die österreichischen Marathonläufer Mario Bauernfeind und Julia Mayer
Reuters/Lisa Leutner
Vienna City Marathon

ÖLV-Asse über Leistungen glücklich

Die Streckenrekorde und die persönlichen Bestzeiten bei den besten Österreichern sind nicht gefallen, trotzdem hat es am Sonntag beim 41. Vienna City Marathon (VCM) unter dessen Hauptprotagonisten zufriedene Gesichter gegeben. Ziele wurden erreicht, angestrebte Limits erbracht. „Die letzten zwei Kilometer waren absolut geil“, sagte Julia Mayer, die den zehnten Rang belegte und zweitbeste Europäerin wurde.

Auch Mario Bauernfeind kam in Wien auf „das europäische Stockerl“, diesen dritten Rang hatte sich der Gesamt-15. vorher sicher nicht erwartet. Zur allgemeinen Stimmungslage trugen auch gute Wetterbedingungen bei, für das Prädikat „perfekt“ war nur der Wind etwas zu stark. Und erneut ließen es sich unzählige Menschen nicht nehmen, die Aktiven anzufeuern.

Rennleiter Hannes Langer hob die Präsenz der Bevölkerung an der Strecke hervor, Athletinnen und Athleten kommen auch deswegen gerne in die Bundeshauptstadt. „Ich habe es nur noch genossen und versucht, die Stimmung zurückzugeben“, sagte Mayer. Österreichs Beste bewältigte die letzten paar hundert Meter der 42,195 km mit einem mit den Händen geformten Herz. Ihre Zeit von 2:31:25 Stunden hatte für die Niederösterreicherin diesmal keine so große Bedeutung, wichtiger war ihr der Sieg über sich selbst und ihren Körper.

Vienna City Marathon gut verlaufen

Beim 41. Vienna City Marathon nahmen rund 35.000 Läuferinnen und Läufer teil. Die Wetterbedingungen waren gut, jedoch war es sehr windig.

Rennen war für Mayer „schon sehr, sehr hart“

Wieder hatte sie Pech, dass ein Rennen nach Monaten der Vorbereitung in die Zeit ihrer Periode gefallen ist, was sich bei ihr recht stark auswirke. „Ich habe mich die letzten zwei Tage schon darauf eingestellt, dass es schwer werden wird. Ich habe mich nur von Kilometer zwölf bis 14 gut gefühlt, sonst ist es überhaupt nicht gerollt. Es war schon sehr, sehr hart“, erklärte die 31-Jährige. Ihre Zeit würde sie daher in etwa gleich werten wie ihre Rekordzeit von 2:26:43 Stunden im Dezember in Valencia. „Wenn die Bedingungen perfekt gewesen wären, hätte es diesmal ganz anders ausgeschaut.“

Gut gelaunt erläuterte Mayer bei der Pressekonferenz Details über ihren Fahrplan bis zu den Olympischen Spielen, den Belastungshöhepunkt sieht sie in einem Trainingslager im Mai in Italien. Da wie auch in Wien sollen auf Abschnitten Passagen des Pariser Kurses simuliert werden, wo es deutlich mehr Höhenmeter als in Wien zu bewältigen gibt. „Vincent (Trainer Vermeulen, Anm.) sucht auch ein Laufband, wo man das (Profil) einstellen kann. Es wird definitiv speziell trainiert für Paris.“ In Wien war Mayer zweitbeste Europäerin, Ähnliches strebt sie auch bei Olympia an.

Bauernfeind von Stimmung begeistert

Bauernfeind freute die tadellose Bewältigung der 42,195 km nach nur elf problemfreien Trainingswochen mehr als Gesamtrang 15 bzw. der dritte Platz im Europa-Ranking. „Ich hatte schon in der Früh ein richtig gutes Gefühl. Beim Halbmarathon habe ich dann gewusst, dass ich gute Beine habe und habe es bis ins Ziel genießen können. Die Stimmung war einfach nur bombastisch.“ Der 33-Jährige wartet nun ab, ob er im Juni bei der Rom-EM zum Einsatz kommen wird.

Gemeinsam mit Peter Herzog hat Bauernfeind, dass er im Herbst seinen nächsten Marathon laufen will. Während der Wiener nach seinen 2:14:19 Stunden vom VCM dann seine im Vorjahr in Frankfurt aufgestellte Bestzeit von 2:12:49 Stunden angreifen will, möchte Herzog sich zumindest in die Richtung dahin bewegen. „Berlin, Valencia, Frankfurt – es gibt alle Optionen“, meinte der Salzburger auf Nachfrage der APA wegen der Destination. Im Juli wird es für den ÖLV-Rekordler (2:10:06) jedenfalls in ein Höhencamp nach St. Moritz gehen.

„Wunderbares Comeback“ von Herzog

Nach mehreren Rückschlägen während der vergangenen eineinhalb, zwei Jahren habe Herzog nun wieder Lust auf Marathon bekommen, meinte der 36-Jährige. „Ich habe nicht so richtig eine Spannung aufbauen können, aber dafür war ich umso entspannter. Für mich waren das sehr gute Wien-Bedingungen, absolute Leistungstemperaturen. Es war super. Ich habe das Marathon-Feeling richtig aufgesaugt. Es war für mich ein wunderbares Comeback“, sagte der in 2:15:29 fünftbeste Europäer und Gesamt-19. „Im Herbst würde ich gerne an dem Ganzen wieder anschließen.“

41. Vienna City Marathon

Männer:
1. Chala Regasa ETH 2:06:35
2. Bernard Muia KEN 2:10:42
3. Albert Kangogo KEN 2:10:44
4. Leonard Barsoton KEN 2:10:52
5. Cameron Avery NZL 2:10:53
6. Juan Pacheco MEX 2:11:42
7. Felix Kipitok KEN 2:12:44
8. Mica Cheserek KEN 2:13:05
9. Aloyce Felix Simbu TAN 2:13:31
10. Daniel Paulus NAM 2:13:34
15. Mario Bauernfeind AUT 2:14:19
19. Peter Herzog AUT 2:15:29
27. Lukas Hollaus AUT 2:20:17
40. Josef Grundbichler AUT 2:31:43
49. Günter Fries AUT 2:34:43
Frauen:
1. Nazret Weldu ERI 2:24:08
2. Faith Chepkoech KEN 2:26:22
3. Rebbeca Tanui KEN 2:26:53
4. Jovana de la Cruz Capani PER 2:27:54
5. Lilia Fisikovici MDA 2:30:06
6. Shyline Torotich KEN 2:30:36
7. Leydy Romero COL 2:30:37
8. Helalia Johannes NAM 2:30:53
9. Mokulubete Makatisi LES 2:30:54
10. Julia Mayer AUT 2:31:25
37. Ingrid Pongratz AUT 3:07:13
38. Ulrike Zirkler AUT 3:07:30
40. Aniko Ernst AUT 3:09:47
41. Tamara Viktoria Knispel AUT 3:10:02
46. Manuela Antosch AUT 3:13:00
49. Anna Dersch AUT 3:14:25

VCM-Ehrentafel

Männer:
1984 Antoni Niemczak POL 2:12:17
1985 Gerhard Hartmann AUT 2:14:59
1986 Gerhard Hartmann AUT 2:12:22
1987 Gerhard Hartmann AUT 2:16:10
1988 Mirko Vindis YUG 2:17:45
1989 Alfredo Shahanga TAN 2:10:29
1990 Gidamis Shahanga TAN 2:09:28
1991 Karel David TCH 2:12:25
1992 Karel David TCH 2:13:41
1993 Carlos Patricio POR 2:11:00
1994 Joaquim Silva POR 2:10:42
1995 Piotr Prusik POL 2:15:23
1996 Dube Jillo ETH 2:12:51
1997 Ahmed Salah DJI 2:12:53
1998 Moges Taye ETH 2:09:21
1999 Andrew Eyapan KEN 2:11:41
2000 Willy Cheruiyot KEN 2:08:48
2001 Luis Novo POR 2:10:28
2002 Moses Tanui KEN 2:10:25
2003 Joseph Chebet KEN 2:14:49
2004 Samson Kandie KEN 2:08:35
2005 Mubbarak Shami KAT 2:12:20
2006 Lahoucine Mrikik MAR 2:08:20
2007 Luke Kibet KEN 2:10:07
2008 Abel Kirui KEN 2:07:38
2009 Gilbert Kirwa KEN 2:08:21
2010 Henry Sugut KEN 2:08:40
2011 John Kiprotich KEN 2:08:29
2012 Henry Sugut KEN 2:06:58
2013 Henry Sugut KEN 2:08:19
2014 Getu Feleke ETH 2:05:41
2015 Sisay Lemma ETH 2:07:31
2016 Robert Chemosin KEN 2:09:48
2017 Albert Korir KEN 2:08:40
2018 Salaheddine Bounasser MAR 2:09:29
2019 Vincent Kipchumba KEN 2:06:56
2021 Leonard Langat KEN 2:09:25
2022 Cosmas Muteti KEN 2:06:53
2023 Samwel Mailu KEN 2:05:08 *
2024 Chala Regasa ETH 2:06:35
Frauen:
1984 Renate Kieninger GER 2:47:32
1985 Jelena Zuchlo URS 2:39:01
1986 Birgit Lennartz GER 2:38:31
1987 Carina Weber-Leutner AUT 2:40:57
1988 Penny Glynis GBR 2:36:49
1989 Christa Vahlensieck GER 2:34:46
1990 Ludmilla Melicherova TCH 2:33:18
1991 Ludmilla Melicherova TCH 2:37:14
1992 Pasqualine Wangui KEN 2:40:50
1993 Bente Moe NOR 2:38:21
1994 Sissel-Sofie Grottenberg NOR 2:36:17
1995 Helena Javornik SLO 2:36:30
1996 Aurica Buia ROU 2:31:39
1997 Tatjana Dschabrailowa UKR 2:30:49
1998 Irina Kazakova FRA 2:35:09
1999 Florina Pana ROU 2:34:26
2000 Maura Viceconte ITA 2:23:47
2001 Jane Salumae EST 2:29:47
2002 Ludmilla Puschkina UKR 2:32:03
2003 Lucilla Andreucci ITA 2:35:32
2004 Rosaria Console ITA 2:29:22
2005 Florence Barsosio KEN 2:31:40
2006 Tomo Morimoto JPN 2:24:33
2007 Luminita Talpos ROU 2:32:21
2008 Luminita Talpos ROU 2:26:43
2009 Andrea Mayr AUT 2:30:43
2010 Hellen Kimutai KEN 2:31:05
2011 Fate Tola ETH 2:26:21
2012 Fate Tola ETH 2:26:39
2013 Flomena Cheyech KEN 2:24:34
2014 Anna Hahner GER 2:28:59
2015 Maja Neuenschwander SUI 2:30:09
2016 Shuko Genemo ETH 2:24:31
2017 Nancy Kiprop KEN 2:24:20
2018 Nancy Kiprop KEN 2:24:18
2019 Nancy Kiprop KEN 2:22:12
2021 Vibian Chebkirui KEN 2:24:29
2022 Vibian Chebkirui KEN 2:20:59 *
2023 Magdalyne Masai KEN 2:24:12
2024 Nazret Weldu ERI 2:24:08
* Streckenrekord