Kelly Pannek, Savannah Harmon (USA) und Brianne Jenner (CAN)
AP/Justin Tang/The Canadian Press
Eishockey

Frauen-Turnier als Fall für zwei

Bereits einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der Olympischen Winterspiele wird in Peking dem Puck nachgejagt. Rund eine Woche vor den Männern beginnt am Donnerstag (5.10 Uhr MEZ) das olympische Eishockeyturnier der Frauen. Die Rollen sind dabei klar verteilt, alles andere als ein Finale Kanada – USA wäre eine Sensation.

Seit der ersten Frauen-WM 1990 bzw. seit der Aufnahme des Damen-Eishockeys in das Programm der Olympischen Winterspiele im Jahr 1998 spielen die nordamerikanischen Frauen quasi in einer eigenen Liga. Bei den 26 Großturnieren seither (20 Weltmeisterschaften, sechs Olympiaturniere) lautete das Finale 24-mal Kanada gegen USA.

Lediglich bei Olympia 2006 in Turin, als Kanada im Finale Schweden mit 4:1 besiegte, und bei der WM 2019, als sich Gastgeber Finnland dem US-Team erst im Penaltyschießen 1:2 geschlagen geben musste, schafften europäische Mannschaften den Einzug ins Endspiel. Finnland ist mit 14 WM- und drei Olympiamedaillen klar die Nummer drei, Medaillen holten sonst nur noch Schweden (2 Olympia, 2 WM), Russland (3 WM) und die Schweiz (1 Olympia, 1 WM).

Spielerinnen der USA jubeln in Pyeongchang, 2018
AP/CP/Nathan Denette
In Pyeongchang rangen die US-Frauen Kanada im Finale im Penaltyschießen mit 3:2 nieder

Dramatisches Finale in Pyeongchang

Dominierte zunächst Kanada das Geschehen – vier von den bisher sechs vergebenen olympischen Goldmedaillen gingen an die Kanadierinnen – holten in den vergangenen Jahren bei Großereignissen meist die USA Gold. So auch bei den Winterspielen vor vier Jahren. Von jenem US-Team, das 2018 in Pyeongchang in einem dramatischen Finale mit 3:2 nach Penaltyschießen gewann, sind 13 Spielerinnen auch in Peking dabei, unter anderen Hilary Knight, Brianna Decker und Kendall Coyne Schofield.

Dennoch hat Kanada mit der dreifachen Olympiamedaillengewinnerin Marie-Philip Poulin, der Silbermedaillengewinnerin von 2018 Sarah Nurse und der zweifachen Olympiamedaillengewinnerin Jocelyne Larocque bemerkenswerte Stars in ihrem Team. Freuen darf man sich auf das Prestigeduell bereits in der Vorrunde, in der Kanada und die USA in der Gruppe A aufeinandertreffen. Weitere Gegnerinnen sind Finnland, ROC und die Schweiz.

Während die fünf Teams in der Gruppe A bereits fix einen Viertelfinal-Platz haben und lediglich die Setzung für die K.-o.-Runde ausspielen, kämpfen im Pool B Schweden, Tschechien, Dänemark, Japan und China um die restlichen drei noch offenen Plätze. Österreichs Frauen-Team hatte die erstmalige Olympiaqualifikation gegen Dänemark knapp verpasst.