Siegerpose von Max Verstappen (Red Bull Racing) auf seinem Rennauto
IMAGO/DeFodi/Hasan Bratic
Formel 1

Verstappen prägt China-Wochenende

Das Formel-1-Wochenende in Schanghai in China ist ganz im Zeichen von Red-Bull-Pilot Max Verstappen gestanden, der sowohl den Sprint als auch den Grand Prix gewann. Auf dem Weg zu seinem Premierensieg in China kamen beim dreifachen Weltmeister nur einmal Sorgen auf.

Kurz vor Schluss befürchtete der dreimalige Formel-1-Weltmeister schon einen Platten, nachdem er mit seinem Red Bull über Trümmerteile gerast war. „Es war ein bisschen beängstigend“, sagte der 26-jährige Niederländer. Doch das war es auch schon mit den Bedenken.

Mit einer weiteren Machtdemonstration krönte er den ersten China-Trip der Formel 1 seit 2019 und setzte die nächsten Red-Bull-Erfolgsmarken. In der WM-Wertung raste er der Konkurrenz wie auf der Strecke davon. Vier der fünf Grands Prix in diesem Jahr hat Verstappen bereits gewonnen. „Ich glaube, wir können wieder an den WM-Titel denken“, sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko in China.

Heißer Kampf um Platz zwei hinter Red Bull

Während in der Formel 1 auch nach dem fünften Grand Prix kein Zweifel an der Dominanz von Max Verstappen und Red Bull Racing besteht, entwickelt sich zwischen Ferrari und McLaren ein packender Zweikampf um die Anwartschaft als zweitbestes Team – in Schanghai waren die Engländer wieder besser.

53 Siege in 106 Rennen

2019, als Lewis Hamilton im Mercedes die Formel 1 noch dominierte und den Großen Preis von China vor der langen Coronavirus-Zwangspause gewonnen hatte, standen auf Verstappens Konto gerade mal fünf Siege. Seitdem kamen 53 hinzu, der in China eingerechnet. Das heißt auch: Verstappen gewann seitdem die Hälfte der 106 Rennen.

Noch deutlicher wird seine Herrschaft seit seinem ersten WM-Titel 2021. Von den zusammen 49 Grands Prix 2022, 2023 und in diesem Jahr entschied Verstappen 38 für sich. In Schanghai hatte er zudem am Samstag das erste Sprintrennen des Jahres gewonnen und sich danach noch die fünfte Pole in der fünften Quali dieser Saison geholt. „Er gehört zu den ganz Großen“, pries Marko seinen Meisterfahrer und prophezeite angesichts des anstehenden erst 27. Geburtstags Ende September: „Da kommt noch einiges.“

Analyse des GP von China im ORF-„Motorhome“

Ernst Hausleitner analysiert den Sieg von Max Verstappen beim Grand Prix von China in Schanghai mit den Motorsportexperten Robert Lechner und Charlie Wurz.

Norris wartet auf seine Chance

In einem trotz der Überlegenheit von Verstappen unterhaltsamen und ereignisreichen Rennen betrug der Vorsprung des WM-Spitzenreiters knapp 14 Sekunden auf Lando Norris im McLaren. „Wie ich schon Anfang des Jahres sagte, ich denke, dass wir gegen die Red Bulls kämpfen können“, meinte der Brite danach.

„Am richtigen Tag, zum richtigen Zeitpunkt, unter den richtigen Bedingungen und wenn es voll zu unserem Auto passt“, sagte Norris zu den Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, um Verstappen wenigstens einmal zu stoppen. Immerhin konnte sich Norris vor Sergio Perez im zweiten Red Bull ins Ziel retten, den im Gegensatz zu Verstappen die zwei Safety-Car-Phasen merklich eingebremst hatten.

Im Klassement liegt der Mexikaner, der weiterhin auch um einen neuen Vertrag für das kommende Jahr fährt, nun bereits 25 Punkte hinter Verstappen. 34 Punkte Rückstand hat Charles Leclerc als Dritter, dessen Noch-Teamkollege bei Ferrari, Carlos Sainz, liegt gar 41 Zähler zurück. Am Sonntag in Schanghai waren sie Vierter und Fünfter geworden.

Grand Prix von China in Schanghai

Endstand nach 56 Runden:
1. Max Verstappen NED Red Bull 1:40:52,554
2. Lando Norris GBR McLaren + 13,773
3. Sergio Perez MEX Red Bull 19,160
4. Charles Leclerc MON Ferrari 23,623
5. Carlos Sainz ESP Ferrari 33,983
6. George Russell GBR Mercedes 38,724
7. Fernando Alonso ESP Aston Martin 43,414
8. Oscar Piastri AUS McLaren 56,198
9. Lewis Hamilton GBR Mercedes 57,986
10. Nico Hülkenberg GER Haas 1:00,476
11. Esteban Ocon FRA Alpine 1:02,812
12. Alexander Albon THA Williams 1:05,506
13. Pierre Gasly FRA Alpine 1:09,223
14. Zhou Guanyu CHN Kick Sauber 1:11,689
15. Lance Stroll CAN Aston Martin 1:22,786
16. Kevin Magnussen DEN Haas 1:27,533
17. Logan Sargeant USA Williams 1:35,110
Schnellste Runde: Alonso (1:37,810)
Out: Valtteri Bottas (FIN/Kick Sauber), Yuki Tsunoda (JPN/RB), Daniel Ricciardo (AUS/RB)