Spieler von Sturm jubeln
GEPA/Matthias Trinkl
ÖFB-Cup

Double für Sturm wichtiger als Cupjubel

Sturm hat den ersten Schritt zum ersten Double seit 1999 geschafft. Der 2:1-Sieg im Finale des Uniqa ÖFB Cups am Mittwoch in Klagenfurt gegen Rapid soll für die Grazer der Anfang eines goldenen Mai gewesen sein. Anders als im Vorjahr, als sich Sturm auf dem Grazer Hauptplatz ausgiebig bejubeln ließ, ist die Siegesfeier diesmal nur kurz ausgefallen. Der Fokus ist schon am Tag danach wieder ganz auf die Schlussphase in der Bundesliga gerichtet.

Sturm beschenkte sich zum 115. Geburtstag gewissermaßen selbst. Kurz nachdem Kapitän Stefan Hierländer die Trophäe emporgehoben hatte, erinnerte die Anhängerschaft die Profis an die nächste Aufgabe. „Wir werden Meister!“, wurde im Wörthersee Stadion skandiert. Drei Runden vor Saisonende liegt Sturm als Spitzenreiter mit drei Punkten Vorsprung auf Titelverteidiger Red Bull Salzburg auf Kurs.

Christian Ilzer rief nach dem „wilden Energiespiel“ gegen in der ersten Hälfte zumindest ebenbürtige Grün-Weiße einen Regenerationstag aus. „Das eine oder andere Bierchen werden wir uns im Bus gönnen. Aber dann geht es nach Hause“, sagte er über die überschaubaren Feierlichkeiten. Am Sonntag steht ein Heimspiel gegen Hartberg an, auch da baut der Sturm-Trainer wohl wieder auf seine Vielspieler.

Fußball: Sturms Comeback zum Cuptitel

Wie im Vorjahr standen einander im Klagenfurter Wörthersee Stadion Sturm Graz und Rapid im Finale des ÖFB Uniqa Cups gegenüber. Die Steirer gewannen gegen die Wiener mit 2:1 und verteidigten ihrem Titel damit erfolgreich. Nun greift die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer nach dem Double.

Einen Substanzverlust konnte man bei Sturm nicht ausmachen, im Gegenteil. Nachdem Rapid das Tor von Matthias Seidl (43.) überbordend bejubelt hatte, glich Sturm nach Seitenwechsel verdientermaßen aus und konnte das Level in einem intensiven, von vielen Zweikämpfen geprägten Spiel halten.

Emotionale Pausenstimmung in der Sturm-Kabine

Ilzer berichtete über die Stimmung in der Kabine. „In der Pause ist etwas passiert. Ich gehe rein und die Spieler brüllen sich mit einer dermaßen Energie an. Ich habe gesehen, wenn sie mit der in die zweite Halbzeit gehen, da brauche ich als Trainer nichts mehr beizutragen.“

Sturm-Trainer Ilzer lobt Moral

Sturm-Trainer Christian Ilzer hat nach dem neuerlichen Cuptriumph im ORF-Interview die Einstellung und Moral seiner Mannschaft gelobt. „Ich habe in den Augen meiner Spieler gesehen, diesen Titel geben wir nicht her“, sagte der Coach, nachdem Sturm einen 0:1-Pausenrückstand drehen konnte.

Dass es „in der Kabine rundgegangen ist“, bestätigte auch David Affengruber. „Danach sind wir rausgegangen und wollten Rapid schlagen“, so der Innenverteidiger, der keine fünf Minuten nach Wiederanpfiff das Eigentor von Leopold Querfeld erzwang. Als sich dann schon eine Verlängerung abzeichnete, schlug Sturm noch einmal zu. Tomi Horvats Goldtor (81.) sorgte für Jubel auf der Sturm-Bank und wütende Proteste auf Rapid-Seite.

Siegestor als „Fifty-fifty-Entscheidung“

Sturms sportliche Leitung sah die Szene rund um ein mögliches Vergehen von Mika Biereth an Querfeld, das neben Referee Sebastian Gishamer auch der VAR nicht ahndete, anders als der verärgerte Rapid-Coach Robert Klauß. Ilzer sprach diplomatisch von einer „Fifty-fifty-Entscheidung“ und einem für Gishamer nicht einfachen Abend. Der Unparteiische habe seine Linie eben durchgezogen.

Sturms Sportchef Andreas Schicker sprach über Rapid-Trainer Klauß indes von einem „schlechten Verlierer“ und verwies auf die lange Durststrecke der Wiener. „Ich verstehe es, sie haben seit 1995 keinen Cuptitel gewonnen. Natürlich sind da Emotionen drin.“

Uniqa ÖFB Cup, Finale

Mittwoch:

Sturm Graz – SK Rapid 2:1 (0:1)

Klagenfurt, Wörthersee Stadion, 30.000 (ausverkauft); SR Gishamer

Torfolge:
0:1 Seidl (43.)
1:1 Querfeld (49./Eigentor)
2:1 Horvat (81.)

Sturm: Jaros – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Schnegg – Gorenc Stankovic – Horvat (90./Hierländer), Kiteishvili, Prass (74./Lavalee) – Biereth, Jatta (60./Böving)

Rapid: Hedl – Kasanwirjo, Querfeld, Cvetkovic (71./Kongolo), Auer (15./Oswald) – Sattlberger (71./Kerschbaum), Grgic (88./Dursun) – Jansson, Seidl, Grüll – Burgstaller

Gelbe Karten: Biereth, Lavalee bzw. Cvetkovic, Oswald, Klauß (Trainer)