„Das System der Gelben und Roten Karten ist da, und die Radsportwelt ist darauf vorbereitet“, sagte der Franzose Prudhomme der belgischen Zeitung „Het Nieuwsblad“ nach den schweren Stürzen von Topstars in den vergangenen Wochen.
„Neue Talente, die gerade erst in den Radsport einsteigen, werden immer jünger, aber ihnen fehlt die jahrelange Erfahrung im Peloton und die Gewohnheit, die Regeln zu respektieren“, sagte Prudhomme weiter.
Superstars stürzen im Baskenland schwer
Tour-de-France-Champion Jonas Vingegaard sowie die beiden Stars Remco Evenepoel und Primoz Roglic sind bei der Baskenland-Rundfahrt in einen schweren Sturz verwickelt worden. Auf der vierten Etappe am Donnerstag kamen mehrere Fahrer rund 35 Kilometer vor dem Ziel in Legutio in einer Rechtskurve zu Fall und schlugen in einer Betonwasserrinne auf.
Positive Signale des Weltverbandes
Auch der Radweltverband (UCI) behält sich die Einführung eines Systems mit Gelben und Roten Karten vor. „50 Prozent der Stürze sind auf das Verhalten der Fahrer zurückzuführen“, sagte UCI-Präsident David Lappartient dem Portal „Cyclingnews“.
Ähnlich wie sein französischer Landsmann Prudhomme sieht der 50-Jährige ein Kartensystem als mögliche Lösung: „Ich will nicht sagen, dass sie alle schuld sind. Es kann auch nur ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit sein. Deshalb wollen wir wie im Fußball ein Prinzip von Gelben und Roten Karten einführen, damit gefährliches Verhalten besser bestraft wird.“
Mehrere Stars bedient
Die am Samstag beendete Baskenland-Rundfahrt war zwei Tage zuvor durch einen schweren Sturz der Favoriten überschattet worden. Tour-Sieger Jonas Vingegaard, Remco Evenepoel und unter anderem der Australier Jay Vine erlitten bei dem Massensturz schwere Verletzungen. Vor mehr als einer Woche hatte sich der belgische Star Wout van Aert bei Quer durch Flandern schwer verletzt.