Joshua Kimmich (Bayern München)
AP/Matthias Schrader
Fußball

Bayern will Stuttgart in Schach halten

Zwischen den beiden Duellen im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid geht es für Bayern München am Samstag (15.30 Uhr) in der deutschen Fußball-Bundesliga gegen Stuttgart. Während bei den Münchnern Rotation angesagt ist, hat Stuttgart unter der Woche durch den Sieg von Dortmund über Paris die Champions-League-Teilnahme für die nächste Saison sicher.

Fünf Punkte Rückstand hat Stuttgart zurzeit auf die Bayern, mit einem Sieg würde das Rennen um die Vizemeisterschaft noch einmal Fahrt aufnehmen. Die Qualifikation für die Königsklasse ist aber durch den fünften deutschen Startplatz jetzt schon fix, sehr zur Freude von Trainer Sebastian Hoeneß. „Wir haben natürlich bestimmte Szenarien schon öfter durchgesprochen. Dass wir Gewissheit haben, in welcher Konstellation wir wirtschaftlich, aber auch vom Wettbewerb her in die neue Saison gehen, ist hilfreich.“

Für die Bayern ist nach dem kräftezehrenden 2:2 gegen Real Madrid Rotation angesagt. „Wir werden ein paar Spieler natürlich rausnehmen und uns erlauben, unseren Belastungsrhythmus an den Mittwoch anzupassen“, sagte Trainer Thomas Tuchel. So traten die Stammspieler Matthijs de Ligt und Jamal Musiala die Reise nach Schwaben nicht mit an, auch hinter den Einsätzen von Dayot Upamecano und Leroy Sane stehen Fragezeichen.

Bayern-Trainer Thomas Tuchel
Reuters/Angelika Warmuth
Noch-Bayern-Coach Tuchel wird ein paar Spieler schonen

Kampflos herschenken wolle man das Spiel in Stuttgart aber nicht. „Es entlässt uns nicht aus der Verantwortung, dass die, die spielen, Gas geben und sich wehren und auf jeden Fall den Biss zeigen, der nötig ist, um dort zu bestehen.“

Trainerfrage weiter in Schwebe

Die Absage von Ralf Rangnick an die Bayern soll hingegen laut Tuchel keine Auswirkungen auf die Spieler haben, die Bestellung eines neuen Trainers habe auch keine Eile. „Ich glaube, sie wollen es nicht in den nächsten fünf Tagen wissen.“ Angesprochen darauf, ob er nicht doch noch über die Saison hinaus Trainer beim Rekordmeister bleibe, antwortete Tuchel: „Sie können jeden Vertrag gemeinschaftlich auflösen, das sehen sie ja. Es ist immer alles möglich, aber die Antwort ist die gleiche: Die Vereinbarung steht, und die Vereinbarung gibt’s.“

Nach Sky-Informationen vom Samstag haben die Bayern bei Julen Lopetegui angefragt. Der 57-jährige Spanier hatte zuletzt den englischen Premier-League Club Wolverhampton Wanderers trainiert, wo sein Vertrag vergangenen August wenige Tage vor Saisonbeginn aufgelöst wurde. Zuvor hatte Lopetegui unter anderem die spanische Nationalmannschaft, Real Madrid und den FC Sevilla betreut. Der ebenfalls in den Medien gehandelte Roger Schmidt von Benfica Lissabon winkte bereits ab. Der deutsche Rekordmeister sucht nach den Absagen von Rangnick, Julian Nagelsmann und Xabi Alonso weiter.

Auch Dortmund rotiert

Auch bei Dortmund stehen nach dem 1:0-Hinspielsieg gegen Paris im Semifinale der Champions League gegen Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr) einige Wechsel an. „Die Partie bietet die Möglichkeit, den Jungs mit zuletzt nur wenig Einsatzzeiten eine Chance zu geben. Trotzdem sind wir sicher, dass wir eine richtig gute Mannschaft auf dem Platz haben“, sagte Trainer Edin Terzic.

Einer, der in den vergangenen Wochen wenig Spielzeit bekommen hat, ist Marco Reus. Deshalb wird sein auslaufender Vertrag nicht verlängert, das BVB-Urgestein verlässt den Verein nach zwölf Jahren. „Ich weiß heute schon, dass mir der Abschied am Saisonende schwerfallen wird. Und trotzdem bin ich froh, dass jetzt Klarheit herrscht und wir uns voll auf die noch ausstehenden so wichtigen letzten Spiele konzentrieren können“, sagte Reus am Freitag .

Meister misst sich mit Eintracht

Meister Leverkusen trifft am Sonntag (17.30 Uhr) auf Eintracht Frankfurt. Dabei muss die Werkself auf Trainer Xabi Alonso verzichten, der aufgrund einer Gelbsperre nicht auf der Bank sitzen darf. „Manchmal muss man eben still sein und darf nichts sagen. So ist eben die Situation für Sonntag“, sagte er. Frankfurt-Trainer Dino Toppmöller sah keinen Vorteil für sein Team: „Am Ende ändert es vielleicht nicht so viel. Er darf die Mannschaft ganz normal auf das Spiel vorbereiten. Ich glaube, dass sie nicht viel an Qualität verlieren.“

Eine Entscheidung könnte auch im Abstiegskampf fallen. Sollte Köln am Samstag (18.30) gegen Freiburg nicht gewinnen und Mainz am Sonntag (19.30) Heidenheim bezwingen, wäre der Abstieg für das Team rund um die ÖFB-Legionäre Florian Kainz und Dejan Ljubicic beschlossene Sache.

Deutsche Bundesliga, 32. Runde

Freitag:

Hoffenheim – Leipzig 1:1 (0:1)

Tore: Kramaric (90.) bzw. Sesko (38.)

Hoffenheim: mit Grillitsch
Leipzig: Schlager bis 16., Seiwald ab 16., Baumgartner ab 59.

Samstag:

Stuttgart – Bayern München 15.30 Uhr

Dortmund – Augsburg 15.30 Uhr

Wolfsburg – Darmstadt 15.30 Uhr

Bremen – Mönchengladbach 15.30 Uhr

Köln – Freiburg 18.30 Uhr

Sonntag:

Union Berlin – Bochum 15.30 Uhr

Frankfurt – Leverkusen 17.30 Uhr

Heidenheim – Mainz

Tabelle: