Für Blau-Weiß Linz und die WSG Tirol ist der Blick in der Qualifikationsgruppe ab sofort nach oben gerichtet. Nach dem Cupsieg von Sturm Graz reicht Rang zwei in der Qualifikationsgruppe für die Chance, international zu spielen. Am Samstag wird sich im direkten Duell in Linz weisen, für wen eine Saisonverlängerung realistisch ist. „Für den Sieger aus dieser Partie geht noch einmal eine kleine Tür auf“, sagte WSG-Coach Thomas Silberberger.
Von einem Schaulaufen in den letzten drei Runden wollen beide Teams nichts wissen. „Die Erleichterung über den Klassenerhalt ist natürlich schon groß. Ich hatte eine Riesenverantwortung. Es ging um Existenzen“, berichtete BW-Trainer Gerald Scheiblehner.
Gute Nachrichten gab es für Scheiblehner an der Personalfront. Nach Offensivspieler Simon Seidl verlängerte auch Goalgetter Ronivaldo seinen Vertrag. Der 35-jährige Stürmer bleibt nun bis 2025 bei den Stahlstädtern, wie der Verein am Freitag mitteilte.
Qualigruppe, 30. Runde
Samstag, 17.00 Uhr:
Blau-Weiß Linz – WSG Tirol
Linz, Hofmann Personal Stadion, SR Weinberger
Mögliche Aufstellungen:
Blau-Weiß Linz: Schmid – Pasic, Fa. Strauss, Maranda – S. Seidl, Haudum, Briedl, Pirkl – Mensah, Ronivaldo, Noß
WSG Tirol: Stejskal – Sulzbacher, Bacher, Okungbowa, D. Gugganig, Schulz – Taferner, Müller, Ogrinec – Prelec, Diarra
„Das ist möglich und nicht utopisch“, so Scheiblehner über das Europacup-Play-off-Halbfinale. Beiden Teams fehlen derzeit nur drei Punkte auf den zweitplatzierten WAC. Die Linzer sind zudem als einziges dieser drei Teams im Besitz eines Sterns, durch den sie bei Punktegleichheit vorgereiht werden.
Beide Teams „mit offenem Visier“
Der Wattener Trainer erwartet ein „lässiges Match“. „Beide Mannschaften werden mit offenem Visier spielen. Ein 0:0 kann ich fast ausschließen“, sagte Silberberger, der froh ist, dass die wochenlange Parole „Verlieren verboten“ nun vom Tisch ist. Geschenke werden aber keine verteilt. „Jetzt nur auf eine Genusstour zu gehen, das ist nicht mein Ansatz. Da wird vielleicht noch einmal der cholerische Ansatz gefragt sein. Bundesliga-Spiele so einfach herschenken will ich überhaupt nicht“, so Silberberger, der im Falle des Einzugs ins Play-off seinen Abschied bei der WSG noch ein wenig hinauszögern könnte.
Während der Cashpoint SCR Altach mit einem Sieg noch die Europacup-Plätze angreifen will, geht es für den WAC darum, nach der 0:2-Niederlage gegen BW Linz eine Reaktion zu zeigen und Platz zwei in der Qualifikationsgruppe abzusichern. Momentan beträgt der Vorsprung der Kärntner auf Altach drei Spiele vor Schluss fünf Punkte, bei einer Niederlage würden die Karten neu gemischt werden.
Altach hat „alles in eigener Hand“
Altach-Trainer Joachim Standfest richtet den Blick nach oben: „Wir haben alles in der eigenen Hand.“ Der Fokus liegt nun auf Platz zwei: „Wenn wir gewinnen, sind wir voll im Geschäft dabei.“ Altach hat in der Qualifikationsgruppe erst ein Spiel verloren, zuletzt gab es nach zwei Rückständen noch ein 2:2 auswärts bei Austria Wien. „Wir haben eine extrem charakterstarke Mannschaft“, erklärte Standfest.
Wer gegen die Kärntner im Tor stehen wird, ist noch offen, Tobias Schützenauer und auch Stammtormann Dejan Stojanovic trainieren nach Verletzungen wieder. „Wir warten das Aktivieren am Spieltag noch ab. Bei Dejan ist die Wahrscheinlichkeit aber am geringsten, dass er spielen kann“, sagte Standfest.
Qualigruppe, 30. Runde
Samstag, 17.00 Uhr:
Altach – WAC
Altach, Cahspoint Arena, SR Ebner
Mögliche Aufstellungen:
Altach: Schmid – Schützenauer – Estrada, L. Gugganig, Koller – Gebauer, Demaku, Jäger, Ouedraogo – Bähre, Fadinger – Santos
WAC: Gütlbauer – Piesinger, Omic, Baumgartner – Jasic, Tijani, Scharfetter, Altunashvili, Scherzer – Karamoko, Ballo
In der Negativserie, in der sich der Gegner befindet, sah der Altach-Coach keinen Vorteil: „Die Saison ist für den WAC nicht so verlaufen, wie sie sich das vorgestellt haben. Wenn wir aber nicht bereit sind, hilft eine schlechte Serie vom Gegner nichts.“
Schmid fordert Reaktion
Der WAC konnte seit der Punkteteilung erst ein Spiel gewinnen. „Ich verlange eine klare Steigerung zum Spiel gegen Blau-Weiß Linz. Es wird nötig sein, was mitzunehmen, um Zweiter zu werden. Nach einem kleinen Rückschlag kommt sofort Unsicherheit rein. Das haben wir kritisiert und mit den Spielern besprochen“, sagte Trainer Manfred Schmid, der Platz zwei als Ziel ausgerufen hat.
Verzichten muss er dabei auf den gesperrten Nikolas Veratschnig. Augustine Boakye hat die Reise zwar angetreten, ist aber mehr als fraglich. Nicht im Bus nach Vorarlberg saßen hingegen Mario Leitgeb und Hendrik Bonmann. Beide werden den Verein im Sommer verlassen und stehen nicht mehr im Kader.