„Die Freude hält sich in Grenzen, denn wir haben in dieser Saison ein sehr wichtiges Spiel vor uns. Wir müssen uns erholen, ausruhen und gegen Bayern unsere beste Leistung abrufen“, sagte Ancelotti. Die Pflichtaufgabe hatte sein Team mit einem 3:0 gegen Cadiz erfüllt.
Wenige Stunden später fixierte der neue Tabellenzweite Girona mit einem 4:2 gegen den entthronten Titelverteidiger und bis dahin ersten Verfolger FC Barcelona Reals Meisterschaft. Mit nun 87 Punkten können die „Königlichen“ weder von Girona (74) noch von Barcelona (73) in den verbleibenden vier Spieltagen eingeholt werden.
„Es gibt keine größere Motivation“
„Die Liga, die wir gespielt haben, war spektakulär, wir hatten viel Kontinuität und haben sehr wenige Fehler gemacht. Der Vorsprung, den wir jetzt haben, ist verdient“, sagte Ancelotti. Schon vor dem Spiel gegen den Abstiegskandidaten war der Italiener gedanklich überwiegend beim Königsklassenduell mit seinem Ex-Club Bayern (Hinspiel: 2:2). Toni Kroos und Antonio Rüdiger wurden ebenso geschont wie lange Zeit auch Jude Bellingham, der später eingewechselt wurde.
„Jetzt gilt es, für das Spiel am Mittwoch 100 Prozent zu geben, und wir haben noch 90 Minuten vor uns, um in einem weiteren Finale zu stehen. Es gibt keine größere Motivation als diese, und es ist eine Gelegenheit, eine spektakuläre Saison abzuschließen“, sagte Ancelotti. Am Samstag steht im Ligaalltag das Spiel bei Nachzügler Granada an. Danach, so Ancelotti, stehe einer Party nichts mehr im Wege. „Wenn wir feiern müssen, werden wir es am nächsten Sonntag tun, und unsere Fans werden das verstehen.“
Bayern können mit Niederlage leben
Bayern-Kapitän Manuel Neuer sah indes das 1:3 seines Teams beim VfB Stuttgart in der Bundesliga wenig dramatisch. „Wir akzeptieren nie Niederlagen. Wir wissen, dass es ein Sandwichspiel war. Es ist so, dass wir wissen, dass am Mittwoch ein ganz großes Spiel auf uns wartet. Es wird wieder ein Finale im Bernabeu-Stadion auf uns warten – und wir wollen es gewinnen“, sagte Neuer. Sportvorstand Max Eberl bezeichnete die Niederlage in Stuttgart als „ärgerlich“, aber ebenfalls nicht als dramatisch mit dem Blick auf das K.-o.-Spiel: „Ich glaube nicht, dass die Niederlage am Selbstvertrauen nur ein My macht.“