Mykolas Alekna, 2022
IMAGO/Magnus Andersson / TT
Leichtathletik

Neuer Weltrekord „schockiert“ Alekna

Der Litauer Mykolas Alekna hat am Sonntag in Ramona (US-Bundesstaat Oklahoma) mit 74,35 Metern einen Diskus-Weltrekord aufgestellt und damit die fast 38 Jahre alte Bestmarke des Deutschen Jürgen Schult (1986/74,08) überboten. Es war zuletzt der älteste Männer-Weltrekord in der Leichtathletik. „Ich stehe immer noch ein wenig unter Schock, es ist schwer zu verstehen, was ich getan habe“, erklärte der neue Weltrekordhalter.

Europameister Alekna gelang bei perfekten Bedingungen eine fabelhafte Serie von Würfen über jeweils mehr als 70 Meter. Im fünften Versuch schaffte der 21-Jährige den Rekord. Nach Angaben des Leichtathletikweltverbandes wurden zunächst 74,41 Meter gemessen, die Weite dann um sechs Zentimeter nach unten korrigiert – sie muss noch offiziell als Rekord anerkannt werden.

Alekna, der WM-Zweite von 2022 und WM-Dritte von 2023, ist der Sohn von Virgilijus Alekna, der 2000 und 2004 Olympiasieger war und zwei WM-Titel gewann. Die Bestleistung seines Vaters waren 73,88 Meter, er könne es immer noch nicht glauben, dass er diesen überholt habe, meinte der Junior im litauischen Rundfunk.

Der Weltrekord sei nicht sein Ziel gewesen. „Gold bei den Olympischen Spielen ist das Ziel dieser Saison. Darauf konzentriere ich mich mehr.“ Glückwünsche kamen auch von Schult. „Ich hatte 38 Jahre Zeit, mich vorzubereiten, und jetzt ist es so weit.“ Es sei auf keinen Fall Enttäuschung, sondern Freude, dass wieder einer so weit werfe.

Weißhaidinger zieht den Hut vor Alekna

Auch Österreichs Diskus-Aushängeschild Lukas Weißhaidinger gratulierte Alekna zur neuen Bestmarke. „Ich habe ihm gleich in der Früh eine Nachricht geschickt. Da kann man nur den Hut ziehen, auch wenn man als Konkurrent natürlich selbst von einem Weltrekord träumt“, erklärte der Olympiadritte Weißhaidinger, der den rot-weiß-roten Rekord mit 70,68 Meter hält.

„Damit ist Mykolas jetzt automatisch der große Favorit für die EM in Rom im Juni und die Olympischen Spiele Anfang August in Paris“, sagte Trainer Gregor Högler, der sich wie sein Schützling über eine Einladung für die Diamond League freuen darf. Weißhaidinger wurde für den 19. Mai in Rabat bestätigt.