WADA verteidigt sich in China-Affäre

In der Affäre um eine Reihe von Positivtests bei chinesischen Topschwimmern hat die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ihren Verzicht auf Sanktionen verteidigt. „Die Agentur steht weiter fest zu den Ergebnissen ihrer wissenschaftlichen Untersuchung und den rechtlichen Entscheidungen in diesem Fall“, teilte die WADA in der Nacht auf Montag mit.

Die Vorwürfe seien geprüft worden, es lägen nicht genügend Beweise vor, um neuerliche Ermittlungen einleiten zu können, ergänzte die Behörde. Zuvor hatten Medienberichte Zweifel an der Rolle der WADA und der chinesischen Anti-Doping-Agentur im Kampf gegen den Sportbetrug geweckt.

Nach Berichten von internationalen Medien waren 23 Topschwimmerinnen und -schwimmer bei einem nationalen Wettkampf in China Anfang 2021 positiv auf das verbotene Herzmittel Trimetazidin getestet worden. Bei Olympia in Tokio gewann das 30-köpfige chinesische Team im Juli/August 2021 sechs Medaillen, darunter dreimal Gold.

Die WADA versicherte nach Prüfung der ARD-Dokumentation erneut, es habe keinen Grund gegeben, die Ergebnisse der chinesischen Behörden anzugreifen. Pandemiebedingt nahm die WADA jedoch keine Prüfung der Daten in China selbst vor. Die chinesischen Ermittler hatten festgestellt, dass die positiven Dopingtests auf Verunreinigungen in einer Hotelküche zurückzuführen seien. Daher blieben die Schwimmerinnen und Schwimmer unbestraft.

WADA-Präsident Witold Banka betonte am Montag bei einer Pressekonferenz noch einmal: „Es sind keine glaubwürdigen Beweise für ein Fehlverhalten vorgelegt worden.“ Der Pole meinte weiter: „Wir würden genau dasselbe tun, wenn wir es jetzt noch einmal machen müssten.“