John McGinn (Aston Villa) Nabil Bentaleb (Lille)
APA/AFP/Justin Tallis
Conference League

Offenes Rennen um Plätze im Halbfinale

Das Rennen um die Tickets für das Halbfinale der UEFA Europa Conference League verspricht Hochspannung. In den Hinspielen konnte sich kein Club einen entscheidenden Vorteil verschaffen. So reist Aston Villa mit einem 2:1-Polster zum Rückspiel am Donnerstag (18.45 Uhr, live in ORF1, Übertragungsbeginn 18.20 Uhr) nach Lille. Beide Teams setzen auf die Hochform ihrer Torjäger. Auch in den anderen Partien ist noch nichts entschieden.

Aston Villa, das in der Premier League als Vierter zurzeit Kurs Richtung Champions-League-Startplatz nimmt, ist nicht zuletzt aufgrund des knappen Vorsprungs vor Lille gewarnt. Bereits im Hinspiel in London präsentierte sich der Sturm-Graz-Bezwinger als unangenehmer Gegner und erwies sich als absolut ebenbürtig. Die Auswahl von Trainer Unai Emery durfte sich vor allem bei Torhüter Emiliano Martinez bedanken, der die Gäste aus Frankreich mit seinen Paraden zur Verzweiflung brachte.

„Wir haben Chancen herausgespielt und auch Chancen zugelassen“, erklärte der Aston-Villa-Coach. „Wir müssen im Rückspiel stabiler sein, denn sie wurden gefährlicher, als uns lieb sein konnte.“ Leicht wird es seine Truppe allerdings nicht haben, ist Lille doch seit 15 Heimspielen ungeschlagen. Emery hofft deshalb, dass Goalgetter Ollie Watkins wie schon ein paar Mal in dieser Saison den Unterschied ausmacht. Im Hinspiel erzielte der 28-jährige Torjäger das 1:0 und hält mittlerweile bei bereits 26 Saisontoren. Am Wochenende fixierte Watkins auch in der Liga beim bisherigen Leader Arsenal den 2:0-Endstand.

Ollie Watkins (Aston Villa)
Reuters/Andrew Couldridge
Villa-Goalgetter Watkins trifft zurzeit wie am Fließband, Goalie Martinez fordert bereits dessen Wahl zum „Spieler der Saison“ in England

Auf beiden Seiten ist der Respekt vor dem Gegner groß. So umriss Lille-Sturmspitze Jonathan David, worauf es beim Rückspiel ankommt. „Wir müssen perfekt sein, die Chancen nutzen und auch die kleinen Details finden, die den Unterschied ausmachen“, erklärte der 24-jährige Kanadier, der selbst bei 23 Saisontoren hält, in einem Interview mit „L’Equipe“. Im Hinspiel in London habe man nach dem frühen Rückstand, zu viele Chancen auf den Ausgleich liegen gelassen. „Aber jedes Spiel ist anders, Aston Villa ist nicht zufällig Vierter in der Liga. Das will schon etwas heißen.“

Spektakel in Istanbul garantiert

Ein weiteres Spektakel verspricht die Partie zwischen Fenerbahce Istanbul und Olympiakos Piräus (21.00 Uhr), nachdem im Hinspiel fünf Tore gefallen sind. Die Griechen lagen nach 57 Minuten schon 3:0 voran, Fenerbahce kämpfte sich aber zurück und wahrte dank einer famosen Schlussoffensive die Chance auf den Aufstieg. „Wir haben nicht das Handtuch geworfen“, erklärte Coach Ismail Kartal. „Wir sind Risiken eingegangen und hätten sogar noch das 3:3 machen können. Hoffentlich können wir vor unseren Fans in Istanbul weiterkommen.“

PAOK Saloniki peilt unterdessen wie schon im Achtelfinale, als man Dinamo Zagreb nach einem 0:2 im Hinspiel in Kroatien daheim mit 5:1 überrollte und noch aufstieg, auch gegen Club Brügge (21.00 Uhr) eine erfolgreiche Aufholjagd an. Auswärts blieben die Griechen beim 0:1 allerdings offensiv harmlos, die Belgier verpassten es dennoch für eine Vorentscheidung zu sorgen und ließen zu vielen Chancen aus.

Fiorentina muss wiederum im Rückspiel den Abwehrriegel von Viktoria Pilsen knacken, seit 669 Minuten haben die Tschechen kein Gegentor kassiert. „Wir müssen noch mehr Druck machen und mit unseren Fans im Rücken sollten wir die nächste Runde schaffen“, meinte Fiorentina-Mittelfeldspieler Antonin Barak nach dem torlosen Remis im Hinspiel.