Regasa, der 2019 beim Rekordlauf von Eliud Kipchoge (1:59:40) im Prater als Tempomacher fungierte, sorgte bei Kilometer 30 für die Vorentscheidung. Der 26-Jährige setzte sich ab und lief solo zum Sieg. Die Konkurrenz folgte erst mit Respektabstand. Erst 4:07 Minuten – der zweitgrößte Rückstand in der VCM-Geschichte – hinter Regasa kam der Kenianer Bernard Muia als Zweiter ins Ziel. Dritter wurde zwei weitere Sekunden zurück mit Albert Kangogo ein weiterer Kenianer.
Regasa blieb allerdings 1:27 Minuten über dem im Vorjahr vom Kenianer Samwel Mailu aufgestellten Streckenrekord (2:05:08). Immerhin wurde er aber zum ersten Äthiopier seit Sisay Lemma im Jahr 2015, der in Wien gewinnen konnte. Regasa selbst hatte davor nur einen Marathon bestritten und war dabei im April 2023 Fünfter in Rotterdam (2:06:11).
Regasa feiert Favoritensieg in Wien
Der Äthiopier Chala Regasa hat sich beim 41. Vienna City Marathon überlegen durchgesetzt. Der 26-Jährige konnte sich um Kilometer 30 von der Konkurrenz absetzen und kam nach 2:06:36 Stunden mit mehr als vier Minuten Vorsprung ins Ziel. Den Streckenrekord verpasste Regasa um rund eineinhalb Minuten.
„Ich habe mich lange für dieses Rennen vorbereitet, mein Fokus war auf dem Sieg. Es ist großartig, dieses Rennen gewonnen zu haben“, sagte Regasa im ORF-Interview. Die Temperaturen seien für ihn etwas niedrig gewesen. „Nach Kilometer 32 war es auch ein bisschen windig. Ich wollte unter 2:06 laufen und wollte pushen, aber es hat nicht funktioniert“, sagte Regasa, der erklärte, auch im nächsten Jahr in Wien an Start gehen zu wollen.
Sieg und Olympialimit für Weldu
Bei den Damen gab es bei besseren äußeren Bedingungen, als es den Prognosen zufolge zu befürchten gewesen war, eine neue Siegernation. Weldu lieferte der Kenianerin Faith Chepkoech lange Zeit ein Duell, setzte sich aber am Ende mit einem Vorsprung von 2:14 Minuten souverän durch. Die Kenianerin Rebbeca Tanui (2:26:53) belegte Rang drei. Auf den Streckenrekord (2:20:59) der Kenianerin Vibian Chepkirui aus dem Jahr 2022 fehlten Weldu 3:09 Minuten, das von ihr angestrebte Olympialimit schaffte sich aber. „Es war ein großartiger Tag für mich“, sagte die Siegerin.
Bauernfeind und Mayer beste ÖLV-Athleten
Bester Österreicher wurde Bauernfeind in 2:14:19 (15.), der lange Zeit mit ihm gelaufene ÖLV-Rekordhalter (2:10:06) Peter Herzog musste in der Prater-Hauptallee von seinem Landsmann abreißen lassen und kam in 2:15:29 als 19. ins Ziel. Die Niederösterreicherin Mayer blieb als Zehnte in 2:31:25 Stunden 4:42 Minuten über ihrem im Dezember 2023 in Valencia fixierten österreichischen Rekord (2:26:43) sowie 43 Sekunden über ihrer Wiener Vorjahresmarke.
Die 31-Jährige hatte allerdings im Vorfeld wie im August 2023 beim WM-Rennen in Budapest ihre Regel bekommen und hatte somit nicht die Möglichkeit, in ihrem Bestzeitbereich zu laufen. „Das war mental ein bisschen schwer, darum bin ich stolz auf meinen Körper. Ich bin sehr zufrieden. Es war wieder ein richtig geiles Rennen. Das Ziel war, mit der europäischen Spitze mitzulaufen. Es ist alles so aufgegangen“, sagte Mayer, die zweitbeste Europäerin wurde.
Bauernfeind klassierte sich als drittbester Europäer und zeigte sich trotz suboptimaler Vorbereitung mit seiner Leistung sehr zufrieden. „Es war alles perfekt, ich habe mich von Anfang an gut gefühlt.“ Freude mit seiner Performance hatte auch Herzog, der länger mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte. „Ich kann mich mit heute wieder Marathonläufer nennen“, sagte der Salzburger. Über seine Zeit sei er relativ positiv überrascht gewesen. Über das Duell mit Bauernfeind: „Bei Kilometer 34 hat er gezeigt, wer der Chef ist.“
Hinterndorfer beeindruckt im Halbmarathon
Einen österreichischen Sieg gab es im Halbmarathon. Timo Hinterndorfer lief mit der Marathon-Spitze mit und bewältigte die 21,1-km-Distanz in neuer persönlicher Bestzeit von 1:03:05 Stunden und damit nur um zwei Sekunden langsamer als die VCM-Spitze. Der erst 19-jährige Wiener hatte erst vor zwei Wochen den Halbmarathon in Linz in 1:03:25 gewonnen. Timon Theuer (1:05:45) und Thomas Messner (1:06:29) vervollständigten einen heimischen Triple-Sieg.
Nachwuchshoffnung gewinnt Halbmarathon
Im Rahmen des Vienna City Marathon hat Timo Hinterndorfer den Halbmarathon gewonnen. Der erst 19-jährige Wiener lief mit 1:03:05 nicht nur seine persönliche Bestzeit, sondern stellte damit auch einen neuen österreichischen U23-Rekord auf.