Eishockey

Salzburg mit einer Hand am Meisterpokal

Red Bull Salzburg hat in der Finalserie der win2day ICE Hockey League eine Hand auf dem Meisterpokal. Die „Bullen“ setzten sich am Sonntag gegen den KAC in Klagenfurt nach Verlängerung mit 3:2 durch und stellten in der „Best of seven“-Serie damit auf 3:2. Schon am Dienstag (19.30 Uhr) könnte Salzburg als Titelverteidiger den Sack zumachen.

Den entscheidenden Treffer erzielte Nicolai Meyer nach 6:45 Minuten der Zugabe, der Däne hatte schon im siebenten Spiel gegen Bozen in der Verlängerung entscheidend zum Aufstieg getroffen.

Wie zuletzt am Freitag haben die Salzburger das letzte Tor in der regulären Spielzeit für sich verbucht, wie Troy Bourke (54.) war es mit Ryan Murphy ein Kanadier. Er traf ganze vier Sekunden vor Ende des dritten Drittels. Kurz vor Schluss hatten die Gäste nach einem Protest fünf zusätzliche Sekunden auf der Matchuhr zugesprochen bekommen – womöglich die Vorentscheidung.

Jubel von Nicolai Meyer (RBS)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Nicolai Meyer sorgte in der siebenten Minute der Verlängerung für die Entscheidung

Grundsätzlich hatte der KAC die jüngste Auswärtsniederlage zu verdauen, nach später Heimkehr gab es für die Leistungsträger der „Rotjacken“ auch nur regeneratives Training. Das machte sich offenbar bezahlt, denn die Heimischen gingen mit einer verdienten 1:0-Führung in die erste Drittelpause. Thomas Hundertpfund traf vor gut 4.400 Zuschauern nach 9:22 Minuten und Assist von Johannes Bischofberger unmittelbar vor Salzburg-Goalie Atte Tolvanen, wobei der Kapitän von Salzburgs Verteidigung zu sehr außer Acht gelassen worden war.

Fans kommen auf ihre Rechnung

Von beiden Torhütern war es freilich ein starkes Spiel, nachdem zwei Tage davor die Treffer nur so am Fließband gefallen waren. KAC-Schlussmann Sebastian Dahm allerdings wäre in der 18. Minute schon geschlagen gewesen, ein Schuss von Mario Huber ging jedoch nur an die Stange. Damit ging es in den letztlich trefferlosen Mittelabschnitt. Farblos war dieses Drittel jedoch ganz und gar nicht, bei Tempoeishockey und packenden Szenen kamen die Fans so richtig auf ihre Rechnung. Bei einem Versuch von Hundertpfund verhinderte Tolvanen den 0:2-Rückstand.

Die Gäste blieben also dran und glichen 63 Sekunden nach Wiederbeginn aus. Nach gewonnenem Bully überraschte Thomas Raffl Daum. Dem Goalie des Grunddurchgangssiegers war allerdings etwas die Sicht verstellt. Fünfeinhalb Minuten später die erneute KAC-Führung (47.): Hundertpfund revanchierte sich an Bischofberger für das Zuspiel beim ersten Tor, der Vorarlberger hämmerte das Spielgerät von halbrechts in die Maschen. Die Salzburger aber steckten nicht auf, nahmen Tolvanen aus dem Spiel, Ryan Murphy traf fast in letzter Sekunde aus spitzem Winkel zum 2:2.

Meyer sorgt für Entscheidung

Die ersten Minuten der Verlängerung verliefen ausgeglichen, entscheidend war dann aber wohl eine Zweiminutenstrafe gegen den KAC. Im Powerplay machte Meyer schließlich den Sack zu. „Wir haben gut gekämpft und ans uns geglaubt“, sagte dieser im Interview mit Puls24. Sein Coach Oliver David sprach wegen des späten Ausgleichs von einem zwar etwas glücklichen Sieg, man müsse das aber auch irgendwie erzwingen. „Es war unser vierter Overtime-Sieg en suite. Es war sicher der aufregendste.“

Von den enttäuschten Kärntnern gab Clemens Unterweger den ersten Kommentar ab. „Wir sind eigentlich gut gestartet, wie in Spiel vier. Gegen Ende hin haben wir es aber nicht geschafft, es über die Zeit zu bringen. In der Overtime waren die Salzburger die Glücklicheren.“ Man müsse am Dienstag trachten, „mehr Verkehr vor dem Tor zu kreieren. Wir holen das zurück nach Klagenfurt“. Der entscheidende Showdown würde am Freitag in Klagenfurt stattfinden.

Win2day ICE Hockey League, Finale, Spiel fünf

Sonntag:

KAC – Salzburg 2:3 n. V.

(1:0 0:0 1:2 / 0:1)

Tore: Hundertpfund (10.), Bischofberger (47.) bzw. Raffl (42.), Murphy (60.), Meyer (67./PP)

Stand in der „Best of seven“-Serie: 2:3