100 Mio. Dollar Entschädigung für US-Missbrauchsopfer

Rund 100 Opfer sexuellen Missbrauchs durch den früheren US-Sportarzt Larry Nassar sollen laut einem Zeitungsbericht von der Regierung eine Entschädigungssumme von insgesamt 100 Millionen Dollar (rund 94 Mio. Euro) gezahlt bekommen.

Eine entsprechende außergerichtliche Vereinbarung sei bereits vor einigen Monaten getroffen worden, berichtete am Donnerstag das „Wall Street Journal“. Der Vergleich sei von den Opfern im Grundsatz akzeptiert worden.

In dem Rechtsstreit ging es um Vorwürfe der Opfer an die Bundespolizei FBI, diese sei Beschwerden des Turnverbands USA Gymnastics über Nassars Verhalten nicht nachgegangen. FBI-Chef Christopher Wray hatte 2021 das Versagen seiner Behörde eingeräumt.

Durch die vom US-Justizministerium zu zahlenden 100 Millionen Dollar würde die Summe aller Entschädigungen für die Nassar-Opfer auf rund eine Milliarde Dollar steigen. Darunter sind 500 Millionen Dollar, die die Michigan State University im Rahmen eines Vergleichs zugesagt hatte, sowie 380 Millionen von USA Gymnastics.

Die US-Turnerinnen Simone Biles, McKayla Maroney, Aly Raisman und Maggie Nichols, vier der vielen Opfer im Missbrauchsskandal um den Arzt  Larry Nassar und das Versagen des FBI
Reuters/Saul Loeb
Simone Biles, McKayla Maroney, Aly Raisman und Maggie Nichols (v. r.)

Der heute 60-jährige Nassar verbüßt eine lebenslange Haftstrafe. Er soll in seinen mehr als zwei Jahrzehnten als Sportarzt bei USA Gymnastics und an der Michigan State University mehr als 265 Frauen und Mädchen sexuell missbraucht haben. Unter seinen Opfern waren auch mehrere Olympiateilnehmerinnen, darunter die Goldmedaillengewinnerinnen Simone Biles, Gabby Douglas und Aly Raisman.