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APA/AFP/Andrej Ivanov
Doping

WADA lässt China-Affäre doch untersuchen

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat angekündigt, eine unabhängige Untersuchung zu den 23 chinesischen Schwimmern zu starten, die positiv auf die verbotene Substanz Trimetazidin getestet worden sind. Zuvor war die WADA unter Beschuss geraten, da die betroffenen Sportler nicht bestraft wurden. Der Schweizer Staatsanwalt Eric Cottier wird die Untersuchung leiten und soll die Ergebnisse innerhalb von zwei Monaten vorlegen.

„Die Integrität und der Ruf der WADA werden angegriffen. Wir weisen die falschen Anschuldigungen weiterhin zurück und freuen uns, diese Fragen in die Hände eines erfahrenen, angesehenen und unabhängigen Staatsanwalts legen zu können“, sagte WADA-Präsident Witold Banka.

Die Schwimmer aus China waren Anfang 2021 positiv auf das verbotene Herzmittel Trimetazidin getestet worden. Laut WADA hatten chinesische Behörden festgestellt, dass die positiven Tests auf Verunreinigungen in einer Hotelküche zurückzuführen seien, die WADA leitete daraufhin keine neuen Ermittlungen ein. Nun soll auch ein Team nach China geschickt werden, um das Anti-Doping-Programm des Landes zu bewerten.

Kritik aus den USA

Kritik kommt von der US-amerikanischen Anti-Doping-Agentur (USADA). „Indem sie dies eine unabhängige Untersuchung nennt, versucht die WADA-Führung, uns das Fell über die Ohren zu ziehen. Die Athleten der Welt verdienen eine wirklich unabhängige Untersuchungskommission mit einem weitreichenden Untersuchungsumfang, die mit einem unabhängigen Athletenvertreter besetzt ist“, sagte deren Chef Travis Tygart.

Australien, das ebenfalls eine Untersuchung gefordert hat, begrüßte den Schritt. David Sharpe, der Chef von Sport Integrity Australia, hofft, dass die Überprüfung Klarheit schaffe und sicherstelle, dass das Vertrauen in das Anti-Doping-System erhalten bleibe.