Tennisspieler Dominic Thiem (AUT)
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Tennis

Bei Thiem stehen die Zeichen auf Abschied

Die laufende Saison dürfte die letzte in der Karriere von Dominic Thiem sein. Denn die Zeichen, dass der Niederösterreicher den Tennisschläger ins Eck stellt, verdichten sich immer mehr, nachdem das selbst ernannte „Jahr der Entscheidung“ nicht nach Wunsch verläuft. Laut „Salzburger Nachrichten“ hat Thiem seine Sponsoren bereits informiert. Das Lager des 30-Jährigen will sich aber erst Ende der Woche offiziell dazu äußern.

„Wir werden uns zu diesem Thema sicher noch äußern die nächsten Tage“, richtete Manager Moritz Thiem auf ORF-Anfrage via WhatsApp aus. Später konkretisierte der Bruder der ehemaligen Nummer drei der Welt: „Wir werden uns dazu Ende der Woche äußern und eine klare Stellungnahme abgeben, damit keine Verwirrung herrscht.“ Die Information solle dann direkt von Dominic Thiem kommen, so Moritz Thiem.

Laut Bericht soll Thiem nach der Bekanntgabe seines Rücktritts nur noch ein paar ausgewählte Turniere bestreiten. Darunter aber auf alle Fälle die beiden Turniere in Österreich, sprich das Generali Open in Kitzbühel, wo er 2011 dank einer Wildcard sein Debüt in einem ATP-Hauptbewerb gab, und die Erste Bank Open in Wien. Das Turnier in der Wiener Stadthalle wäre auch die Abschiedsvorstellung.

Thiems Abschied rückt näher

Seit der Handgelenksverletzung vor drei Jahren kämpft Dominic Thiem, um wieder zu alter Form zurückzufinden. Nun gibt es Medienberichte, dass Thiem in den nächsten Monaten seine Karriere auslaufen lassen und beenden wird. Der Niederösterreicher wird sich am Ende der Woche zu dieser Thematik äußern.

„Jahr der Entscheidung“

„Sollte ich das Jahr, wie 2022 und 2023, wieder um Rang 100 abschließen, muss man sich überlegen, ob es sich noch lohnt“ – mit diesen Worten hatte Thiem im Jänner angekündigt, dass sich sein weiteres sportliches Schicksal in diesem Jahr entscheiden würde. Aktuell deutet nicht viel darauf hin, dass der Niederösterreicher sein Ziel erreicht. Thiem ist im ATP-Computer nur auf dem 117. Platz zu finden. Nur beim 250er-Turnier in Estoril Anfang April überstand er die erste Runde. Zuletzt war in der Quali für das Masters-Turnier in Madrid vorzeitig Endstation.

Es war der letzte Tiefschlag seit 2021, als die Karriere Thiems eine dramatische Wende nahm. 2020 ließ Österreichs damalige Nummer eins dem Finale bei den Australian Open den Titel bei den US Open in New York folgen. Es war erst der zweite Turniersieg eines Österreichs bei einem Grand-Slam-Event nach Thomas Muster 1995. Eine Handgelenksverletzung warf den 30-Jährigen, der 17 Titel zu Buche stehen hat, 2021 aus der Bahn. Nach längerer Pause sucht Thiem seitdem vergeblich wieder die Erfolgsspur. 2023 war das Erreichen des Kitzbühel-Finales das Highlight, höher als bis auf Platz 72 sollte Thiem in der Weltrangliste aber nicht mehr klettern.

Tennisspieler Dominic Thiem (AUT)
IMAGO/Paul Zimmer
Selbst auf seinem Lieblingsuntergrund Sand lief es für Thiem seit seiner Verletzung nie mehr wirklich rund

„Komisches Gefühl“ zurück

Ende März hatte Thiem öffentlich gemacht, dass ihm sein rechtes Handgelenk wieder Schmerzen bereite. Jenes Handgelenk, in dem er sich am 22. Juni 2021 auf Mallorca einen Einriss in der Sehnenscheide und der dazugehörigen Gelenkskapsel zugezogen hatte. „Dieses komische Gefühl im Handgelenk ist wieder zurückgekommen, gepaart mit leichten Schmerzen“, erzählte er. Das sei bereits vor einem Challenger-Start in Szekesfehervar (HUN) um den 10. März passiert.

Zurzeit trainiert Thiem laut einem Bericht auf noe.orf.at in der Akademie seines Vaters Wolfgang in Traiskirchen. Erst vor wenigen Tagen hatte sich auch sein ehemaliger Trainer Günter Bresnik im ORF-Interview angeboten, Thiem – trotz einer nicht friktionsfreien Trennung vor einigen Jahren – wieder unter die Arme zu greifen. Dieses Angebot wurde vom Thiem-Lager allerdings dankend abgelehnt.