Champions League

Bayern wahren letzte Titelchance

Meistertitel weg, Trainerwechsel im Sommer fixiert, aber international nach wie vor auf Kurs: Durch den 1:0-Erfolg in München gegen Arsenal lebt der Traum des FC Bayern auf den vierten Triumph in der Champions League weiter. „Unter den besten vier in Europa ist nicht so schlecht“, betonte ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer. Die Vorschlussrunde soll aber nur eine Zwischenstation darstellen. „Jetzt wollen wir ins Finale und das Ding mit nach Hause holen.“

Es wäre der erste Triumph seit 2020 und für Coach Thomas Tuchel eine besondere Genugtuung am Ende seiner Amtszeit. Laimer traut seinem Team den Coup zu. „Natürlich haben wir in der Liga und im Pokal nicht die Erwartungen erfüllt, das wissen wir alle. In der Champions League sind wir aber voll dabei und überzeugt, dass, wenn wir eine maximale Leistung bringen, gegen jeden gewinnen können“, so der 26-Jährige.

Mit Real Madrid stellt sich im Halbfinale – am 30. April in München und 8. Mai in Madrid – eine hohe Hürde in den Weg. „Es wäre komplett wurscht gewesen, ob Real oder ManCity, im Halbfinale kommt sowieso eine sehr gute Mannschaft“, betonte Laimer. Für ihn persönlich geht es schon gegen die „Königlichen“ um einen historischen Aufstieg. Im einzigen CL-Halbfinale seiner Karriere zog das ÖFB-Ass 2020 mit Leipzig gegen Paris St.-Germain in einem Duell mit 0:3 den Kürzeren.

Österreicher träumen vom Triumph

Sollte das wieder passieren, würde sich mit David Alaba ein ÖFB-Teamkollege freuen, der am Mittwoch den erfolgreichen Elfmeterkrimi von Real bei Manchester City nur via TV verfolgt hatte, wie in den sozialen Netzwerken zu sehen war. Wegen seines Kreuzbandrisses wird der Abwehrspieler diese Saison nicht mehr zum Einsatz kommen. Ein weiteres direktes ÖFB-Duell auf dem Platz könnte es trotzdem noch geben, bekommt doch Marcel Sabitzer mit Dortmund es im zweiten Halbfinale mit PSG zu tun. „Das würde mich natürlich freuen, wenn wir uns im Finale wiedersehen“, sagte Laimer über den Ex-Bayern-Kicker.

Jubel der Bayern-Spieler Konrad Laimer, Joshua Kimmich und Raphael Guerreiro
GEPA/Witters/Lennart Preiss
Konrad Laimer und die Bayern stehen im CL-Halbfinale

Für Erleichterung sorgte der Bayern-Triumph über Arsenal auch bei Christoph Freund, der in seiner Premierensaison als Sportdirektor damit doch eine Titelchance hat. Es waren auch wichtige Positivschlagzeilen, nachdem Bayer Leverkusen als deutscher Meister feststeht und eine Serie von elf Bayern-Titeln in Folge zu Ende ist.

„Keine Selbstverständlichkeit“

„Es fühlt sich richtig cool an. Das ist keine Selbstverständlichkeit, auch nicht für Bayern München. Das ist ein Riesenerfolg“, so der 46-jährige Salzburger. Sein Team habe nach einer „leidenschaftlichen“ Leistung „verdient“ gewonnen. Den einzigen Treffer erzielte Joshua Kimmich (63.) per Kopf. Einen großen Beitrag leistete auch Laimer, indem er Arsenal-Regisseur Martin Ödegaard keinen Raum ließ. Laut Laimer sei man nach der Pause besser im Spiel gewesen, griffiger im Block, habe bessere Balleroberungen gehabt, nicht mehr viel zugelassen und Chancen vorgefunden. Das „wichtige“ Tor war die Folge.

Dadurch hat Tuchel nach PSG und Chelsea auch den FC Bayern ins CL-Semifinale gebracht. „Wieder zu den besten vier Mannschaften Europas zu gehören bedeutet mir sehr viel. Das Halbfinale ist ein wichtiger Schritt“, sagte der Noch-Bayern-Coach. Nach ein „bisschen einem Schachspiel“ vor der Pause habe sich seine Truppe in der zweiten Hälfte „extrem stark“ präsentiert. Da kein Gegentor fiel, spielte Manuel Neuer zum 58. Mal in der „Königsklasse“ zu null. Das ist eine neue Bestmarke, damit ließ er Iker Casillas hinter sich.

„Großer Schmerz“ bei Arsenal

Die „Gunners“ müssen weiter seit 2009 auf eine Teilnahme am Halbfinale warten. Coach Mikel Arteta war „sehr traurig und enttäuscht“ über das Ergebnis. Kleinigkeiten hätten in den beiden Duellen den Unterschied ausgemacht. Für seine Mannschaft war es der zweite Tiefschlag innerhalb weniger Tage. Am Sonntag hatte man mit einem Heim-0:2 gegen Aston Villa in der Liga die Tabellenführung verloren. „Der Schmerz ist groß und wird nicht so schnell vergehen“, so Arteta. Der Blick müsse aber schnell nach vorn gerichtet werden. Um den Meistertitel zu spielen sei etwas Wunderbares.