Mahamadou Diarra (Wattens) gegen Fabio Strauss (Linz)
GEPA/Daniel Schoenherr
Bundesliga

Tirol lässt BW Linz dank Diarra hinter sich

Die WSG Tirol hat am Samstag einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt in der Admiral Bundesliga gemacht. Die Truppe des im Sommer scheidenden Trainers Thomas Silberberger setzte sich in der vierten Runde der Qualifikationsgruppe gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz mit 2:1 (1:0) durch, sprang auf Tabellenrang vier und vergrößerte den Vorsprung auf Schlusslicht Austria Lustenau auf acht Zähler. Matchwinner für die Tiroler war Mahamadou Diarra mit einem Doppelpack (4., 50.).

Der 20-jährige Mittelstürmer aus Mali traf zu Beginn ungedeckt per Kopf und legte gleich nach Wiederbeginn einen sehenswerten Treffer mit der Ferse nach. Für die Gastgeber war es die vierte ungeschlagene Partie in Folge, in den jüngsten drei Runden wurden gleich sieben Punkte gesammelt.

Die Linzer hingegen sind mittlerweile zwölf Partien sieglos, nach zuletzt drei 0:0 gab es wieder eine Niederlage. Immerhin gab es nach vier torlosen Spielen durch Kristijan Dobras (75.) einen Treffer. In der Liga beträgt der Polster des neuen Vorletzten auf das Tabellenende weiter fünf Punkte.

WSG Tirol siegt gegen BW Linz

Mahamadou Diarra holt für die Tiroler den 2:1-Sieg mit einem Doppelpack. Kristijan Dobras trifft für die Linzer.

Die Partie hätte für die zum dritten Mal en suite mit der gleichen Startelf eingelaufenen Tiroler nicht besser beginnen können. Nach einem Taferner-Eckball ließen die Linzer Diarra im Strafraum aus den Augen, der Angreifer konnte wuchtig einköpfeln. Einen abgefälschten Schuss des Torschützen konnte Linz-Goalie Nicolas Schmid zur Ecke abwehren (14.). Für Torgefahr sorgte auch Nik Prelec, schoss aber drüber (31.) und kam an eine Schulz-Hereingabe nicht heran (38.). Die Gäste waren an Harmlosigkeit nicht zu überbieten, hatten nur einen Ballkontakt im gegnerischen Strafraum.

Umschwung bleibt aus

Zur Pause brachte Gerald Scheiblehner mit Conor Noß eine frische Offensivkraft, und die war in etwas mehr als einer Minute gefährlicher als die gesamte Mannschaft in den 45 Minuten zuvor. Sein Schuss ging aber drüber. Die Tiroler hingegen verwerteten auch in Hälfte zwei ihre erste Topchance. Der von Taferner ideal bediente Prelec zog im Strafraum ab und Diarra lenkte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Der Mali-Angreifer traf erstmals in der Bundesliga doppelt.

Scheiblehner sah vorerst weiter einen enttäuschenden Auftritt seines Teams, brachte allerdings mit fünf Wechseln bis zur 67. Minute frischen Wind. Und mit Dobras sorgte ein „Joker“ auch für neue Spannung, der Mittelfeldspieler wurde am Sechzehner nicht am Abschluss gehindert und traf genau unter die Latte. Danach lag der Ausgleich in der Luft, Ronivaldo (77.) und Mehmet Ibrahimi (79.) scheiterten an Stejskal. Damit gewann im dritten Saisonduell erstmals nicht das Auswärtsteam.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger (WSG-Tirol-Trainer): „Es ist klar, dass BW Linz dann all-in gehen muss, denn ob sie 0:2 verlieren oder 0:3 ist egal, das spielt keine Rolle. Wir haben dann keinen Umschalter mehr gefunden. Das 1:2 war auch ein Tausendguldenschuss, das muss man auch sagen. Wenn das nicht passiert, werden wir es trocken nach Hause spielen, so haben wir bis zum Schluss gezittert. Aber in Summe ist der Sieg verdient. Es war von ganz hinten bis vorne eine super Leistung. Die letzten Wochen waren sehr zufriedenstellend für uns.“

Gerald Scheiblehner (BW-Linz-Trainer): „Nach dem schnellen Gegentor hat es so gewirkt, als wenn wir geschockt gewesen wären. Wir sind lethargisch aufgetreten, haben uns viel zu wenig zugetraut, in Ballbesitz haben wir katastrophal gespielt erste Hälfte. In der zweiten Hälfte haben wir es um einiges besser gemacht, aber ein sehr billiges Gegentor bekommen. Damit war das Spiel vorentschieden. Ich muss aber schon sagen, dass wir weiter an uns geglaubt haben, wir haben auch das 1:2 geschossen und hatten eine Topchance und zwei, drei Halbchancen auf das 2:2 vorgefunden. Über 90 Minuten war es aber einfach zu wenig.“

Bundesliga, 26. Runde, Qualigruppe

Samstag:

WSG Tirol – Blau-Weiß Linz 2:1 (1:0)

Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 1.732 Zuschauer, SR Hameter

Torfolge:
1:0 Diarra (4.)
2:0 Diarra (50.)
2:1 Dobras (75.)

WSG Tirol: Stejskal – Sulzbacher, Bacher, Okungbowa, D. Gugganig, Schulz (84./Geris) – Taferner, Müller, Ogrinec (83./Naschberger) – Diarra, Prelec (77./Buksa)

BW Linz: Schmid – Pasic, Maranda, Strauss – Gölles (67./Schantl), Krainz (46./Noß), Briedl, Pirkl – Mensah (67./Ibrahimi), Feiertag (61./Ronivaldo), S. Seidl (61./Dobras)

Gelbe Karte: D. Gugganig (WSG)