Spielerinnen von Österreich jubeln
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EM-Qualifikation

„Arbeitssieg“ lässt ÖFB-Team aufatmen

Österreichs Fußballerinnen sind nach dem ersten Drittel der EM-Qualifikation auf gutem Weg Richtung Endrunde 2025 in der Schweiz. Dem 2:3 zum Auftakt daheim gegen Deutschland folgte am Dienstag ein 3:1 in Polen und damit der Sprung auf Rang zwei der Gruppe A4. „Es ist ganz wichtig, dass wir die drei Punkte am Konto haben, das ist das Entscheidende“, sagte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann nach einem „absoluten Arbeitssieg“.

In Gdynia war von Beginn an von der Leistung in der ersten Hälfte gegen Deutschland in Linz, als Österreich 2:0 in Führung gegangen war, kaum etwas zu sehen. Während die Polinnen mit Aggressivität überzeugen konnten, hatten die Gäste Mühe, ihr Spiel aufzuziehen.

Der Wechsel vom Underdog zum Favoriten könnte da mental eine Rolle gespielt haben. „Jeder hat gesehen, dass es ein etwas verkrampfter Auftritt war“, sagte Fuhrmann. Da Kapitänin Sarah Puntigam die erste gelungene Aktion mit einem Treffer abschloss, waren die Weichen für den Sieg trotzdem früh gestellt.

Trainerinnenlob für Purtscheller

Nach dem Ausgleich von Ewelina Kamczyk (55.) sorgten Lilli Purtscheller (66.) und Eileen Campbell (92.) für die Entscheidung. Purtschellers Premierentor im zehnten Länderspiel war wichtig, nahm es doch den Gastgeberinnen wieder den Schwung.

ÖFB-Frauen erkämpfen Sieg in Polen

Österreichs Fußballerinnen haben im zweiten Anlauf die ersten Punkte in der EM-Qualifikation eingefahren. Die ÖFB-Auswahl erkämpfte am Dienstag nach der bitteren 2:3-Niederlage gegen Deutschland in Gdynia gegen Polen dank Toren von Sarah Puntigam (15.), Lilli Purtscheller (66.) und Eileen Campbell (92.) einen 3:1-Sieg und wurde damit ihrer Favoritenrolle gerecht.

„Es freut mich sehr, dass sie einen guten Torriecher hatte und zu einem wichtigen Zeitpunkt getroffen hat. Sie hat in den letzten Spielen bewiesen, dass sie offensiv sehr unbekümmert auftritt und defensiv Fortschritte macht. Ihre Art, Fußball zu spielen, tut uns gut“, sagte Fuhrmann über die 20-jährige Offensivspielerin.

„Ich bin, würde ich sagen, nicht so bekannt für das Toreschießen, darum freue ich mich umso mehr“, sagte die Tirolerin zu ihrem Treffer. In der Nachspielzeit verbesserte Campbell ihre imposante Torbilanz auf sieben Treffer in 15 Partien, drei davon gelangen ihr in der laufenden EM-Qualifikation.

„Haben noch einmal angezogen“

Die Polinnen waren rund um die europaweit umworbene Angreiferin Ewa Pajor im Ansatz immer wieder gefährlich, ÖFB-Torfrau Manuela Zinsberger musste sich aber nur kurz vor der Pause bei einem Abschluss von Natalia Padilla auszeichnen. „Ich denke, wir sind gut gestartet, haben dann ein bisschen nachgelassen, es uns insgesamt schwerer gemacht, als es notwendig war, am Ende aber noch einmal angezogen. Darum ist der unglaublich wichtige Sieg auch verdient“, resümierte Puntigam.

„Die Erleichterung ist natürlich sehr groß“, war sowohl von Fuhrmann als auch von Purtscheller und Nicole Billa nach dem Schlusspfiff zu hören. Letztere stieg mit ihrem Einsatz im Finish in den ÖFB-Hunderter-Club auf. „Jeder hat gesehen, dass es gegen Polen auf diesem Platz nicht so einfach war. Wir haben uns phasenweise vor dem Tor schwergetan, darum sind wir mit den drei Punkten sehr zufrieden“, sagte die Tirolerin.

„Das Ergebnis zählt am Ende“

Auch Purtscheller war bewusst, dass im Team noch Luft nach oben ist. „Wir müssen viele Situationen noch konsequenter zu Ende spielen. Vor allem beim Spiel mit dem Ball ist für uns noch viel zu holen“, sagte die SGS-Essen-Spielerin. Das sah auch Fuhrmann, für die das Ergebnis diesmal klar Priorität hatte. „Ich glaube, dass die Leistung gegen Deutschland über Phasen überragend war, heute nicht so, aber das Ergebnis zählt am Ende.“

Sie hofft darauf, dass Sarah Zadrazil und Katharina Naschenweng bald wieder fit sind und Laura Wienroither nach ihrem Kreuzbandriss in England Einsatzminuten bekommt. Mit den beiden Spielen gegen Island am 31. Mai (18.00 Uhr) in Ried und am 4. Juni in Reykjavik warten richtungsweisende Spiele im Kampf um eine EM-Teilnahme, die neben den Erstplatzierten auch die Gruppenzweiten sicher haben. Bei Rang drei und vier führt der Weg zur EM 2025 über ein Play-off.