Rapid-Trainer Robert Klauss mit Spielern
GEPA/Johannes Friedl
Bundesliga

Rapid sucht bei LASK Erfolgserlebnis

Für den SK Rapid stehen für das Saisonfazit vielleicht entscheidende Tage an. Drei Tage vor dem ÖFB-Cup-Finale gegen Sturm Graz müssen die Wiener auswärts beim LASK danach trachten, die Konkurrenz im Rennen um die Europacup-Plätze in Schach zu halten. Die Linzer sind vor dem Sonntag-Spiel (14.30 Uhr, live in ORF1) Dritter und würden diesen Platz auch im Fall einer Niederlage halten. Mit einem Sieg würden sich die Athletiker eine hervorragende Ausgangslage vor dem Ligafinish erarbeiten.

Vier Runden vor Schluss liegt der LASK je fünf Zähler vor Rapid und der Klagenfurter Austria sowie sechs vor dem TSV Hartberg. Die Kärntner und die Steirer treffen am Sonntag im Parallelspiel aufeinander. Rapid-Trainer Robert Klauß sagte über die Ausgangslage: „Wir sind in der Situation des Herausforderers. Wir wollen Punkte gutmachen, aber auch den vierten Platz sichern.“ Den Deutschen plagen derzeit personelle Sorgen.

Ob Guido Burgstaller, Lukas Grgic und Terrence Kongolo gegen den LASK zur Verfügung stehen, will Klauß erst abwägen. „Die Fragezeichen bleiben weiter Fragezeichen. Wir müssen schauen, wie groß das Risiko ist“, sagte er. Leopold Querfeld absolvierte bereits Teile des Mannschaftstrainings, auch Thorsten Schick und Furkan Dursun könnten in den Kader zurückkehren. Jüngster Ausfall ist Verteidiger Maximilian Hofmann aufgrund einer beim 1:3 gegen Sturm Graz erlittenen Wadenblessur. Jonas Auer fehlt am Sonntag aufgrund einer Gelb-Sperre.

Hoffen auf Trendumkehr

Die jüngsten beiden Niederlagen gegen Sturm will Klauß mit seinem Team hinter sich gelassen haben. „Es ist gut, dass der Fokus jetzt schnell auf das nächste Spiel gerichtet ist.“ In Linz wartet ein Gegner, gegen den Rapid in zuletzt fünf Aufeinandertreffen in der Bundesliga nie gewinnen konnte. Gleich viermal endeten die Duelle mit einem Remis. Wenig erquickend ist für Grün-Weiß auch der Blick auf die Bilanz der letzten acht Spiele. Seit dem umjubelten Derby-Heimerfolg gegen die Austria Ende Februar konnte nur ein Sieg (3:0 in Hartberg) angeschrieben werden.

Bundesliga, 29. Runde

Sonntag, 14.30 Uhr (live in ORF1):

LASK – Rapid

Raiffeisen Arena, SR Jäger

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Lawal – Stojkovic, Andrade, Luckeneder, Bello – Horvath, Berisha – Usor, Taoui, Flecker – Ljubicic

Rapid: Hedl – Oswald, Kasanwirjo, Querfeld, Seydi – Sattlberger, Kerschbaum – Lang, Seidl, Grüll – Mayulu

Auch mit Blick auf das Cupfinale ist Klauß bemüht, Frische und Energie in sein Team zurückzubringen. So kam Marco Grüll zuletzt erst nach der Pause zum Einsatz. Auch Matthias Seidl würde eine Pause guttun, meinte der Rapid-Coach. Die dünne Personaldecke lässt das aber derzeit nicht zu. „Wir müssen die Spieler herausfiltern, die fit sind, frisch sind. Dass wir derzeit weniger Automatismen haben, ist klar.“

„Ein Duell auf Augenhöhe“

Beim LASK ist die Rückkehr des Spielmachers ebenfalls nicht absehbar. Robert Zulj „ist näher bei der Mannschaft, aber wohl nicht dabei“, sagte Thomas Darazs am Freitag. Seine Elf zeigte auch ohne den Offensivmann in Hartberg zuletzt eine starke Vorstellung und belohnte sich in der Nachspielzeit mit dem 2:1-Siegestreffer. Das ursprünglich Philipp Ziereis zugeschriebene Tor wurde schließlich als Eigentor von Hartbergs Ibane Bowat gewertet. Ziereis fehlt gegen Rapid aufgrund einer Sperre.

„Wir spielen nun in kurzer Zeit gegen die dritte Mannschaft mit einer komplett anderen Charakteristik. Wir hatten seit unserem Einstieg bisher fünf ganze Trainingseinheiten, und jeder kann sich ausrechnen, wie viel Impakt man da als Trainerteam hat“, berichtete Darazs über seine Arbeit. Zeit für Experimente hat der Interimstrainer keine. Ob seine Elf wie in Hartberg wieder mit einer Viererkette beginnt, ließ Darazs offen. Auch eine Dreierabwehr sei „eine Option“. Torhüter Tobias Lawal erwartet gegen Rapid ein intensives Spiel, „ein Duell auf Augenhöhe. Jeder muss an die Grenze gehen.“

Hausverbote aufgehoben

Helfen würde den Hausherren die Unterstützung von den Rängen. Ein Stimmungsboykott wie zuletzt ist nicht zu erwarten, da der Club die nach den Vorfällen beim Auswärtsspiel gegen Sturm am 7. April verhängten Hausverbote gegen Vereinsorgane der aktiven Fanszene wieder aufgehoben hat.

„In einem ersten konstruktiven Gespräch zwischen Siegmund Gruber (Geschäftsführer, Anm.) und Johannes Lehner (LASK-Rechtsanwalt, Anm.) sowie der aktiven Fanszene wurde dem LASK zugesichert, dass die organisierte Fanszene aufgrund der Bereitschaft zu langfristig konstruktiven Gesprächen zukünftig keine Protestaktionen mehr organisieren oder mittragen wird, die zu Spieltagsunterbrechungen und/oder zur Gefährdung Dritter führen. Der LASK vertraut auf diese Zusicherung und hat die Hausverbote aus diesem Grund mit sofortiger Wirkung aufgehoben“, verlautete der Club am Freitag.

Regelmäßige Gesprächsrunden mit den Fans sollen etabliert werden. „Es sollten alle gemeinsam an einem Strang ziehen, das hilft extrem“, sagte Darazs dazu.