Jubel von Leverkusen
Reuters/Thilo Schmuelgen
Europa League

Leverkusen zittert sich ins Endspiel

Der Sieger der UEFA Europa League 2024 heißt entweder Bayer Leverkusen oder Atalanta Bergamo. Während sich die Bergamasken am Donnerstag im Semifinale mit einem 3:0-Sieg im Rückspiel über Olympique Marseille souverän erstmals für ein Finale qualifizierten, benötigte Leverkusen erneut ein spätes Comeback, um nach 90 Minuten aufzusteigen. Einen 0:2-Rückstand gegen die AS Roma verwandelte der deutsche Meister noch in ein 2:2-Remis.

Ein Eigentor von Gianluca Mancini (82.) brachte Leverkusen wieder zurück in die Partie, nachdem Leandro Paredes zweimal vom Elfmeterpunkt (43., 66.) den 0:2-Rückstand der Italiener aus dem Hinspiel egalisiert hatte. Josip Stanisic sorgte in der Nachspielzeit (97.) dafür, dass auch Leverkusens Serie an Spielen ohne Niederlage weiterging. Im 49. Pflichtspiel in Folge spielte der neue deutsche Meister zumindest unentschieden.

Der Mannschaft von Erfolgstrainer Xabi Alonso gelang zudem die Revanche für das Halbfinal-Aus im Vorjahr gegen die Römer. Erstmals seit 2002 dürfen die Leverkusener wieder ein europäisches Finale bestreiten. Damals unterlagen die Deutschen im Finale der Champions League in Glasgow Real Madrid mit 1:2. Die AS Roma verpasste unterdessen das dritte Europacup-Endspiel in Serie.

Eigentor von Gianluca Mancini (AS Roma)
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Mancini (l.) stand zur falschen Zeit am falschen Platz und bugsierte den Ball ins eigene Tor

In Bergamo sorgten Ademola Lookman (30.), sowie Matteo Ruggeri (52.) und El Bilal Toure in der Nachspielzeit (95.) für klare Verhältnisse zugunsten der Hausherren, die nach dem 1:1 im Hinspiel Clubgeschichte schrieben. Zum ersten Mal kämpft Atalanta um einen europäischen Titel. Das Finale gegen Leverkusen, das den UEFA-Cup-Titel 1988 zu Buche stehen hat, geht am 22. Mai im Aviva Stadium der irischen Hauptstadt Dublin über die Bühne.

Elfmeter lassen Roma hoffen

Anders als in Oberitalien hieß es für die Fans in Leverkusen lange zittern. Alonso verzichtete zunächst auf den zuletzt angeschlagenen Florian Wirtz und auf Robert Andrich, die beiden Torschützen im Hinspiel. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase wurden die Gastgeber immer besser und hatten mehrmals die Führung auf dem Fuß. Exequiel Palacios traf mit einem Distanzschuss die Innenstange, der Ball prallte auf den Rücken des überragenden Roma-Goalies Mile Svilar, aber nicht ins Tor (29.).

Leverkusen drückte auf das Tor, die Führung erzielte aber die Roma. Nach einem Foul von Leverkusen-Verteidiger Jonathan Tah schoss Paredes die Roma entgegen dem Spielverlauf mit einem Elfmeter in die Tormitte in Führung (43.). Nach dem Seitenwechsel zeichnete sich Svilar erneut mehrmals aus, unter anderen gegen Jonas Hofmann (59.). Wieder waren es die Gäste, die jubeln durften. Die Hoffnung auf ein Comeback nährte ein weiterer Elfmeter des argentinischen Weltmeisters ins linke Eck (66.), nachdem Adam Hlozek den Ball tollpatschig mit der Hand berührte und Schiedsrichter Danny Makkelie nach Ansicht der Videobilder auf den Punkt zeigte.

Elfmeterschuss von Leandro Paredes (AS Roma)
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Parades ließ sich vom Elfmeterpunkt zweimal nicht lange bitten

Leverkusen warf nun alles nach vorne. Amine Adli verfehlte das Tor nur um Zentimeter (73.), ehe Mancini zum Unglücksraben aus Sicht der Italiener wurde. Dem Roma-Verteidiger sprang nach einem Eckball der Ball unglücklich ins Gesicht und von dort ins Tor (82.). Damit war Leverkusen wieder im Finale. In der Nachspielzeit sorgte Stanisic mit einem Schuss ins lange Eck dafür, dass die Bayer-Elf auch weiterhin ungeschlagen auf der nationalen und internationalen Szene tanzt.

Atalanta zündet Feuerwerk

In Bergamo brachte Ademola Lookman den Gruppengegner von Sturm Graz mit einem abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze auf Finalkurs (30.). Zuvor hatten Charles de Ketelaere aus spitzem Winkel (6.) und Torjäger Gianluca Scamacca nach einem Eckball (24.) jeweils Aluminium für die Mannschaft von Gian Piero Gasperini getroffen.

Lookman schießt Atalanta in Führung

Mit einem abgefälschten Schuss brachte Lookman die Gastgeber nach einer halben Stunde in Führung

Nach dem Seitenwechsel traf Iliman Ndiaye mit der ersten Marseille-Chance per Lupfer das Tor nicht (49.), ehe Matteo Ruggeri (52.) auf der Gegenseite den Ball zur Vorentscheidung für den Tabellenfünften der Serie A im Kreuzeck versenkte. Begleitet von Feuerwerken traf El Bilal Toure in der 95. Minute zum Endstand.

Ruggeri schließt zum 2:0 ab

Mit einem sehenswerten Schuss ins Kreuzeck sorgte Matteo Ruggeri für die Vorentscheidung im Spiel.

UEFA Europa League, Halbfinal-Rückspiele

Mittwoch:

Atalanta Bergamo – Olympique Marseille 3:0 (1:0)

Bergamo, 14.994, SR Gil Manzano (ESP)

Tore: Lookman (30.), Ruggeri (52.), Toure (95.)

Atalanta: Musso – de Roon, Hien, Djimsiti – Zappacosta (76./Hateboer), Koopmeiners, Ederson (55./Scalvini), Ruggeri – De Ketelaere (61./Pasalic), Scamacca (55./Al. Mirantschuk), Lookman (76./Toure)

Olympique: Lopez – Mbemba (59./Ounahi), Gigot, Balerdi, Merlin (72./Luis Henrique) – Clauss (72./Pemi Moumbagna), Veretout, Kondogbia – Ndiaye (59./I. Sarr), Aubameyang, Harit (84./Correa)

Gelbe Karten: Ederson, de Roon

Hinspiel: 1:1 – Atalanta mit Gesamtscore von 4:1 im Finale

Bayer Leverkusen – AS Roma 2:2 (0:1)

Leverkusen, 30.210, SR Makkelie (NED)

Tore: Mancini (83./Eigentor), Stanisic (97.) bzw. Paredes (43./Elfmeter, 66./Elfmeter)

Leverkusen: Kovar – Tapsoba, Tah, Hincapie – Frimpong (90./Stanisic), Xhaka, Palacios, Grimaldo (90./Kossounou) – Jo. Hofmann (81./Wirtz), Adli, Hlozek (74./Schick)

Roma: Svilar – Mancini, N’Dicka, Angelino (81./Smalling) – El Shaarawy, Spinazzola (21./Zalewski) – Cristante, Paredes, Lo. Pellegrini (81./Abraham) – Azmoun (72./Bove), Lukaku

Gelbe Karten: Tapsoba, Tah, Wirtz bzw. Mancini, Lo. Pellegrini, Paredes, Zalewski

Hinspiel: 2:0 – Leverkusen mit Gesamtscore von 4:2 im Finale