Jubel der Real-Madrid-Spieler Antonio Rüdiger, Vinicius Junior und Trainer Carlo Ancelotti
Reuters/Susana Vera
Champions League

Spaniens Presse hebt Real in den Himmel

Die internationalen Pressestimmen nach dem 2:1-Sieg von Real Madrid über Bayern München am Mittwoch durch zwei späte Tore von Joselu in der 88. und 91. Minute fielen unterschiedlich aus. Während die spanischen Zeitungen Real wortreich hochleben ließen, konzentrierten sich andere Beobachter auf das Drama rund um Manuel Neuer und die umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen.

Deutschland:

„Süddeutsche Zeitung“: „Manu, der Magier, lässt den verhexten Ball abprallen. Der Bayern-Keeper verkörpert mit teuflischen Paraden lange die ‚Bestia Negra‘, aber dann passiert ein Drama.“

„Welt“: „Die Bayern haben bei Real Madrid ein Drama im Halbfinale der Champions League erlebt. Die Wut der Münchner fokussiert sich auf den Schiedsrichter. Die internationalen Medien können das nachempfinden. Es klingt durch, dass Real einen Bonus bekam.“

„Zeit“: „Wenige Minuten war der FC Bayern vom Finale entfernt. Dann hatte Real Madrid, der größte Club der Welt, seinen Auftritt. Und ein Schiedsrichter, der zu früh pfiff.“

Spanien

„Marca“: „Real Madrid erlaubt keine Rivalen. Seit zwei Wochen wurde behauptet, dass die Bayern Real Madrid am nächsten stehen, und als es darauf ankam, gingen die stolzen Bayern wie alle anderen in die Knie, als sie sich im Finale sahen.“

„El Pais“: „Ja, das ist es. Wieder Real Madrid. Wieder der tote Mann, der inmitten des kollektiven Deliriums des Bernabeu aufersteht. Madrid fand sich nach einem dominanten Spiel mit einem Rückstand auf der Anzeigetafel wieder, während die Bayern, die alte europäische Hierarchie, die legendäre Bestie des Wettbewerbs, die Nacht verschlief. Dabei spielte es keine Rolle, dass auf der Bank Tuchel saß, der schon vor zwei Jahren mit Chelsea in einer solchen Partie war. Das magische Schicksal Madrids ist unausweichlich, auch wenn man es kommen sieht, auch wenn man es weiß.“

„El Mundo“: „Ave, Cäsar von Europa: Madrid bringt die Herrschaft des Glaubens nach Wembley. Die Madrilenen denken nie an den Tod, nicht einmal mit beiden Beinen auf dem Schafott, wie gegen die Bayern, denn ihr einziges Memento mori ist der Sieg.“

„ABC“: „Nach einem Hinspiel, in dem die Madrilenen seltsamerweise einige Minuten lang den Respekt vor ihrem Lieblingswettbewerb vermissen ließen, zogen sich Ancelottis Spieler im Bernabeu ihre Sonntagshemden an und gehen nun gut aussehend und parfümiert ins Finale in London, wie es sich gehört.“

Großbritannien:

„The Sun“: „Es ist ein Desaster. Fans behaupten, dass die Champions League manipuliert ist, nachdem Real Madrid gegen Bayern mit einer Riesenkontroverse endet, weil den Deutschen ein Tor verwehrt wird.“

„Daily Mail“: „Bayern-Wut auf die Schiedsrichter. Thomas Tuchel ist über das ‚absolute Desaster‘ der Entscheidung sauer, die Bayern München einen späten Ausgleich gegen Real Madrid bei einer dramatischen Champions-League-Niederlage verwehrt, und gibt zwei Unparteiischen die Schuld.“

„The Guardian“: „Einfach lächerlich. Einfach Real Madrid. Die Mannschaft, die anscheinend diesen Wettbewerb besitzt, die eine magische Macht hat über diese Trophäe, die sie einfach nicht aufgeben will, ist wieder im Finale, weil sie es natürlich ist.“

Schweiz:

„Blick“: „Schiri-Bonus für Real Madrid? ‚Skandal-Szene‘ lässt die Bayern toben.“

Italien:

„Gazzetta dello Sport“: „Real stirbt nie! Wende in der 91. Minute, sie fahren nach Wembley. Bayern-Wut auf die Schiedsrichter. Das übliche Real Madrid. Die üblichen europäischen Nächte von Ancelottis Teams.“

„Tuttosport“: „Joselu, der König für eine Nacht: Real mit einem weiteren unglaublichen Comeback und Ancelotti im Finale. Die Blancos kippten das Ergebnis gegen Bayern in den letzten Minuten und gewannen dank eines späten Doppelschlags des spanischen Stürmers mit 2:1. Real Madrid gibt nicht auf.“