Vinzenz Höck
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Turnen

Höck möchte es bei EM allen zeigen

Zwei Jahre hat Vinzenz Höck letztlich ohne Erfolg auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris hingearbeitet. Bevor es für den Ringe-Spezialisten in eine für ihn auch mental wichtige Turnauszeit geht, möchte er diese Woche bei den EM in Rimini aufzeigen und sich rehabilitieren. EM-Fünfter war er schon einmal, am Mittwoch soll es nun wieder ins Finale gehen. Um die Medaillen an den Ringen geht es am Freitag.

„Es stört mich, dass ich die drei Wettkämpfe nicht so performt habe, wie ich es kann“, sagte Höck und sprach die für das Verpassen des Paris-Tickets entscheidenden drei Weltcups an. Als die Spiele für den siebenfachen Weltcup-Sieger kein Thema mehr waren, klappte es am Samstag mit Rang vier beim Doha-Weltcup gleich besser. Nun stellt sich der 28-Jährige der EM-Konkurrenz.

„Das wird richtig knackig: Es gibt 15 Turner an den Ringen, die über 6.0 Ausgangswert turnen können – acht davon schaffen den Finaleinzug. Es ist wichtig, dass ich nahe an der Perfektion turne.“ Sein Mechatronikstudium hat der Steirer im vergangenen Jahr abgeschlossen, nach einer nach der EM startenden Auszeit wird sich der Diplomingenieur daher verstärkt dem Turnen widmen können.

Vinzenz Höck
GEPA/Oliver Lerch
Nach dem verpassten Paris-Ticket hofft Höck, bei der EM in Rimini wieder an seine alten Leistungen anschließen zu können

Starke Junioren-Truppe in Startlöchern

Dann aber nicht nur als Solist, sondern vielleicht im Leistungszentrum Innsbruck als Teil einer neuen Mannschaft in Richtung Spiele 2028. „Da haben wir ein vielversprechendes Team, die Jungs können richtig gut turnen. Das Junioren-Team wird einen starken Führer brauchen. Wir können hier eine sehr gute Mannschaft aufbauen. Ich versuche, hier die Galionsfigur zu sein“, so Höck. Die starke Junioren-Truppe von Turnsport Austria ist bei der EM in Rimini am Donnerstag an der Reihe.

Männer-Sportdirektor Fabian Leimlehner, 2012 in London selbst bei Olympia, würde das sehr schätzen. „Diese jungen Sportler bringen einen Spirit mit, der bewundernswert ist. Die werden in den nächsten Jahren viel Freude bringen. Es gilt, das richtig zu steuern.“ Das bisher beste EM-Team-Ergebnis der Junioren des Österreichischen Fachverbands für Turnen (ÖFT) ist aus dem Jahr 2022 Rang elf. Leimlehner hält es für möglich, dass diese aus Jeremy Balazs, Mateo Fraisl, Vinzenz Lindpointner, Alfred Schwaiger und Gino Vetter bestehende Truppe schon in der Olympiaqualifikation für 2028 um die Team-Tickets mitmischen könnte.

Rimini läutet Generationenwechsel ein

Es kündige sich eben ein Generationenwechsel im österreichischen Männer-Turnsport an, der schon in der Elitebesetzung in Rimini eingeläutet wird. Leimlehner: „Wir haben uns für diese Strategie entschieden, das ist langfristig gesehen die richtige“, begründete der 36-Jährige die Nominierung von David Bickel, Nicolas Ivkic, Ashhab Matiev und Paul Schmölzer neben den routinierteren Höck und Ricardo Rudy. „Wir möchten die Jungen auf den nächsten Zyklus vorbereiten.“ Die Frauen-EM in Rimini findet von Donnerstag bis Sonntag nächster Woche statt.