Alle müssten sich „straffen“, alle müssten nun „brennen“, forderte der 50-Jährige am Samstag nach dem 2:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt sowie drei Tage vor dem Heimspiel am Dienstag (21.00 Uhr) gegen Real. Da sollen die vielen Misstöne im Verein nicht dazwischenfunken. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass es sie nicht beeinflusst. Der Trainer hat gezeigt, dass sie es nicht beeinflusst und uns auch nicht. Wir gehen da durch“, so Eberl.
Bayern-Patron Hoeneß hatte zuvor bei einem öffentlichen Auftritt die Arbeit von Tuchel bei der Entwicklung von jungen Spielern bemängelt. Tuchel fühlt sich in seiner „Trainerehre“ verletzt, die „Anschuldigungen“ seien „meilenweit“ von der Realität entfernt. „Es stehen zehn unglaublich wichtige Tage für uns alle an. Es gibt jetzt keinen schlechteren Zeitpunkt für irgendwelche Nebenschauplätze. Es geht jetzt nur um Real Madrid, den VfB Stuttgart und Real Madrid“, sagte Tuchel.
Eberl geht davon aus, dass sich die „zwei Männer“, also Hoeneß und Tuchel, „zusammenraufen und dann alles fokussieren“, sagte Eberl. Er sprach am Wochenende mit beiden. „Meine Aufgabe ist es einfach, jetzt die ganze Sache ein Stück weit zu befrieden, das Feuer richtig zu kanalisieren und dann am Dienstag Real zu schlagen.“
Müller: „Das ist mir scheißegal“
Thomas Müller reagierte in der Causa auf seine spezielle Art und Weise. Der Münchner Routinier imitierte den langjährigen Schlussmann und früheren Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn in der ARD-„Sportschau“ und meinte, „das ist mir scheißegal“. Nicht egal wird Müller sein, wer neuer Trainer wird. Topkandidat ist der aktuelle ÖFB-Teamchef. „Jetzt schauen wir mal, ob Ralf Rangnick die Zusage gibt oder nicht“, sagte Eberl. Vor dem Spiel gegen Real werde keine Entscheidung von Vereinsseite verkündet.
Welches Personal den Bayern zur Verfügung steht, wird sich auch erst weisen. Der Sportvorstand zeigte sich nach vielen Verletzungen im Team zuversichtlich, dass beim Wiedersehen mit dem Münchner Ex-Coach Carlo Ancelotti in der Allianz Arena „fast alle wieder an Bord sind“. Jamal Musiala musste wegen seiner Kniereizung gegen die Eintracht pausieren. Leroy Sane behindern weiterhin schmerzhafte Schambeinprobleme.
Kapselverletzung bei ÖFB-Legionär Laimer
ÖFB-Legionär Konrad Laimer (Kapselverletzung am Sprunggelenk) und Matthijs de Ligt (Innenband am Knie) kamen am Samstag als neue angeschlagene Profis hinzu. Das genaue Ausmaß der Verletzungen ist noch unklar. „Wir brauchen ein paar Wunderheilungen. Wir brauchen eine gute Bank, wir brauchen sportliche Waffen zurück“, sagte Tuchel fast schon beschwörend.
Den größten Trumpf haben die Münchner im Angriff. Harry Kane feierte mit dem 400. Treffer seiner Profikarriere ein Torjubiläum. Mit nun 35 Saisontoren in der deutschen Bundesliga bleibt der Rekord von Robert Lewandowski (41 Treffer) in Reichweite. Doch das ist dem 30-jährigen Engländer derzeit egal, denn er hofft vor allem auf „ein paar“ Tore gegen Real.
Deutsche Bundesliga, 31. Runde
Freitag:
Bochum – Hoffenheim 3:2 (2:0)
Tore: Stöger (34., 64.), Passlack (45.+2) bzw. Kramaric (73., 84,)
Bochum: Stöger spielte durch
Hoffenheim: Grillitsch spielte durch
Samstag:
Leverkusen – Stuttgart 2:2 (0:0)
Tore: Adli (62.), Andrich (96.) bzw. Führich (47.), Undav (57.)
Leipzig – Dortmund 4:1 (2:1)
Tore: Openda (23.), Sesko (45.+2), Simakan (46.), Baumgartner (80.) bzw. Sancho (20.)
Leipzig: Schlager spielte durch, Baumgartner ab 70. Minute, Seiwald auf der Bank
Dortmund: Sabitzer auf der Bank
Bayern – Frankfurt 2:1 (1:1)
Tore: Kane (9., 61./Elfmeter) bzw. Ekitike (23.)
Bayern: Laimer bis zur 28. Minute
Freiburg – Wolfsburg 1:2 (1:0)
Tore: Bornauw (40./Eigentor) bzw. Arnold (82.), Lacroix (90.)
Rote Karte: Sildillia (64./Freiburg)
Freiburg: Gregoritsch bis zur 73. Minute
Wolfsburg: Wimmer ab der 46. Minute
Augsburg – Bremen 0:3 (0:0)
Tore: Schmid (52.), Ducksch (61.), Deman (90.)
Bremen: Friedl und Schmid spielten durch
Sonntag:
Mönchengladbach – Union Berlin 0:0
Gladbach: Wöber verletzt, Lainer bis 66. Minute
Union: Trimmel ab 86. Minute
Mainz – Köln 1:1 (1:0)
Tore: Barreiro (29.) bzw. Kainz (95./Elfer)
Mainz: Onisiwo bis 56., mit Mwene (Rote Karte/91.)
Köln: Kainz ab 72., ohne Ljubicic (verletzt)
Darmstadt – Heidenheim 0:1 (0:0)
Tor: Dovedan (90.)
Darmstadt: Klarer spielte durch, Karic bis 79. Minute, Honsak ab 79. Minute
Heidenheim: Dovedan ab 69. Minute