Anthony Schmid (Austria Lustenau) und Valentino Mueller (Wattens)
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Lustenau mit dem Rücken zur Wand

Austria Lustenau steht vor der „Mission Impossible“. Bei faktisch neun Punkten Rückstand auf Blau-Weiß Linz bzw. Altach sind die Aussichten vier Runden vor Ende der Admiral Bundesliga denkbar düster. „Aufgeben ist keine Option“, lautet die Devise für das Match am Samstag (17.00 Uhr) gegen Tirol am Innsbrucker Tivoli. Die WSG ist allerdings darauf erpicht, in Sachen Klassenerhalt den Sack zuzumachen. Ähnliches gilt für BW Linz im Parallelspiel beim WAC.

„Aufgeben werden wir erst, wenn es (der Klassenerhalt, Anm.) rechnerisch nicht mehr möglich ist. Es sind noch vier Spiele, und wir können jedes davon gewinnen“, stellte Lustenau-Coach Andreas Heraf zuletzt nach dem bitteren 1:2 gegen den WAC klar.

Dass sich das mangelnde Glück, das Heraf für die Misere u. a. ins Treffen führte, im Saisonfinish doch noch einstellt, käme jedenfalls einem kleinen Wunder gleich. Eine Niederlage würde bei einem Unentschieden von BW Linz bereits den Abstieg besiegeln.

Tag der Entscheidung für Lustenau

Austria Lustenau hat nur zwei von 28 Partien in dieser Saison gewonnen. Wenn die Vorarlberger den Abstieg verhindern wollen, müssen sie am Samstag das Match gegen WSG Tirol gewinnen.

Heraf bekundet Respekt

„Die Tiroler haben eine gestandene und robuste Mannschaft“, so Heraf über den Gegner, den Lustenau im Februar unter seiner Ägide mit 2:1 besiegt hatte. In der Qualigruppe gab es wie schon im Herbst einen Sieg der Tiroler, die seit nunmehr vier Heimspielen ungeschlagen sind.

Bundesliga, 29. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Tirol – Lustenau

Tivoli Stadion Tirol, SR Spurny

Mögliche Aufstellungen:

WSG: Stejskal – Sulzbacher, Bacher, Okungbowa, D. Gugganig, Geris – Taferner, Müller, Ogrinec – Prelec, Diarra

Lustenau: Schierl – Anderson, Boateng, Maak, Berger – Grabher, Chato, Gorzel – Bobzien, Cisse, Fridrikas

„Die WSG lässt wenig zu und verfügt über gute Stürmer. Die gilt es im Griff zu haben. Chancen wird es auf beiden Seiten geben. Es wird ein offenes Spiel“, sagte Heraf, der auf Kapitän Matthias Maak wieder zurückgreifen kann.

WSG sucht Entscheidung

Die WSG war am Dienstag zu Hause beim 1:0-Sieg gegen die Wiener Austria das gefährlichere Team und will sich für die bisher guten Leistungen in der Qualigruppe mit dem vorzeitigen Klassenerhalt belohnen. „Wir können und werden über die Ziellinie gehen und im direkten Duell den Klassenerhalt fixieren. Klassenerhalt ist immer cool, aber wenn du es in der eigenen Hand ist, ist es noch viel cooler“, stellte der im Sommer scheidende Trainer Thomas Silberberger klar. Zweifel ließ er keine erkennen. „Es ist definitiv eine Pflicht.“

Vor rund einem Monat war die Sache noch wesentlich heikler. Die WSG lag nach der ersten Runde der Qualigruppe nur zwei Punkte vor den Lustenauern, führte mit dem 2:1-Sieg bei den Vorarlbergern aber eine Art Vorentscheidung herbei.

„Irgendwie haben wir eine tolle Qualirunde gespielt. Wenn ich mich an die Pressekonferenz vor Austria Lustenau erinnere, haben wir gesagt, wenn wir gegen Lustenau verlieren, sind wir Letzter. Jetzt können wir mit einem Punkt über die Ziellinie.“

Bundesliga, 29. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

WAC – BW Linz

Lavanttal-Arena, SR Ciochirca

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Gütlbauer – Diabate, Omic, Baumgartner – Veratschnig, Tijani, Leitgeb, Scherzer – Jasic – Ballo, Boakye

BW Linz: Schmid – Pasic, Maranda, Strauss – S. Seidl, Haudum, Briedl, Pirkl – Mensah, Ronivaldo, Noß

„Gutes Gefühl“ bei BW Linz

Aufsteiger BW Linz könnte in Wolfsberg das Abstiegsgespenst ebenfalls endgültig verjagen. „Wir haben dort die große Chance, den Klassenerhalt zu fixieren. Nach dem langersehnten Heimsieg (2:1 gegen Altach, Anm.) fahren wir jetzt mit einem sehr guten Gefühl nach Wolfsberg“, sagte BW-Trainer Gerald Scheiblehner. Der Vorsprung auf Tabellenschlusslicht Lustenau beträgt vier Spiele vor Saisonende acht Punkte, weshalb die Linzer auf Schützenhilfe von der WSG gegen die Vorarlberger angewiesen sind.

Die Linzer gaben jedenfalls das Motto „Nachlegen beim WAC“ aus. Der Sieg gegen Altach durch einen Ronivaldo-Doppelpack habe extrem viel Selbstvertrauen gegeben, betonte Verteidiger Manuel Maranda. Beim WAC wollen die Linzer ihr Spiel durchziehen, viele Chancen herausspielen und aggressiv sein. „Dann werden wir hoffentlich den nächsten Sieg einfahren können“, sagte Maranda.

Scheiblehner erwartet Wolfsberger, die unter Zugzwang stehen. „Weil ihr Saisonziel ist, dass sie nächstes Jahr in einem internationalen Bewerb tätig sind“, sagte der Coach. Der zweitplatzierte WAC jubelte mit dem 2:1 bei den Lustenauern am Dienstag ebenfalls über den ersten Sieg in der Qualigruppe.