Torjubel von Andreas Gruber
GEPA/Matthias Trinkl
Bundesliga

Austria zieht in Qualigruppe davon

Die Wiener Austria hat nach der in erster Instanz erteilten Lizenz für die kommende Saison in der Admiral Bundesliga auch sportlich einen wichtigen Sieg gelandet. Die Violetten setzten sich am Samstag im Spitzenspiel der Qualifikationsgruppe beim WAC mit 1:0 durch und führen diese nun vier Punkte vor den Kärntnern an. Das Goldtor zum ersten Sieg im vierten Spiel nach der Ligateilung gelang Andreas Gruber (11.). Wolfsbergs Thierno Ballo sah Gelb-Rot (65.).

Beim WAC fehlte neben Augustine Boakye mit Sandro Altunashvili eine weitere Stütze verletzt. Die Austria musste Frans Krätzig und Manfred Fischer vorgeben, anstelle des gelbgesperrten Duos agierten James Holland und Moritz Wels im defensiven Mittelfeld. Im Abwehrzentrum begann Tin Plavotic statt Marvin Martins, im Angriff Alexander Schmidt statt Muharem Huskovic. Letzterer stand trotz seines am Montagabend bei einem Überfall vor einem Bankomaten erlittenen Nasenbeinbruchs im Kader. Der U21-Nationalstürmer verzichtete bei seiner Einwechslung (58.) gar auf die extra angefertigte Spezialmaske.

Die Austria war vor 3.649 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Lavanttal Arena die gefährlichere Mannschaft. Nach einer Flanke von Reinhold Ranftl durfte Gruber den Ball im Strafraum seelenruhig annehmen. Austrias bester Torschütze verlud noch Nikolas Veratschnig und schoss ins lange Eck ein. Für den 28-Jährigen war es sein zehnter Ligatreffer in dieser Saison, aber sein erst zweiter seit Oktober.

Austria setzt sich gegen WAC durch

In Kärnten gewinnen die Wiener dank eines Tores von Andreas Gruber knapp, aber verdient.

Austria klar spielbestimmend

Die Wiener blieben klar spielbestimmend. Ranftl schoss zu zentral auf WAC-Keeper Hendrik Bonmann (27.). Der Deutsche parierte auch gegen den vor ihm aufgetauchten Schmidt (39.) und drehte einen Gruber-Schupfer über die Latte (42.). Zwei Holland-Abschlüsse blockte jeweils Cheick Tijani (43.). Für den harmlosen WAC kam vor der Pause einzig Abwehrchef Dominik Baumgartner per Kopf einem Treffer nahe (44.).

Nach Seitenwechsel tauchte Wels in guter Position vor dem Wolfsberg-Tor auf, legte aber auf Gruber quer, der noch vom Ball getrennt wurde (55.). Auf der Gegenseite scheiterte „Joker“ Bernhard Zimmermann mit der besten WAC-Chance an Austria-Goalie Christian Früchtl (63.).

Ballo schwächt WAC

Zwei Minuten später verloren die Wolfsberger Ballo. Der für ein frühes Foul bereits mit der Gelben Karte belastete Offensivmann hatte Austria-Verteidiger Lucas Galvao praktisch an der gegnerischen Grundlinie umgegrätscht.

Ausgerechnet in numerischer Überlegenheit gaben die Wiener ihr spielerisches Übergewicht aus der Hand, klare Torszenen brachte der WAC aber nicht zustande. Die Entscheidung ließ nach Gruber-Zuspiel Ranftl aus (83.). Die Austria ist seit bereits sechs Partien ungeschlagen, die Wiener haben nur zwei ihrer jüngsten 18 Ligaspiele verloren. Der WAC dagegen wartet weiter auf den ersten Qualigruppensieg. In den jüngsten drei Partien gelang der Truppe von Ex-Austria-Trainer Manfred Schmid auch kein einziger Treffer.

Stimmen zum Spiel

Manfred Schmid (WAC-Trainer): „Eine verdiente Niederlage nach einem schwachen Spiel von uns. In Wahrheit hat uns Bonmann am Leben gehalten, und auch die Austria teilweise durch die vergebenen Chancen. Dazu eine dumme Rote Karte – es war eine schwache Leistung von uns, das kann ich so nicht stehen lassen. Wir müssen ganz anders auftreten. Vielleicht sind unsere Ansprüche auch zu hoch. Vielleicht haben wir gar nicht die Qualität, dass wir jede Mannschaft im unteren Play-off dann an die Wand spielen können. Vielleicht müssen wir uns wieder auf die Basics besinnen – Kampf und Leidenschaft, das, was die anderen Mannschaften im Moment bringen.“

Michael Wimmer (Austria-Trainer): „Wir haben über 90 Minuten einen dominanten Auftritt gesehen. Wir waren die klar bessere Mannschaft. Was mir nicht gefallen hat, ist, dass wir bis zum Schluss ein bisschen zittern mussten, weil wir ein, zwei, drei, vier Torchancen ausgelassen haben, wo wir richtig gut rausgespielt haben, uns aber nicht belohnt haben. Sonst wäre das Spiel früher entschieden gewesen. Dann weiß man, wie es ist: In der Schlussphase wird es noch einmal hektisch, es kommen lange Bälle. Aber wir haben es, Gott sei Dank, über die Zeit gebracht. Nach hinten haben wir nur zwei kleine Sachen zugelassen, es war ein sehr guter Auftritt der Mannschaft.“

Bundesliga, 26. Runde, Qualigruppe

Samstag:

WAC – Austria Wien 0:1 (0:1)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 3.649, SR Gishamer

Tor: Gruber (11.)

WAC: Bonmann – Veratschnig, Diabate (88./Piesinger), Baumgartner, Scherzer – Jasic (82./Scharfetter), Leitgeb, Tijani (88./Omic) – Ballo, Röcher (46./Zimmermann), Rieder (46./Th. Sabitzer)

Austria: Früchtl – Handl, Plavotic, Galvao – Ranftl, Holland, Wels, Guenouche – Gruber (93./Pazourek), Fitz (88./Vucic), Schmidt (58./Huskovic)

Gelb-Rote Karte: Ballo (65./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Tijani, Rieder, Trainer Schmid, Zimmermann bzw. Schmidt