Das zweite Freie Training kam erst in den Schlussminuten in Fahrt, nachdem leichter Regen die Piloten für den Großteil der Stunde nicht auf die Strecke locken konnte. Schnellster war Oscar Piastri, der McLaren-Pilot war aber rund 4,5 Sekunden langsamer als Verstappen am Vormittag. Das dritte Freie Training steht am Samstag ab 4.30 Uhr MESZ auf dem Programm, das Qualifying für das vierte Saisonrennen folgt ab 8.00 Uhr (jeweils live in ORF1).
Vor dem Rennen am Sonntag (7.00 Uhr, live in ORF 1) führt Verstappen in der WM-Wertung mit 51 Punkten knapp vor dem Ferrari-Piloten Charles Leclerc (47) und Perez (46). Verstappen war im vergangenen Rennen in Australien wegen einer defekten Bremse nicht ins Ziel gekommen, ist aber auch auf der Traditionsstrecke in Japan der große Favorit. In den letzten beiden Jahren konnte er den Grand Prix jeweils gewinnen.
Sorgen bei der Konkurrenz
Lewis Hamilton schien nach den ersten Trainingseinheiten schon etwas resigniert. „Wir gehen durch eine schwere Phase, aber ich möchte mich hier auf einem Hoch verabschieden. Dafür gebe ich alles“, sagte der Brite zum erneut recht aussichtslosen Kampf gegen Dominator Verstappen. Dass der 39-jährige Brite in seinem letzten Jahr bei Mercedes vor dem Wechsel zu Ferrari ohne Titel bleiben wird, zeichnet sich schon früh in der Saison deutlich ab. „Es ist noch nicht vorbei“, sagte Hamilton zwar, es klang aber wie eine Durchhalteparole.
„Red Bull ist weiterhin vorn“, stellte auch Leclerc fest. Der Ferrari-Star hatte ebenfalls große Hoffnungen, von Anfang an um seinen ersten WM-Titel mitfahren zu können. „Ich denke, dass es knapper wird als letztes Jahr, aber unser Paket muss noch schneller werden“, sagte der Monegasse. Dasselbe Ziel wie die „Scuderia“ haben auch die Silberpfeile, denn der Rückstand auf den Spitzenreiter ist auf der Strecke ebenfalls zu groß. „Wir sind auf der Suche nach Geschwindigkeit“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: „Es gibt ein Problem im System, wenn man auf die Stoppuhr schaut, fahren wir hinterher.“
ORF-Fahrplan
Samstag:
4.20 Uhr: Drittes Training
7.40 Uhr: F1 News
7.55 Uhr: Qualifying
Sonntag:
5.40 Uhr: F1 News
6.25 Uhr: GP von Japan (Start 7.00 Uhr)
8.45 Uhr: „Formel 1 Motorhome“
Laut Horner bleibt Verstappen zu „100 Prozent“
Was die Zukunft von Verstappen betrifft, scheint es nach den heftigen Turbulenzen zum Saisonstart bei Red Bull eine klare Tendenz zu geben. Der Niederländer werde 2025 zu „100 Prozent“ beim derzeitigen Branchenprimus fahren, sagte Teamchef Christian Horner am Freitag in Suzuka bei Sky. Der dreifache Weltmeister Verstappen betonte tags zuvor, dass er „sehr glücklich“ damit sei, derzeit bei Red Bull zu sein.
Mercedes-Boss Wolff, der durchaus an einer Verpflichtung Verstappens interessiert ist, sieht die Lage ähnlich wie Horner. „Max sitzt im besten Auto, und als Fahrer wird das immer die Priorität sein. Es ist nett, diese Diskussionen zu haben“, sagte der Wiener. „Aber im Moment sehe ich bei ihm keinen Grund, warum er das Team wechseln sollte.“ Max sei zwar „superstark“, es gebe allerdings auch andere Piloten als gute Alternativen. „Es geht ja nicht nur um 2025, sondern wir reden auch über 2026 und danach. Da ist alles offen“, ergänzte Wolff.
Seit Wochen wird spekuliert, dass Verstappen Red Bull trotz eines noch bis 2028 gültigen Vertrags wegen einer besonderen Klausel verlassen könnte. Mercedes will den 26-Jährigen als Nachfolger von Lewis Hamilton verpflichten, der Brite fährt ab dem kommenden Jahr für Ferrari. Insgesamt sei der Fahrermarkt sehr dynamisch, sagte Wolff. „Es ist viel zu früh, um uns auf einen Fahrer festzulegen. Die nächsten Monate werden uns ein paar Erkenntnisse bringen.“
Unfall von Sargeant im ersten Training
Das erste Training musste unterdessen nach einer halben Stunde unterbrochen werden, weil Logan Sargeant (USA/Williams) nach einem Fahrfehler in die Streckenbegrenzung krachte und anschließend Aufräumarbeiten notwendig waren. „Ich bin okay“, funkte der 23-Jährige an sein Team.
Zuletzt hatte Sargeant beim Rennen in Melbourne pausieren müssen. Nach einem Unfall seines Teamkollegen musste er Alex Albon seinen Wagen überlassen. Das schwer beschädigte Chassis von Albon war nach dem Trainingscrash in Australien für den Rest des Wochenendes aus dem Verkehr gezogen worden. Ein drittes Chassis hatte der finanziell in Schwierigkeiten steckende Traditionsrennstall nicht zur Verfügung.