Lukas Daschner gegen Florian Kainz
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Fußball

Brisante Abstiegsduelle in deutscher Liga

Im Kampf gegen den Abstieg steht in der deutschen Bundesliga eine wegweisende Runde bevor. Der Tabellenvorletzte Köln empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den 15. Bochum, parallel dazu gastiert Schlusslicht Darmstadt beim Tabellen-16. Mainz. Es geht um nicht weniger als die Erstklassigkeit, vor allem aber auch um viel Geld und die Existenz.

Vor dem 28. Spieltag halten die Mainzer bei 20 Punkten, die Gäste aus Darmstadt haben 14 Zähler. Für die Hessen könnte das Abstiegsduell womöglich schon die gefühlt letzte Chance sein, sich in der ersten Saison nach der Rückkehr in die Bundesliga zumindest noch einmal dem Relegationsplatz zu nähern. Die Kölner haben 19 Punkte und damit sieben Zähler weniger als die Gäste aus Bochum. Nur mit einem Sieg würden die Kölner das rettende Ufer nicht aus den Augen verlieren.

Wolfsburg mit Neo-Trainer Ralph Hasenhüttl und Gladbach halten vor dem direkten Duell am Sonntag bei jeweils 28 Punkten. Der Sieger befreit sich wohl jeglicher Abstiegssorgen, der Verlierer muss den Blick nach unten zumindest ein wenig schärfen. Entschieden wird der Abstiegskampf aber aller Voraussicht nach bis zur 34. und letzten Runde am 18. Mai zwischen Bochum, Mainz, Köln und Darmstadt.

Ralph Hasenhüttl am Spielfeldrand
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Ralph Hasenhüttl möchte nach seinem Debütsieg gleich einen weiteren Erfolg mit Wolfsburg nachlegen

Finanzielle Einbußen drohen

In Köln, wo mit Florian Kainz und Dejan Ljubicic zwei ÖFB-Legionäre unter Vertrag stehen, zeigt man sich trotz Transfersperre im Sommer für den Fall eines Abstiegs gerüstet. „Selbst bei einem Abstieg würden wir mittlerweile ein ausgeglichenes Ergebnis erwirtschaften. Wir könnten ein Zweitligajahr ohne rote Zahlen überstehen, weil wir schon vieles verändert haben“, betonte Sportchef Christian Keller.

Schlusslicht Darmstadt will sich mit dem Abstiegsgedanken noch nicht so recht beschäftigen. „Der Glaube an den Klassenerhalt ist bei uns weiterhin absolut vorhanden. Entsprechend werden wir uns zu den sportlichen und wirtschaftlichen Folgen eines Abstiegs auch erst dann konkret äußern, wenn dieser Fall tatsächlich eintreten sollte“, betonte Präsident Rüdiger Fritsch. Das Team der Österreicher Christoph Klarer, Emir Karic und Mathias Honsak sei laut Fritsch dennoch für verschiedene Szenarien gewappnet.

Christoph Klarer am Ball
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Christoph Klarer und Kollegen helfen bei Mainz nur drei Punkte wirklich weiter

In Mainz würden sich im Falle des ersten Abstiegs seit 2007 vor allem finanzielle Bedenken breitmachen. „Einbußen von fünfzig Prozent bei unserer größten Einnahmequelle täten uns natürlich weh“, sagte der Mainzer Sportvorstand Christian Heidel der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mit Blick auf die Einnahmen durch die Medienerlöse der Deutschen Fußball Liga (DFL). Ein Heimerfolg gegen Darmstadt würde für Karim Onisiwo, Philipp Mwene und Co. die Tür zum direkten Klassenerhalt womöglich noch einmal weit aufmachen und Bochum mit Kevin Stöger unter Druck setzen.

Leverkusen will nächsten Schritt zum Titel

Eine andere Gefühlswelt herrscht aktuell in Leverkusen. Drei Tage nach dem souveränen Einzug in das Pokalfinale will die „Werkself“ bei Union Berlin den nächsten Schritt in Richtung Meistertitel tätigen. „Wir sind in einer Position, in der wir den Titel gewinnen können, aber es ist noch nicht vorbei“, warnte Trainer Xabi Alonso.

13 Punkte bei noch sieben ausständigen Runden beträgt der Vorsprung auf Verfolger Bayern. Die Münchner (60) gastieren in Heidenheim und wollen Platz zwei gegenüber Stuttgart (57) und Dortmund (53) absichern. Im Kampf um die Champions-League-Plätze will auch Leipzig (50) noch ein kräftiges Wort mitsprechen. Die Sachsen peilen in Freiburg drei Zähler an.

Deutsche Bundesliga, 28. Runde

Freitag, 5. April:
Frankfurt Bremen 1:1
Samstag, 6. April:
Union Berlin Leverkusen 0:1
Heidenheim Bayern München 3:2
Freiburg Leipzig 1:4
Mainz Darmstadt 4:0
Köln Bochum 2:1
Dortmund Stuttgart 0:1
Sonntag, 7. April:
Hoffenheim Augsburg 3:1
Wolfsburg Mönchengladbach 1:3

Tabelle: