvoller. Bei den Salzburgern kam die Paradelinie mit Peter Schneider, Benjamin Nissner und Thomas Raffl hingegen nicht so richtig auf Touren.

83 Sekunden zwischen Rückstand und Ausgleich

Salzburg-Coach Oliver David sah im Schlussdrittel, wie sein Team auch die dritte Chance im Powerplay verstreichen ließ. Bei den Hausherren musste dann Thaler wegen Stockschlags auf die Strafbank, Digiacinto verpasste seinen zweiten Treffer an diesem Abend nur knapp. Bozen blieb tonangebend. Nach einem Scheibenverlust von Ali Wukovits fuhren die Gäste den Konter, Frigo (52.) vollendete. Salzburg wankte, aber nur kurz. 83 Sekunden später lenkte Troy Bourke (54.) einen Schuss von Tyler Lewington zum 2:2 ins Gehäuse.

Murphy hätte fast noch das 3:2 nachgelegt. Die Entscheidung musste schließlich in der Overtime fallen, in der Meyer zum Helden avancierte. „Ich denke, ich bin eher stolz als erleichtert. Die Jungs haben auf Einzelaktionen verzichtet und darauf geachtet, was für das Team wichtig war. Damit wurden unser Fokus und unsere Energie besser. Sie haben es einfach durchgezogen, ohne dass ich etwas sagen musste. Nicht gezaubert, aber wir sind im Finale“, sagte Salzburg-Trainer David.

Win2Day ICE Hockey League, Halbfinale

Endstand:

Salzburg – Bozen 3:2 n. V.

(1:0 0:1 1:1 / 1:0)

Tore: Thaler (20.), Bourke (54.), Meyer (62.) bzw. Digiacinto (34.), Frigo (52.)

Endstand in der „Best of seven“-Serie: 4:3