Während die Etappen im Vorjahr häppchenweise präsentiert worden waren, setzte man am Montag in der niederösterreichischen Landeshauptstadt auf eine Bekanntgabe in einem Zug. Pedaliert wird parallel zur ersten Woche der Tour de France, der Startschuss für die Schleife in Österreich fällt am 2. Juli mit dem 3.000 Meter langen Prolog in St. Pölten. „Radsport zum Anfassen“, kündigte Tour-Direktor Thomas Pupp an, Start und Ziel sind auf dem Rathausplatz.
Nach dem kurzen Aufgalopp gibt es die erste reguläre Etappe auf einem 175-Kilometer-Rundkurs in der Gegend um das burgenländische Bad Tatzmannsdorf. Das zweite Teilstück verläuft vom Wallfahrtsort Maria Taferl in Niederösterreich nach Steyr in Oberösterreich und kommt wie Etappe eins tendenziell Klassikerfahrern entgegen. Kletterer sind erstmals am 5. Juli so richtig gefordert. Etappe drei führt von Schladming in der Steiermark nach St. Johann in Salzburg mit Bergankunft auf dem Geisterberg.
Tour Austria verspricht Spektakel
Nach dem gelungenen Neustart im Vorjahr rollt die Tour of Austria der Radprofis auch heuer wieder Anfang Juli durchs Land. Neben der traditionellen Glockneretappe verspricht das neue Tourfinale auf dem Kühtai in Tirol besondere Spannung.
Großglockner darf nicht fehlen
Kals am Großglockner ist am Folgetag nach 1975 und 1982 zum dritten Mal Etappenziel der Österreich-Radrundfahrt. Die klassische Glockner-Etappe führt über 151 Kilometer und hat ihren Startpunkt in St. Johann. Am Finaltag steht in Tirol die 143 Kilometer lange Route von Kufstein in den Wintersportort Kühtai auf dem Programm. Hier wird es auch ein Wiedersehen mit Streckenteilen geben, die bereits bei der Innsbrucker Rad-WM 2018 befahren worden sind.
Auf dem mehr als 20 Kilometer langen Schlussanstieg sind 1.400 Höhenmeter zu bewältigen. Geht es nach den Organisatoren, soll das Rennen in Sachen Gesamtklassement möglichst bis dahin offen bleiben. „Wir haben es so aufgebaut, dass die Entscheidung erst auf dieser Etappe fallen wird“, plant Tour-Direktor Pupp.
19 Teams zu je sieben Fahrern
Die Teamchefs von Hrinkow Advarics, Felt-Felbermayr, Team Vorarlberg, Tirol KTM und WSA Graz wickeln auch heuer wieder mit dem langjährigen Wien-Marathon-Macher Wolfgang Konrad die Tour of Austria ab. Für ÖRV-Präsident Harald Mayer ist der Restart 2023 „gut gelungen“, nun soll der Weg fortgesetzt werden.
Bei der Rundfahrt der UCI-Kategorie 2.1 werden 19 Mannschaften mit je sieben Fahrern starten. Angesagt haben sich bereits die WorldTeams Ineos Grenadiers (dem Vorjahressieger Jhonatan Narvaez aus Ecuador entstammte), UAE Team Emirates, Jayco Alula und Alpecin-Deceuninck, für das auch der Österreicher Tobias Bayer („Ich möchte auf jeden Fall dabei sein“) in die Pedale tritt.
Generell wollen die heimischen Athleten Anfang Juli vorne mitmischen. Hermann Pernsteiner geht nach sechs Jahren in Diensten des World-Tour-Teams Bahrain nun für Continental-Rennstall Felt-Felbermayr an den Start. Die Tour of Austria gilt als erklärtes Saisonziel des 33-Jährigen. Ein Rang unter den Top Fünf im Endklassement „wäre echt gut“, für einen Podestplatz „muss alles perfekt passen“, sagte der Zweite der Österreich-Rundfahrt 2018. Angesichts der Konkurrenz an WorldTeams müsse man „aber die Kirche im Dorf lassen“.