Ruderin Magdalena Lobnig
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Olympia

Österreich will in Paris auffallen

Wie viele Medaillen Österreichs Athletinnen und Athleten bei der Rückreise aus Paris mitbringen werden, ist noch nicht bekannt, die Kleidung, die in die Koffer gepackt wird, jedoch schon. Die offizielle Kollektion für die Olympischen sowie die Paralympischen Spiele 2024 wurde am Dienstag in Wien vorgestellt und umfasst rund 60 Kleidungsstücke. Auch Lederhose bzw. Lederrock sind darunter.

Die Festbekleidung soll vor allem bei der außergewöhnlichen Eröffnung am 26. Juli auf der Seine für ein modisches Statement in Paris sorgen. Dabei setze man aber nicht auf Tracht, versicherte ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel. Rock und Hose aus Ziegenleder samt weißer Leinenbluse bzw. -hemd und grauem Gilet seien vielmehr ein Verweis auf traditionelle österreichische Bekleidung.

Bahnradsportler Tim Wafler feierte bei der Präsentation auf der MuseumsQuartier-Libelle jedenfalls seine Lederhosenpremiere, wie er gestand – und zeigte sich begeistert. Ruderin Magdalena Lobnig hat nicht nur eine Bronzemedaille aus Tokio 2021, sondern schon zwei Kollektionen an Olympiaoutfits zu Hause. Von denen habe sie allerdings manche Stücke verschenkt, gab sie zu. Diesmal hat sie sich für Lederrock statt Lederhose entschieden und schwärmte als ÖOC-Model vom Tragekomfort.

Eirini Marina Alexandri (Synchronschwimmen), Michaela Polleres (Judo), Victoria Hudson (Leichtathletik), Anna-Maria Alexandri (Synchronschwimmen) und Valentin Bontus (Kitesurfen)
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Die österreichische Teamkleidung ist dieses Jahr in Rot, Weiß und Grau gehalten.

Fokus auf Nachhaltigkeit

Nicht nur der Tragekomfort, sondern auch Nachhaltigkeit sei bei der Konzeption der 41 Stücke des Herstellers Erima wichtig gewesen, versicherte deren Geschäftsführer Michael Klimitsch. Bernhard Adelsberger, der für die Festbekleidung zuständig ist, lieferte derweil eine Ansage in Richtung Modehauptstadt: „Die Pariser können sich warm anziehen.“

Das können sich auch Österreichs Aktive, denn in den in Weiß, Rot, Grau und Schwarz gehaltenen Freizeitdressen ist vom T-Shirt bis zum Hoodie quasi für jede Temperatur etwas dabei – und auch auf Schuhe, Sonnenbrillen und Körperhygieneartikel wurde nicht vergessen. „Rundum-Sorglos-Paket“ nannte das Moderator Lukas Schweighofer.

ÖOC hofft auf schlagkräftiges Team

In wenigen Monaten beginnen die Olympischen Sommerspiele in Paris. Nun finden die letzten internationalen und nationalen Bewerbe für Athleten und Athletinnen an. ÖOC-Leiter Sport Christoph Sieber sprach über das österreichische Team, das Österreich-Haus in Paris und weitere Planungsschritte.

Hoffnung auf rund 80 Athletinnen und Athleten

„Je nach Zählweise um die 48 Athletinnen und Athleten“ aus Österreich seien derzeit entweder direkt oder über Quotenplätze für olympische Bewerbe qualifiziert, sagte ÖOC-Sportdirektor Christoph Sieber. „Wir rechnen, dass es etwa 70 werden oder wir sogar an der 80er Marke kratzen werden. Ende Juni werden wir es wissen.“

Para-Schwimmer Andreas Onea
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Schwimmer Andreas Onea präsentiert die neue Kollektion

Deutlich kleiner dürfte die österreichische paralympische Equipe ausfallen, die bei der gemeinsamen Präsentation am Dienstag mit der Speerwerferin Natalija Eder, Schwimmer Andreas Onea und Handbiker Thomas Frühwirth vertreten war.

Nicht nur mit neuer Kleidung, sondern auch mit besonderen Hoffnungen im Gepäck reist Frühwirth nach Paris: „Natürlich will ich um Gold kämpfen. Aber das ist nicht der Grund, warum ich Sport mache. Sport mache ich, weil es mir Freude bereitet und ich damit Ja zum Leben sagen kann.“ Nach drei Silbermedaillen bei Paralympics wäre es heuer schön, die eigene Sportkarriere vergolden zu können.