Adam Fantilli (KAN) und Mario Huber (AUT)
GEPA/Edgar Eisner
Eishockey

Österreich verkauft sich gegen Kanada teuer

Österreichs Nationalteam hat sich mit einer ansprechenden Leistung, aber auch mit der erwarteten Niederlage auf die am Freitag in Tschechien beginnende A-WM eingestimmt. Die Mannschaft von Teamchef Roger Bader unterlag Titelverteidiger Kanada in Wien mit 1:5 (1:2 0:2 0:1), schürte aber die Hoffnung, dass die Mission Klassenerhalt klappen könnte. Als erster Gegner in Prag wartet am 11. Mai (16.20 Uhr, live in ORF1) Dänemark.

Ridley Greig (3.) und Buffalo-Jungstar Owen Power (5.) sorgten für die frühe Führung der Kanadier, Olen Zellweger (28.) und Dylan Cozens im Powerplay (37.) für letztlich klare Verhältnisse. Devon Seversen setzte unter Mithilfe von Goalie David Kickert den Schlusspunkt (58.). Mehr als der zwischenzeitliche Anschlusstreffer zum 1:2 durch Mario Huber (15.) war für die über weite Strecken gut mithaltenden Österreicher nicht drinnen. Am 14. Mai (20.20 Uhr, live in ORF Sport +) gibt es in der Prager O2-Arena ein Wiedersehen.

Damit beendete Baders Truppe, die in Wien erstmals mit ihrem vollen WM-Kader angetreten war, die Vorbereitung mit acht Niederlagen in neun Spielen. Nur der vorletzte Test in Zell am See gegen Deutschland brachte einen 2:1-Erfolg im Penaltyschießen. Daneben zeigten die Österreicher aber bei den knappen Niederlagen gegen Tschechien und Deutschland sowie gegen Kanada in unterschiedlicher Besetzung ansprechende Leistungen.

Österreich verliert letzten WM-Test

Österreichs Eishockeynationalteam hat sich Titelverteidiger Kanada beim letzten Testspiel vor der A-WM in Tschechien mit 1:5 geschlagen geben müssen. Den Ehrentreffer zum zwischenzeitlichen 1:2 erzielte Mario Huber, letztlich waren die Kanadier aber zu stark für die ÖEHV-Auswahl.

Trotz des auf dem Papier deutlichen Ergebnisses zeigte sich Kapitän Thomas Raffl mit dem Test zufrieden: „Gegen eine bessere Nation als Kanada kann man nicht testen, man darf nicht vergessen, dass Kanada im physischen Aspekt noch viel mehr zu bieten hat, auf der anderen Seite sind wir als neue Mannschaft zusammengekommen. Wir sind jetzt seit vier Tagen auf dem Eis, je länger das Spiel gegangen ist, umso besser haben wir zusammengefunden“, sagte der Routinier, „wir haben genauso Chancen erarbeitet, da hätten wir schon das eine oder andere Tor mehr verdient gehabt. Am Ende geht das Ergebnis gegen Kanada in Ordnung.“

Kanada verwertet Chancen eiskalt

Wie schon bei den jüngsten Testspielen zwischen Österreich und einer noch nicht eingespielten kanadischen Auswahl 2015 und 2019 war die Partie über weite Strecken offen. Allerdings vergaßen Baders Burschen in der Anfangsphase, dass Kanada Fehler eiskalt bestraft. Zwei leichte Stellungsfehler in der Abwehr und schon stand es durch Greig (32.) und Power (5.) 2:0. Doch die Österreicher ließen sich davon nicht beeindrucken und erspielten sich ihrerseits Chancen. Der Anschlusstreffer durch Huber (15.) war der verdiente Lohn.

David Kickert (AUT), Nico Brunner (AUT), Ali Wukovits (AUT), Connor Bedard (CAN) und Paul Stapelfeldt (AUT)
APA/Eva Manhart
David Kickert im Tor bekam die Effizienz der kanadischen Stars am eigenen Leib zu spüren

Im zweiten Abschnitt hatten die Österreicher optisch teilweise mehr vom Spiel. Dass die kanadischen NHL-Cracks noch ihre Abstimmung suchten, half dabei. Gingen die Kombinationen auf, wurde es für Kickert im Tor brandgefährlich. Brachten seine Vorderleute den Puck nicht aus der Gefahrenzone, gab es für den 30-Jährigen nichts zu halten, siehe die Treffer von Zellweger (28.) und Cozens in Überzahl (37.). Die beste Chance auf einen weiteren österreichischen Treffer hatte noch Marco Rossi, doch er brachte die Scheibe nicht an Joel Hofer vorbei.

Die Österreicher waren jedenfalls gewillt, dem Weltmeister im ersten von zwei Tests für die WM bis zum Schluss alles abzuverlangen. Die Kanadier, deren Motor sichtlich noch nicht auf vollen Touren lief, mussten ein deutliches höheres Tempo gehen, als sie gehofft hatten. Mehrmals hatten die Österreicher die Chance, dem Spiel noch mehr Spannung zu verleihen, doch Hofer im Tor, der sich einmal mit einer Pirouette Sonderapplaus abholte, war nicht mehr zu bezwingen. Dafür erhöhte Severson kurz vor Schluss noch auf 5:1 – weil Kickert den Puck durch die Schoner rutschen ließ (58.).

Testspiel

Sonntag:

Österreich – Kanada 1:5

(1:2 0:2 0:1)

Wien, Steffl-Arena

Tore: Huber M. (15.) bzw. Greig (3.), Power (6.), Zellweger (28.), Cozens (37./PP), Severson (58.)

Strafminuten: 6 bzw. 2

Eishockey-WM-Testspiele

4.4. (Riga) Lettland Österreich 3:2 n. P.
5.4. (Riga) Lettland Österreich 3:2 n. P.
11.4. (Ljubljana) Slowenien Österreich 5:2
12.4. (Villach) Österreich Slowenien 0:6
18.4. (Budweis) Tschechien Österreich 5:1
20.4. (Linz) Österreich Tschechien 2:3
25.4. (Garmisch) Deutschland Österreich 4:2
27.4. (Zell/See) Österreich Deutschland 2:1 n. P.
5.5. (Wien) Österreich Kanada 1:5