Jamal Musiala (Bayern) gegen Ferland Mendy (Real Madrid)
Reuters/Kai Pfaffenbach
Champions League

Real baut gegen Bayern auf stolze Serie

Im Halbfinal-Hit der UEFA Champions League zwischen Real Madrid und Bayern München ist nach einem 2:2 im Hinspiel noch alles offen. Die Spanier gehen allerdings als frischgebackene Meister topmotiviert in das Rückspiel am Mittwoch (21.00 Uhr) im Bernabeu und wollen die Deutschen zum vierten Mal in Folge in der „Königsklasse“ eliminieren. „Ich habe immer sehr viel Selbstvertrauen, weil wir Real Madrid sind“, betonte Trainer Carlo Ancelotti.

Real kann tatsächlich auf eine stolze Serie bauen. 2014 im Halbfinale, 2017 im Viertelfinale und 2018 wieder im Halbfinale hatten die „Königlichen“ im direkten Aufeinandertreffen mit den Bayern das bessere Ende für sich. Dennoch hält Ancelotti nicht viel von Statistiken und verlässt sich auf die Stärken seiner Spieler. „Ich habe den besten Kader, und die Mannschaft hat es in der Saison sehr gut gemacht“, sagte der 64-Jährige. Der Gegner befinde sich allerdings auf einem „ähnlichen“ Level. „Wir haben großen Respekt. Sie waren im Hinspiel besser als wir“, so Ancelotti.

In München hatte Vinicius Junior mit einem Doppelpack (24., 83.) bzw. einem spät verwandelten Elfmeter Real ein glückliches Remis beschert. Für die Bayern reichten Treffer von Leroy Sane (53.) und Harry Kane (57./Elfer) nicht für einen Heimerfolg. „Wir müssen unsere beste Leistung abrufen. Wir wissen, wie schwierig es im Semifinale ist, aber wir sind extrem motiviert, da wir die Chance haben, wieder ein Finale zu spielen“, verlautete Ancelotti. Das unterstrich auch Rechtsverteidiger Dani Carvajal: „Man muss nicht erklären, was solche Spiele bedeuten. Bei den Fans herrscht viel Euphorie, weil wir eine großartige Saison gespielt haben.“

Bayern für Spiel in Madrid gewappnet

Im Halbfinal-Rückspiel der Champions League duellieren sich Real Madrid und Bayern München um den Einzug ins Finale. Das Hinspiel endete mit 2:2, trotzdem sind die Bayern zuversichtlich, das Spiel in Madrid für sich entscheiden zu können.

Nur ein Team konnte Real heuer bezwingen

Ein zweites Aus in Folge in der Vorschlussrunde nach jenem 2023 gegen Manchester City soll tunlichst vermieden werden. Großes Ziel des Rekordchampions, bei dem wieder Andrij Lunin anstelle des wiedergenesenen Thibaut Courtois das Tor hüten wird, ist Titel Nummer neun bzw. inklusive Meistercup 15. Die Münchner gewannen den wichtigsten Europacup-Bewerb auch schon sechsmal, 2001, 2013 und 2020 war es jeweils die CL. „Die Situation ist ganz klar. Ein Sieg in Madrid und es geht nach Wembley“, skizzierte Bayern-Trainer Thomas Tuchel. Favoritenrolle machte er im Vorfeld keine aus. „Es ist ein 50:50-Spiel, wir werden sehen, was passiert.“

Konrad Laimer im Zweikampf mit Real Madrids Bellingham
IMAGO/Oryk HAIST
Schenken werden einander die Bayern und Real nichts, wie schon bei diesem Zweikampf zwischen Laimer und Bellingham im Hinspiel

In dieser Saison ist es bisher nur Atletico Madrid gelungen, Real in die Knie zu zwingen – und das gleich zweimal. Daneben fuhren die Madrilenen 38 Siege und neun Remis ein. „Real hat ganz viele Facetten. Sie können sich zurückfallen lassen, haben kein Problem damit, auch zu verteidigen. Trotzdem wissen sie, dass sie exzellente Konterspieler haben. Dieses Konzept ging schon ganz oft auf. Sie stehen nicht umsonst zum wiederholten Mal in den letzten Jahren im Halbfinale“, meinte Bayern-Stürmer Thomas Müller.

Tore dank Goalgetter garantiert

Der 34-Jährige rechnete gegen einen „brandgefährlichen“ Gegner mit einem Spiel auf Messers Schneide. „Es geht um Millimeter, ob wir effektiv sind in den Momenten, wo wir uns Chancen herausspielen, die wir verwandeln können. That’s it.“ Mit Kane (11) und Vinicius Junior (9) treffen die beiden Spieler mit den meisten direkten Torbeteiligungen im laufenden Wettbewerb aufeinander. Sollte Kane sein 30. CL-Treffer gelingen, würde er gemeinsam mit Wayne Rooney zum besten englischen Torschützen in der „Königsklasse“ aufsteigen.

Ein 2:2 wie im Halbfinal-Rückspiel 2018 würde eine Verlängerung bringen. Real kam in 18 von 19 Duellen weiter, wenn das Hinspiel auswärts nicht verloren ging. Die Bayern, die wohl wieder auf Abwehrspieler Matthijs de Ligt bauen können, schieden nach einem Heimremis in vier von fünf Fällen aus. Viel spricht der Statistik nach also eher für einen Real-Aufstieg.