Kanutin Adriana Lehaci (AUT)
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Kanu

Adriana Lehaci muss Olympia abschreiben

Für Adriana Lehaci ist schon vor der Restplatzregatta im Flachwasserkanu am Mittwoch und Donnerstag in Szeged der Traum von einer Olympiateilnahme in Paris geplatzt. Die 19-Jährige wollte mit ihrer 33-jährigen Schwester Ana-Roxana im Kajak-Zweier im letzten Moment die Qualifikation für die Spiele schaffen, doch eine Erkrankung mit Fieber und Schüttelfrost machte eine Teilnahme unmöglich.

„Es ist einfach so bitter, und es schmerzt gerade richtig. Wir haben in den letzten Monaten so viel Zeit und Energie hineingesteckt und uns richtig auf dieses Rennen gefreut. Die Qualifikation für die Olympischen Spiele zu verpassen ist das eine, dass wir nicht einmal die Möglichkeit haben, dafür zu kämpfen, das andere“, sagte Adriana Lehaci.

„Adri ist so krank, das hätte keinen Sinn ergeben. Auch ohne ihre Erkrankung wäre der Kampf um das Olympiaticket unglaublich eng geworden. Es sind einfach wirklich sehr viele schnelle Boote dabei“, ergänzte Ana-Roxana. Die Schwestern hatten Anfang April in Mailand als Zweite über 500 m überzeugt. Während die 14 Jahre jüngere Adriana noch mehrere Chancen hat, wird es für Ana-Roxana wohl der letzte Anlauf zu Olympischen Spielen werden.

Drei heimische Boote am Start

Ob Österreich im Flachwasserkanu in Paris dabei sein wird, entscheidet sich nun in den Einer-Bewerben am Donnerstag. Neben Ana-Roxana Lehaci (500 m) versuchen Timon Maurer im Kajak sowie Manfred Pallinger im Canadier (beide 1.000 m) ihr Glück.

Maurer hat vor einem Monat mit einem 500-m-Sieg in Mailand aufgezeigt, über die doppelte olympische Distanz zeigte er mit Rang vier ebenfalls einen Aufwärtstrend – und das in einem neuen Boot. „Wir haben gesehen, dass das neue Boot funktioniert“, sagte Coach Daniel Lipcsei.

Auch Maurer selbst schöpfte aus dem wichtigen Wettkampfvergleich Mut. „Speziell was den 1.000er betrifft, habe ich gezeigt, dass ich ohne Probleme mithalten kann.“ Allerdings werden in Szeged in seiner Bootsklasse nur zwei Olympiactickets vergeben.

Soltani am Wochenende dabei

Von Freitag bis Sonntag geht es in Szeged mit einem Weltcup-Bewerb weiter, mit dabei wird dann auch Saman Soltani sein. Die in Österreich lebende und u.a. mit den Lehaci-Schwestern trainierende Iranerin ist in der vergangenen Woche für die Paris-Spiele vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ins Refugee-Team nominiert worden.

Soltani wird über 500 m und 1.000 m starten, davor aber schon für die Kolleginnen und Kollegen die Daumen drücken. „Ich hoffe, dass sie sich ein Olympiaticket erkämpfen können“, betonte die 27-Jährige.