Stuttgart-Spieler jubeln
Reuters/Kai Pfaffenbach
Fußball

Stuttgart vermiest Bayern Generalprobe

Der VfB Stuttgart hat Bayern München die Generalprobe für das Rückspiel im Halbfinale der Champions League kräftig vermiest. Die Schwaben setzten sich in der deutschen Bundesliga am Samstag im Südgipfel daheim mit 3:1 durch und kehrten nach zwei sieglosen Spielen wieder in die Erfolgsspur zurück. Ralph Hasenhüttl und Wolfsburg machten derweil einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Köln droht hingegen der Abstieg.

Hasenhüttls „Wölfe“ setzten sich gegen die bereits als Absteiger feststehenden „Lilien“ aus Darmstadt – auch dank eines Treffers von ÖFB-Legionär Patrick Wimmer – sicher mit 3:0 durch und sind damit auf dem besten Weg zum Klassenerhalt. Verliert Mainz am Sonntag in Heidenheim, gehen die Wolfsburger mit neun Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz in die letzten drei Runden.

Anders als Bayern gelang Borussia Dortmund mit einem 5:1-Schützenfest daheim gegen Augsburg eine gelungene Generalprobe für das Semifinal-Rückspiel in der Champions League am Dienstag bei Paris Saint-Germain. Borussia Mönchengladbach holte sich dank eines Elfmeters in der Nachspielzeit mit einem 2:2 einen Punkt bei Werder Bremen.

Patrick Wimmer
IMAGO/Christian Schroedter
Patrick Wimmer (Mi.) brachte Wolfsburg gegen Darmstadt auf die Siegerstraße

Bayern schont und verliert

Bei Bayern München kamen vier Tage nach dem 2:2 im Champions-League-Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid sechs neue Spieler in die Startelf. Im Kader fehlte neben dem angeschlagenen Abwehrspieler Matthijs de Ligt auch der geschonte Jamal Musiala. ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer, Leon Goretzka, Leroy Sane, Thomas Müller und Noussair Mazraoui saßen zu Beginn nur auf der Bank. Goretzka musste aufgrund einer Verletzung von Raphael Guerreiro schon in der 17. Minute ins Spiel.

Die Bayern waren im Hinblick auf das Rückspiel am Mittwoch in Madrid gefühlt im Schongang unterwegs, viel lief vor der Pause in der Offensive nicht zusammen. Gefährlicher waren die Stuttgarter, die durch Rechtsverteidiger Leonidas Stergiou (29.) auch in Führung gingen. Die Gäste kamen nur dank der Mithilfe des Schiedsrichterteams zum Ausgleich. Stuttgarts Waldemar Anton traf Serge Gnabry im Strafraum mit der Hand leicht im Gesicht, zur Überraschung vieler wurde der Strafstoß allerdings auch vom Video Assistant Referee (VAR) nicht zurückgenommen.

Harry Kane ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen, er traf in der Liga im 32. Spiel zum 36. Mal. In 44 Pflichtspielen hält der englische Teamstürmer sogar bei 44 Toren. Nach Wiederbeginn verwaltete die Truppe von Coach Thomas Tuchel das Ergebnis, allerdings nicht mit Erfolg. Stuttgarter Wechselspieler machten den verdienten Heimsieg perfekt, zuerst traf Jeong Woo Yeong (83.) per Kopf, dann Silas Katompa Mvumpa (93.), der zuvor den Assist geleistet hatte. Laimer kam nicht zum Einsatz.

Reus führt entfesselte Dortmunder an

Mit Dortmund lieferte ein weiterer Champions-League-Halbfinalist ein Torfeuerwerk ab, auch dank mangelhafter Defensivarbeit von Augsburg. Youssoufa Moukoko (4., 29.), Donyell Malen (20.) und Marco Reus (34.) machten schon vor der Pause alles klar. Felix Nmecha (64.) sorgte für den Schlusspunkt.

Ruben Vargas (32.) hatte zwischenzeitlich Ergebniskosmetik betrieben. Auch die Dortmunder hatten einigen wichtigen Akteuren wie dem erst in der 73. Minute eingewechselten Marcel Sabitzer oder den weiteren Offensiv-Assen Niclas Füllkrug und Jadon Sancho eine Pause gegönnt.

Wimmer lässt sich nicht lange bitten

Bei Wolfsburg setzte Wimmer eine schlechte Klärung per Ferse von Julian Justvan ins Eck (8.) und brachte sein Team gegen Absteiger Darmstadt früh in Führung. Für den ÖFB-Legionär war es sein zweiter Saisontreffer. Danach legten Jonas Wind (11.) und Vaclav Cerny (93.) weitere Treffer nach.

Die zwölftplatzierten Wolfsburger haben nun den Klassenerhalt so gut wie sicher. Das ist auch ein großer Verdienst des steirischen Trainers Hasenhüttl, der den Club Mitte März übernommen und in sechs Partien vier Siege eingefahren hat.

Ralph Hasenhüttl
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Ralph Hasenhüttl ist der erfolgreichen Mission Klassenerhalt ein großes Stück nähergekommen

In Bremen arbeitete sich das Heimteam in die Top Ten vor. Nick Woltemade glänzte dabei mit einem Doppelpack (45., 65.). Aus einem Sieg wurde aber nichts, da Robin Hack (8.) und Florian Neuhaus (91./Elfmeter) trafen. Bremens Kapitän Marco Friedl hatte bei der Aktion den Ball an die Hand bekommen und damit den Strafstoß verursacht. Der Tiroler spielte wie Romano Schmid durch, bei den Gladbachern wurde Stefan Lainer in der 71. Minute eingetauscht. Maximilian Wöber fehlte verletzt.

Köln kaum noch zu retten

Für den 1. FC Köln ist hingegen der siebente Abstieg in 26 Jahren kaum noch zu verhindern. Nach dem 0:0 gegen den SC Freiburg im drittletzten Spiel der Saison könnte der Absturz des dreimaligen deutschen Meisters schon am Sonntag besiegelt sein.

Die Kölner trafen gegen Freiburg nicht ins Tor und müssen nun am Sonntag auf Schützenhilfe hoffen, damit der Abstieg nicht Gewissheit wird. Der Liga-16. FSV Mainz 05 darf am Sonntag nicht beim 1. FC Heidenheim gewinnen, gleichzeitig müssen Union Berlin und der VfL Bochum unentschieden spielen.

Den Kölnern, bei denen Kapitän Florian Kainz erst in der 67. Minute eingetauscht wurde und Dejan Ljubicic verletzt abging, fehlen vier Zähler auf den Relegationsplatz. Freiburg ist hingegen als Siebenter auf Europacup-Kurs. Das freut auch Michael Gregoritsch, der in der 89. Minute durch seinen Landsmann Junior Adamu ersetzt wurde.

Deutsche Bundesliga, 32. Runde

Sonntag:

Union Berlin – Bochum 3:4 (0:3)

Tore: Vertessen (59.), Bedia (62.), Hollerbach (74.) bzw. Wittek (16., 31.), Schlotterbeck (37.), Hofmann (70.)

Bochum: Kevin Stöger spielte durch

Frankfurt – Leverkusen 1:5 (1:2)

Tore: Ekitike (32.) bwz. Xhaka (12.), Schick (44.), Palacios (58./Elfmeter), Frimpong (77.), Boniface (89./Elfmeter)

Heidenheim – Mainz 19.30 Uhr

Samstag:

Stuttgart – Bayern München 3:1 (1:1)

Tore: Stergiou (29.), Jong (83.), Silas (93.) bzw. Kane (37./Elfmeter)

Bayern: Laimer auf der Bank

Dortmund – Augsburg 5:1 (4:1)

Tore: Moukoko (4., 29.), Malen (20.), Reus (34.), Nmecha (64.) bzw. Vargas (32.)

Dortmund: Sabitzer ab 74. Minute

Wolfsburg – Darmstadt 3:0 (2:0)

Tore: Wimmer (8.), Wind (10.), Cerny (93.)

Wolfsburg: Wimmer bis zur 66. Minute, Pervan auf der Bank
Darmstadt: Klarer und Karic spielten durch

Bremen – Mönchengladbach 2:2 (1:1)

Tore: Woltemade (45., 66.) bzw. Hack (8.), Neuhaus (91./Elfmeter)

Bremen: Friedl und Schmid spielten durch
Mönchengladbach: Lainer auf der Bank

Köln – Freiburg 0:0

Köln: Kainz ab 67. Minute
Freiburg: Gregoritsch bis 89., Adamu ab 89. Minute

Freitag:

Hoffenheim – Leipzig 1:1 (0:1)

Tore: Kramaric (90.) bzw. Sesko (38.)

Hoffenheim: mit Grillitsch
Leipzig: Schlager bis 16., Seiwald ab 16., Baumgartner ab 59.

Tabelle: